Flucht aus Papiergold
16.04.2020 19:30
Gold News vom 16. April 2020
Marktgeschehen
Wir haben uns heute dazu entschieden, unser Geschäft vorsichtig wieder hochzufahren. Zuerst haben wir unsere Produkte in Silber – 1 Kilo-Barren und 1 Unze-Münzen – im Gold Shop freigeschaltet. Mit den entsprechenden Preisaufschlägen, die derzeit an dem ebenfalls stark gestressten Silber-Markt verlangt werden.
Es herrscht zwar auch bei Silber eine Knappheit – aber die können wir besser verkraften als bei unserem Gold-Kerngeschäft.
Gold & Gesellschaft
Bislang wurden die drei großen Gold-Raffinerien im Schweizer Tessin auf Regierungs-Anordnung gesperrt. Dazu gehört auch der weltweit größte Goldproduzent: Valcambi. Sie konnten also keine Goldbarren für die stark nach Gold nachfragenden Kunden produzieren. Das hat nicht nur zu einem Angebots-Defizit mit steigenden Preisen für solche Produkte geführt, sondern auch zu einem Nachfrage-Rückgang auf dem Wholesale-Gold Markt. Dazu gehören 400 Unzen-Barren, die an der LBMA in London gehandelt werden als auch die 100 Unzen-Barren, die an der New Yorker Future-Börse jeweils einen Kontrakt bilden.
Das sind die Produkte, die die Gold-Produzenten einschmelzen, um daraus Investment-Goldbarren in Stückelungen von 1 Gramm bis zu 1 Kilo zu produzieren.
Nachdem die Raffinerien wieder aufsperren durften, entschied man sich dafür, das Gold günstig an der New Yorker Future-Börse zu beschaffen. Denn die Preis-Different einer dort gehandelten Unze Gold und einem verarbeiteten Goldbarren betrug bis zu $100 die Feinunze. Ein Riesen-Geschäft für die Tessiner Raffinerien, das man Carry Trade nennt. Und ein sehr großes Problem für die Marktteilnehmer – insbesondere die Banken – die im Auftrag der Regierung während der Krise für einen niedrigen Goldpreis sorgen sollten. Jetzt aber vor dem Problem stehen, dass sie das physische Gold aus den Future-Kontrakten gar nicht liefern können.
Die Lösung: Man muss den Papiergold-Preis wieder langsam an den physischen Goldpreis annähern. Denn nur so kann ein Leeren der Lager in New York mit nicht erfüllbaren Verpflichtungen verhindert werden.
Und eine solche Situation wäre ziemlich ernst, weil sie zur Entfernung der Banken als zuverlässliche Partner an der Future-Börse führen könnte. Das könnte die aufgereizte Stimmung, für die Covid-19 derzeit an den Märkten sorgt, noch um ein vielfaches steigern.
Und am Ende zu einer wirklichen Explosion des Goldpreises führen.
Marktdaten
EUR/USD | 16.04.20 | Kurs / Delta | in Prozent | |
Gold | 0,9223 | 1.713,10 USD | 1.579,99 EUR | |
10,55 EUR | 0,7% | |||
Silber | 0,9223 | 15,40 USD | 14,20 EUR | |
0,17 EUR | 1,2% | |||
Au/Ag | 111,2 | |||
[ratio] | -0,6 | -0,6% | ||
Platin | 0,9223 | 777,00 USD | 716,63 EUR | |
5,58 EUR | 0,8% | |||
Palladium | 0,9223 | 2.100,00 USD | 1.936,83 EUR | |
-13,06 EUR | -0,7% | |||
NIKKEI225 | 19.315,16 | |||
-231,80 | -1,2% | |||
DAX30 | 10.341,97 | |||
69,99 | 0,7% | |||
S&P500 | 19:30 Uhr | 2.775,78 | ||
-12,94 | -0,5% |
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