Fröhliches Stromerzeugen mit Kohle und ohne Erdgas

Gold News vom 17. Dezember 2021

Gold & Gesellschaft

Man kann sich nur noch an den Kopf fassen vor lauter Dummheit der deutschen Politik. Während ein Großteil der EU-Mitgliedsstaaten unter Führung Frankreichs und mit Hilfe der osteuropäischen Atomkraft-Länder diese Technik EU-weit als ‚grüne‘ Energie durchsetzen will, endet der deutsche Weg des gleichzeitigen Ausstiegs aus Kernkraft und Kohle in einem mehrfachen Desaster.

Die EU-Kommission will nämlich nach einem Bericht der WELT [TAXONOMIE - Kohle statt Gas? Wie die EU die deutsche Energiewende durchkreuzt] die Erzeugung von Strom durch Erdgas nur dann als ‚grüne Technologie‘ ansehen, wenn die Erzeugung von einer kWh Strom nicht mehr als 100 Gramm CO2 produziert.

Wer Nachrechnen kann, käme auf einen theoretischen Wirkungsgrad der Gaskraftwerke jenseits von 100 Prozent. Derzeit liegen wir laut WELT bei 300g/kWh. Wir haben sogar Werte jenseits der 400g CO2 pro kWh berechnet.

Das geht technisch und physikalisch genauso wenig wie die strengen Anforderungen für die Verbrennungsmotoren.

Wieder einmal hat sich Deutschland von seinem ‚besten Verbündeten Frankreich‘ an die Wand drücken lassen.  Denn linksseits des Rheins braucht man kein Erdgas zur Stromerzeugung. Man hat schließlich die Kernenergie, die auch von praktisch allen Staaten Osteuropas forciert wird.

Kommen wir zum zweiten Problem – einem wirtschaftlichen. Derzeit ist der Preis der MWh Erdgas auf 145 Euro explodiert. Die modernsten Gaskraftwerke schaffen einen Wirkungsgrad von 39 Prozent. Diese würden also 2,564 MWh Erdgas für die Erzeugung einer MWh Strom benötigen.

Ein einfacher Dreisatz offenbart Stromkosten [ab Generatorklemme] von gut 37 Cent / kWh. Das ist höher als der Kundenstrompreis von über 30 Cent / kWh. Und der enthält bereits die Mehrwertsteuer und die Vielzahl der Abgaben, mit denen der Strom belastet wird. Jeder kann sich ein ungefähres Bild davon mittels eines Blicks auf seine Stromrechnung machen.

Unter diesen Rahmenbedingungen kann kein Gaskraftwerk betrieben werden. Der Erzeugungspreis dürfte maximal bei 10 Cent / kWh liegen.

Außerdem muss so ein Kraftwerk auch bedient und gewartet werden. Von den Kapitalkosten wie der Abschreibung der Anlage einmal ganz zu schweigen.

Ausgelöst – und das ist das dritte Problem – wurde das alles durch den Konflikt mit Russland wegen der Ukraine, wobei man glaubt, Putin mit der Verweigerung der Inbetriebnahme von Nordstream 2 erpressen zu können. Die Folge: Der Preis der MWh Erdgas hat sich innerhalb eines Jahres um den Faktor zehn auf die erwähnten 145 Euro erhöht.

Auch die Option Kohle, die der WELT-Artikel für Deutschland andeutet, wird zum Großteil nicht funktionieren. Denn die CO2-Zertifikate der zur Abschaltung stehenden deutschen Kraftwerke haben die Energieversorger längst schon an ihre östlichen Nachbarn wie Polen weiterverkauft. Und Zurückkaufen würde zu einer plötzlichen Preisexplosion der CO2-Zertifikate führen. Denn die Länder im Osten wollen diesen Winter schließlich auch ohne größere Ausfälle überstehen. Und deren Bürger lieben es auch gerne hell und warm.

Marktdaten

  EUR/USD 17.12.21 Kurs / Delta in Prozent Vorwoche in Prozent
Gold 0,8873 1.804,10 USD 1.600,78 EUR      
  11,52 EUR 0,7% 24,97 EUR 1,6%
Silber 0,8873 22,51 USD 19,97 EUR    
  0,12 EUR 0,6% 0,39 EUR 2,0%
Au/Ag   80,15    
[ratio]   0,1 0,1% -0,3 -0,4%
Platin 0,8873 941,00 USD 834,95 EUR    
  6,45 EUR 0,8% 7,48 EUR 0,9%
Palladium 0,8873 1.720,00 USD 1.526,16 EUR    
  51,31 EUR 3,5% 32,83 EUR 2,1%
NIKKEI225   28.540,12    
  -527,48 -1,8% 109,99 0,4%
DAX30   15.544,36    
  -100,28 -0,6% -91,28 -0,6%
S&P500   4.635,53    
    -53,98 -1,2% -54,71 -1,2%

Kommentare zu diesem Thema

- Noch kein Kommentar vorhanden -

zurück zur Liste Kommentar schreiben