G7-Nabelshow von Manipulation und Realitätsverdrängung

Gold News vom 27. Juni 2022

Gold & Gesellschaft

Wie abstrus: Der S&P500 Aktienindex stieg letztem Freitag um mehr als drei Prozent. Wenn man nach exzellenten Nachrichten gesucht hat, dann wurde man aber nicht fündig. Das Dilemma, in dem sich die Weltwirtschaft – und hier insbesondere die Staaten des Westens – befindet, verschärft sich von Woche zu Woche nur noch mehr.

Aber es tagt gerade der G7-Gipfel im bayerischen Elmau. Genau das gleiche Schloss, in dem ab 7. Februar 1999 eine Senior Manager Conference meines damaligen Unternehmens stattfand. Warum kann ich mich daran so gut daran erinnern: Weil der Weg mit dem Mietwagen vom Münchener Flughafen dorthin sehr schneereich war. Und Roland Koch an diesem Abend die Mehrheit in Hessen erhielt.

Aber wie solche Konferenzen immer beginnen, muss es auch auf dem G7-Treffen abgelaufen sein: Sehr Alkoholreich. Und ohne wirkliche Resultate. Kein Wunder bei der Vielzahl von Problemen, vor denen die angeblich „sieben Führer der Welt“ stehen.

Einer hat schon Fahnenflucht von der EU begangen. Während die restlichen Drei einen weiteren Hungerleider von der Bevölkerungs-Größe Spaniens an den EU-Futtertrog lassen wollen. Gemeint ist die Ukraine, wo die Beitragswünsche der West-Balkanstaaten im Angesicht ihrer Bevölkerungsgröße wie Peanuts wirken müssen.

Aber die von Robert Habeck ausgerufene Gasnotlage für Deutschland scheint auch die EU und Staaten wie Belgien zu beunruhigen. Jedenfalls befürchten die, dass Deutschland zukünftig nicht mehr die notwendigen Fördergelder für den EU-Futtertrog bereitstellen könnte.

Unser Blitzdenker im Wirtschaftsministerium will nun von Gas auf Kohleverstromung umsteigen. Aber ihm scheint die ganze Welt auf diesem Weg zu folgen. So kostet nach einem Bloomberg-Bericht die Tonne Kohle ab Hafen Newcastle 402,50 Dollar.

Hieß es nicht früher: To carry coals to Newcastle? Aber die Deindustrialisierung Englands seit der Ära Thatcher hat die letzten Schwerindustrien davongejagt. So wie jetzt Deutschland die letzten Industrien zum Teufel jagen will bzw. jagen muss.

Haben wir als Ersatz auch eine London City, in der wir zwielichtige Finanzgeschäfte jenseits einer wirtschaftlicher Realwertschöpfung erbringen können?

So geht Deutschland eben im Zeitraffer den Thatcher’schen Weg der Deindustrialisierung - ohne Alternative, versteht sich. Denn Alternativlosigkeit haben wir ja in 16 Jahren Merkel-Kanzlerschaft gelernt.

Dafür bildet sich aber eine neue Alternative: Zu G-7. Die nennt sich Konferenz der BRISC-Staaten. Und dabei sind alle diejenigen Länder, über die wir nur mit Missachtung lachen: China, Indien, Russland, Südafrika und Brasilien.

Wenn uns da mal nicht das boykottierte (physische) Gold im Hals stecken bleiben könnte.

Marktdaten

KW26 EUR/USD 27.06.22 Kurs / Delta in Prozent
Gold 19:30 Uhr 0,9443 1.823,40 USD 1.721,84 EUR  
  -10,50 -0,6%
Silber 19:30 Uhr 0,9443 21,15 USD 19,97 EUR  
  -0,08 -0,4%
Au/Ag 19:30 Uhr   86,2  
[ratio]   -0,2 -0,2%
Platin 19:30 Uhr 0,9443 906,00 USD 855,54 EUR  
  -5,70 -0,7%
Palladium 19.30 Uhr 0,9443 1.808,00 USD 1.707,29 EUR  
  -1,90 -0,1%
NIKKEI225 7:00 Uhr   26.884,70  
  392,73 1,5%
DAX30 17:30 Uhr   13.210,97  
  77,40 0,6%
S&P500 22:00 Uhr 19:30 Uhr 3.907,88  
    -3,86 -0,1%

Kommentare zu diesem Thema

- Noch kein Kommentar vorhanden -

zurück zur Liste Kommentar schreiben