Gold in aller Munde

Gold News vom 30. Juli 2020

Gold & Gesellschaft

Die Wirtschaftswoche sieht schon einen neuen Goldstandard kommen. Und für die WELT lässt die US-Notenbank Fed nun den Dollar fallen. Schließlich meldet das Handelsblatt: „Deutschland ist der weltweit größte Absatzmarkt für Goldbarren und Münzen“.

Gold ist derzeit in aller Munde. Auch bei den Politikern, die einen Teil des Inflationsausgleichs, das das Metall den Bürgern, die in Gold investieren,  als Kompensation der Teuerung lässt, gleich als Steuereinnahmen abschöpfen will. Es sei denn, die Menschen praktizieren physisches Gold kaufen, wie es ja der Handelsblatt-Bericht anzudeuten scheint.

Äußerste Vorsicht ist angesagt. Und die Preisentwicklung von Gold & Silber am Nachmittag zeigt, dass die Bäume nicht in den Himmel wachsen. Schließlich hat das System noch nicht kapituliert.

Ganz kess geht die Wirtschaftswoche mit dem Thema um: „„Demokratie und Parlamentarismus“, glaubte Mises damals, „können auf die Dauer nicht ohne Goldwährung auskommen“. Komisch – diese These habe ich bei Mises noch nicht gelesen. Vielmehr sind Gold und Demokratie nebst Parlamentarismus/Gewaltenteilung/Selbstregierung des Plebs natürliche Todfeinde. Wie sich ein Virus nicht an demokratische Befindlichkeiten halten will, so zeigt auch Gold das Ende der Spaß-, Freizeit- und Urlaubs-Gesellschaft an.

Gold gehört zu den Metallen, welche die Politiker überhaupt nicht aus dem Nichts schaffen können, wie das seit der Gründung der Bank of England im Jahr 1694 zirkulierende Papiergeld, Schuldgeld, Fiat Money. Jahrhunderte lang mussten die Regierenden, ob Fürsten, Könige oder Kaiser ihre Eroberungskriege nach dem realen, d.h. physischem, Füllstand ihrer Gold-Schatulle ausrichten. Erst in der Moderne, mit einem praktisch grenzenlos „schöpfbaren“ Geldsystem, waren die heutigen Völkerschlachten und Weltkriege möglich. Und das über viele Jahre.

Das einzige, was ich gestern Abend aus der Jerome Powell Rede und der anschließenden Journalisten-Fragerunde mitgenommen haben: Die Fed kann Kredit schaffen - auch unbegrenzt. Aber Geld "verschenken", um die Lebenshaltung oder sein Haus zu bezahlen, kann nur der Staat. Da geht es derzeit im Kongress um ein weiteres Paket von 3 Billionen Dollar.

Kredit heißt am Ende immer Rückzahlung des geliehenen Geldes. Auch bei Nullzinsen oder Negativzinsen. Wir sehen jetzt das Ende der Allmacht der Notenbanken mit ihrer "whatever it takes" Rhetorik der Vergangenheit.

Deshalb werden Politiker, egal welcher Couleur, niemals ihr Primat der Politik an ein Edelmetall abgeben, das ihnen jeden Tag die Grenzen ihrer Macht aufzeigt. Das heißt: Der Überlebenskampf eines Systems, das gegen die einzige natürliche Ordnung um seinen Untergang kämpft, wird weitergehen. Da können Welt, Wirtschaftswoche und Handelsblatt noch soviel schreiben, wie sie wollen. Eine Kongruenz des derzeitigen Systems mit Gold kann und wird es nicht geben.

Marktdaten

EUR/USD 30.07.20 Kurs / Delta in Prozent
Gold 0,8455 1.951,20 USD 1.649,74 EUR  
  -16,14 EUR -1,0%
Silber 0,8455 23,24 USD 19,65 EUR  
  -0,91 EUR -4,4%
Au/Ag   84,0  
[ratio]   2,9 3,6%
Platin 0,8455 895,00 USD 756,72 EUR  
  -29,36 EUR -3,7%
Palladium 0,8455 1.980,00 USD 1.674,09 EUR  
  -91,62 EUR -5,2%
NIKKEI225   22.339,34  
  -54,80 -0,2%
DAX30   12.354,10  
  -480,55 -3,7%
S&P500 19:30 Uhr 3.247,73  
    -2,35 -0,1%

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