Gold – Das schwarzstartfähige Kraftwerk des Finanzsystems

Gold News vom 15. Oktober 2019

Gold & Gesellschaft

Unser derzeitiges Finanzsystem ist ein hochkomplexes Gebilde. Es besteht vor allen Dingen aus vielen Abhängigkeiten, die es bei bereits kleinen Fehlern in schwierigen Situationen bringen kann. In Extremis bis zum Zusammenbruch, wie erst kürzlich das Fehlen von Liquidität im US-Dollar Raum gezeigt hat.

Bislang hatten die Notenbanken solche Situationen gut managen und durch gezielte Markteingriffe die Situation bereinigen können. Dafür beschäftigen sie schließlich tausende von hochbezahlten Experten. Aber auch diese machen Fehler. Meistens kollektiv. Weil die sogenannte Schwarm-Intelligenz, die aus vielen individuellen Experten einen Super-Experten, der praktisch unfehlbar sei, macht, nur in der Phantasiewelt gibt. Vielmehr ist es oft so, dass wenige Experten, die sich mit ihren Theorien und Gedanken geistig zusammenschließen, die Vielzahl der anderen Wissenschaftler in ihrem Denken beeinflussen. Wer traut sich schon, gegen den angeblichen Strom zu schwimmen: Denn Mehrheit ist nicht automatisch Wahrheit.

Der Philosoph Schopenhauer sagte einmal: "Das Schicksal jedes vielköpfigen Gremiums ist, wie Bacon einmal sagte, daß man zur Berechnung seiner Denkkraft nur das Gehirn des Dümmsten durch die Summe seiner Köpfe teilen müsse." Das deutet auf das genaue Gegenteil der These von der Schwarmintelligenz oder der demokratischen Mehrheitsfindung hin. Nach dem Volksmund verderben ja auch viele Köche den Brei – warum dann nicht auch die Notenbanker das Finanzsystem?

Das System der Notenbanken sieht sich sowieso einer existentiellen Kritik ausgesetzt. Einmal von denjenigen Unternehmern, Selbstständigen und freiheitsliebenden Bürgern, die dieses System als Planwirtschaft der Zentralbanken sehen, das die Wirtschaft in ein bestimmtes politisches Korsett zwingen will, wo marktwirtschaftliche Grundsätze gezielt ausgehebelt werden.

Aber auch mit dem Erfolg dieses Systems scheint es nicht zum Besten zu stehen. Es bevorzugt nämlich Gruppen, die möglichst nahe an der Politik und den Notenbanken stehen. Insbesondere die Super-Reichen über Gates, Soros, Zuckerberg, Bloomberg, Bezos und andere, die mit ihren Firmen Reichtümer angesammelt haben, die vor Jahrzehnten noch nicht einmal vorstellbar waren.

Und da in unserem Schuldgeldsystem jedem Vermögenswert ein ebenso großer Haufen an Schulden gegenübersteht, basiert das ganze System am Ende nur auf Vertrauen darauf, dass die Schuldner am Ende auch zahlen werden. Gold besitzt dieses Manko des Schuldgeldes jedoch nicht: Der Eigentümer von Gold ist auch sein Besitzer ohne Gegenpartei-Risiko eines irgendwie gearteten Schuldners – jedenfalls wenn das Gold physisch unter eigener Kontrolle gehalten wird.

Das macht es auch so attraktiv für die Notenbanken. Gold kann man mit schwarzstartfähigen Kraftwerken im Stromnetz vergleichen. Anders als alle anderen Kraftwerkstypen können sie ohne Eigenbedarf – sozusagen im Inselbetrieb – Strom produzieren. Und mit diesem produzierten Strom kann man schrittweise die Inseln auf nicht schwarzstartfähige Kraftwerke erweitern. Um am Ende das Stromnetz wieder mit seiner Reihe von Verbrauchern reetablieren zu können.

Wie die Regel im Finanzsystem lautet, die Vermögen des einen sind die Verbindlichkeiten des anderen, genauso ausgeglichen muss die Bilanz im Stromnetz sein: Verbrauch und Erzeugung müssen sich die Waage halten. Kommt es bei beiden zu Ungleichgewichten, so muss man mit gezielten Maßnahmen die Symmetrie wieder herstellen. Aber das geht nur im kleinen Umfang. Ansonsten kollabiert das System.

Und deshalb brauchen wir in einem immer unstabiler werdenden Finanzsystem – analog zum deutschen Stromnetz – ein Anker, mit dem man das System wieder im Falle einer Katastrophe wiederaufbauen könnte.

Dieser Anker kann nur Gold sein.

Marktdaten

EUR/USD 15.10.19 Kurs / Delta in Prozent
Gold 0,9069 1.479,70 USD 1.341,94 EUR  
  -11,13 EUR -0,8%
Silber 0,9069 17,34 USD 15,73 EUR  
  -0,27 EUR -1,7%
Au/Ag   85,3  
[ratio]   0,8 0,9%
Platin 0,9069 882,00 USD 799,89 EUR  
  -9,53 EUR -1,2%
Palladium 0,9069 1.707,00 USD 1.548,08 EUR  
  12,64 EUR 0,8%
NIKKEI225   22.195,83  
  419,49 1,9%
DAX30   12.646,09  
  164,00 1,3%
S&P500 19:30 Uhr 2.998,90  
    32,54 1,1%

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