Gold falsch verstanden

Gold News vom 11. Oktober 2021

Gold & Gesellschaft

Als Gold gilt bei uns nur physisches Gold in Form von Münzen und Barren und zum Teil auch Schmuck. Man denke nur an die indischen Brautpaare, die sich mit schwerem Goldschmuck beschenken lassen.

Gold ist ein Offline-Metall: Man kann es physisch greifen, transportieren und lagern. Es kann nicht über das Internet oder sonstige elektronische Plattformen gehandelt werden. Aber dadurch kann auch nicht durch Hacking und Phishing Attacks gestohlen werden.

Gold ist ein Flucht-Metall: Man kann sein Vermögen relativ einfach über Grenzen transportieren. Aber die Gefahren eines Überfalls [durch Staat und Räuber] bleiben. Wenn man z.B. einen langen Weg durch die Wüste antreten will, kann Gold auch zur Last werden, das man im Austausch für lebensnotwendige Dinge [Wasser] zurücklassen muss

Gold ist ein Krisen-Metall: Wenn der Zusammenbruch der bestehenden Ordnung [z.B. Finanzkrise 2007/2008 oder Coronakrise 2020] droht, rettet es [einen Großteil] des Vermögens.

Gold ist Inflationsschutz: Während die Teuerung den Wert des Geldes verfallen lässt, bleibt die Kaufkraft des in Gold gespeicherten Geldes erhalten.

Gold bietet Anonymität: Hat der Käufer sein Gold mittels eines Tafelgeschäfts [Bargeld-Zahlung] erworben, so gibt es keinen Nachweis über dessen Existenz bei irgendjemand. Auch der Erwerb von Gold beim Goldhändler erfolgt zumeist Offline, d.h. die Kundendaten werden meist lokal gespeichert und nicht an irgendwelche staatlichen Einrichtungen weitergegeben. Aber Achtung: Die Daten der Bank-Überweisung können über den Umweg Bank nachträglich nachverfolgt werden.

Alle diese Aspekten treiben den Preis von Gold nach oben, wenn sie nach Ansicht der Kunden zutreffen. Aber der Preis wird auch fallen, wenn z.B. eine Krise zu Ende geht.

Inflationsschutz muss sich an dem echten Verfall der Kaufkraft des [Transaktions-]Geldes orientieren. Wenn ein anderes Investment beispielsweise am Tag Preissprünge von 10 Prozent oder 1.000 Prozent in wenigen Monaten vollzieht, dann kann der Auslöser dafür nicht Inflationsschutz sein.

Alle Online-Investments – ob sie nun Papier-Gold, Krypto oder auch Aktien heißen – sind ausnahmslos weder anonym, noch vor Diebstahl durch Hacking und vor Nachverfolgung durch den Staat sicher. Das haben die Krypto-Währungen lange Zeit zwar versprochen. Aber die Strafverfolgungs-Behörden [z.B. FBI] oder Geheimdienste [z.B. NSA] können Transaktionen in Kryptos verfolgen und die entsprechenden Guthaben sogar beschlagnahmen.

Wichtig zu verstehen ist auch der Aspekt, dass der Goldmarkt ein offener Markt ist. In dem sich nicht nur Anleger bewegen, sondern auch Spekulanten, Investment-Fonds, Regierungen, Notenbanken und kommerzielle Banken. Gerade die drei letzteren stehen unter Verdacht, den Goldpreis nach unten treiben zu wollen. Damit erfüllen sie jedoch einen wichtigen Aspekt im Goldmarkt: Sie verhindern ein Überschießen des Preises durch Krisen-Sorgen der Anleger.

Die Alternative eines Gold-Standards wäre nämlich der Todesstoß für den offenen Markt Gold, weil der Goldpreis dann fest an das staatliche Papiergeld gebunden wäre. Damit würde einer der wichtigsten Vorteile des Golds – nämlich der Inflationsschutz – wegfallen. Das haben wir in den Zeiten der Jahre 1944 seit Bretton Woods bis hin zur Aufhebung der Goldpreis-Bindung im Jahr 1971 durch US-Präsident Richard Nixon beobachten können.

Marktdaten

KW41 EUR/USD 11.10.21 Kurs / Delta in Prozent
Gold 19:30 Uhr 0,8649 1.755,50 USD 1.518,33 EUR  
  -1,55 -0,1%
Silber 19:30 Uhr 0,8649 22,59 USD 19,54 EUR  
  -0,05 -0,2%
Au/Ag 19:30 Uhr   77,7  
[ratio]   0,1 0,1%
Platin 19:30 Uhr 0,8649 1.000,00 USD 864,90 EUR  
  -15,36 -1,8%
Palladium 19.30 Uhr 0,8649 2.060,00 USD 1.781,69 EUR  
  38,46 2,2%
NIKKEI225 7:00 Uhr   28.510,97  
  457,81 1,6%
DAX30 17:30 Uhr   15.186,50  
  -30,83 -0,2%
S&P500 19:30 Uhr   4.389,01  
    2,30 0,1%

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