Grenzen des Sozialstaat

Gold News vom 8. Juli 2020

Marktgeschehen

Ausnahmsweise berichten wir heute wieder vom Marktgeschehen am Goldmarkt. Denn der Kurs des Gelben Metalls konnte heute gleich zwei wichtige Marken überwinden: Die $1.800er und die EUR 1.600er Marke pro Feinunze.

Nun wird der Kaufprozess für physisches Gold kaufen fälschlicherweise als ein Investieren in Gold angesehen. Obwohl es sich bei Goldbarren und Goldmünzen lediglich um einen Wertspeicher handelt, der selbst nicht wertschaffend tätig ist wie eine risikobehaftete unternehmerische Tätigkeit.

Man konsumiert mit Gold als Wertanlage also lediglich seine bereits erbrachte Leistung. Betreibt also eine Art der Vermögenssicherung. Und da geht es primär darum, den Effekt der Teuerung durch einen Wertanstieg des Golds auszugleichen. Teuerung ist dabei strikt von der Inflation zu trennen, die den Anstieg der Papier-Geldmenge beschreibt. Meist liegt die Teuerung für Lebensmittel und Konsumgüter unter der eigentlichen Inflationsrate, während Bedürfnisse im Alter wie Pflege oder Krankheitskosten sich weit schneller nach oben bewegen. Und die Vergrößerung der Geldmenge führt vielfach zu einer noch extremeren „Teuerung“ von monetär getriebenen Werten wie Aktien und Immobilien.

Gold & Gesellschaft

Lediglich 17,3 Prozent seiner Gesamtschulden bilanziert der Staat nach einem Bericht der WELT unter dem Titel „UNGERECHTE GENERATIONENBILANZ - Die Jugend trägt die Last der Krise – Rentner und Beamte werden verschont“. Diese explizite Staatsschuld betrug im Jahr 2019 noch 60,9 Milliarden Euro und wird 2020 auf 59,8 Milliarden zusammenschmelzen. Alles klar auf der Andrea Doria?

Berücksichtigt man jedoch die versteckten Staatsschulden – die implizite Staatsschuld – so steigt deren Betrag von 159 Mrd. Euro im Jahr 2019 auf 285,2 Mrd. Euro im Jahr 2020. Dieser Anstieg um 80 Prozent ist die Folge der Covid-19 Krise.

Hintergrund dieser impliziten Schuld sind die bereits vom Staat gemachten Versprechen an seine Bürger auf eine spätere Altersversorgung. Diese umfassen die Kosten für die Rente. Aber auch für die Pflege und Krankenversicherung. Würde man diese monetarisieren, d.h. zu echtem Geld machen, und einer kapitalgedeckten Renten-, Kranken- und Pflegeversicherung übertragen, so bräuchte diese einen Kapitalstock in Höhe der besagten 285,2 Milliarden Euro. Und das unter der Annahme, dass die Sozialabgaben der Beitragszahler weiter kontinuierlich fließen werden. Die betragen ja in etwa 40 Prozent des Bruttolohns, wenn man sowohl Arbeitgeber- als auch Arbeitnehmer-Beiträge berücksichtigt.

Bislang hatte die Gesetzliche Rentenversicherung [GRV], die Gesetzliche Krankenversicherung [GKV] und die Pflegeversicherung zumindest Rücklagen in Höhe von insgesamt etwa 67,8 Mrd. Euro [40,5 + 20,6 + 6,7]. Die werden aber bis Ende des Jahres entweder abgeschmolzen – Politiker-Deutsch für „verbraucht“ – sein. Oder zusätzliche Zuschüsse aus dem Staatshaushalt benötigen.

Plötzlich: „ARBEIT, RENTE, GESUNDHEIT - Jetzt stößt der Sozialstaat an seine Grenzen“ konkretisiert man diese Zahlen in einem Bericht, der sich nicht ohne Grund hinter einer Paywall versteckt. Denn dort werden konkrete Zahlen bereits für das nächste Jahr genannt. So werden sich die Gesamtausgaben des Sozialstaates im Jahr 2021 um 80 Milliarden oder 9,5 % auf 926 Milliarden Euro ausweiten.

Das sind nicht unsere Zahlen. Und auch nicht die von der WELT-Chefökonomin Dorothea Siems. Nein, sie kommen von den fünf Wirtschaftsweisen.

Marktdaten

EUR/USD 08.07.20 Kurs / Delta in Prozent
Gold 0,8828 1.810,30 USD 1.598,13 EUR  
  7,70 EUR 0,5%
Silber 0,8828 18,70 USD 16,51 EUR  
  0,28 EUR 1,7%
Au/Ag   96,8  
[ratio]   -1,2 -1,2%
Platin 0,8828 846,00 USD 746,85 EUR  
  -0,18 EUR 0,0%
Palladium 0,8828 1.855,00 USD 1.637,59 EUR  
  -15,77 EUR -1,0%
NIKKEI225   22.444,53  
  -160,39 -0,7%
DAX30   12.493,98  
  -129,87 -1,0%
S&P500 19:30 Uhr 3.149,95  
    -19,96 -0,6%

Kommentare zu diesem Thema

Geschrieben von GAST am 15.07.2020 00:15 Uhr

Huch , na guck einer schau alles wie gewünscht. Geld ist alle. Kassen sind pleite , ist doch kein Problem oder doch. Dann muss der "Doof-Michel" halt mehr Steuern zahlen ist doch kein Problem, das merkt er doch sowieso nicht . Oder die beliebteste Bundeskanzlerin aller Zeiten weist die Bundesdruckerei an , ein paar "Billönchen" Euro neu zu drucken . Ist doch egal. Willkommen in dem schönen neuen bunten Ger-Money.

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