Habecks 50 Milliarden Klimaneutralitäts-Illusion

Gold News vom 21. Oktober 2021

Gold & Gesellschaft

50 Milliarden Euro im Jahr würde die Umstellung des Landes auf Klimaneutralität bedeuten. Das behauptet jedenfalls Grünen Co-Vorsitzender Robert Habeck laut einem Bericht der WELT unter dem Titel „Klimaneutrales Deutschland – „Es wird nicht am Geld scheitern“, sagt Robert Habeck“.

Weit kommen wird er mit dieser auf den ersten Blick gewaltigen Summe allerdings nicht.

Welche Bereiche der Gesellschaft wären von diesem Investitions-Programm eigentlich betroffen? Zuerst einmal die knapp 42 Millionen Haushalte in Deutschland, die derzeit praktisch vollständig mit fossilen Energieträgern ihre Heizung betreiben und ihr Warmwasser erzeugen. Dazu zählen übrigens auch die Fernwärme-Kunden, die ihre Energie von Schweröl, Kohle oder Erdgas betriebenen Kraftwerken oder Industrieanlagen geliefert bekommen.

Stellen wir den Umstieg der Industrie und des kompletten Verkehrs für den Moment einmal zurück, und konzentrieren wir uns allein auf diese Haushalte. Zuerst einmal ist es praktisch irrelevant, ob der Wohnungsbesitzer Mieter oder Eigentümer ist. Und auch die gleichzeitige Umstellung eines ganzen Wohnhauses im Vergleich zu Ein- oder Zweifamilien-Häuser wird sich am Ende nivellieren.

Nach dem derzeitigen Plan der Politik bleibt sowieso nur die Alternative einer Wärmepumpe nebst Fußboden-Heizung nebst eines zentralen Warmwasser-Speichers, der wegen der Legionellen-Gefahr zusätzlich noch mit Strom oberhalb der wirtschaftlichen Betriebskurve der Wärmepumpe betrieben werden muss.

Rechnen wir mit ca. 25.000 Euro Investitionen pro Haushalt für diese Umstellung. Mit den Habeck’schen 50 Milliarden könnte man also pro Jahr zwei Millionen Haushalte migrieren. Angenommen, wir hätten die Techniker, Handwerker und Geräte für dieses Vorhaben.

Also bräuchte man allein dafür mehr als 20 Jahre Zeit.

Hier reden wir noch gar nicht von „grünem Wasserstoff“, der den massiven Erdgas-Verbrauch für das Haber-Bosch-Verfahren der Ammoniak-Synthese ersetzen müsste. Ohne diesen künstlich hergestellten Stickstoff müssten auch in Deutschland 70 Prozent der Menschen verhungern. Und einen Ersatz für das Reduktionsmittel Steinkohle, um aus Eisenerz reines Eisen zu verhütten, müsste dieser „grüne Wasserstoff“ noch zusätzlich liefern.

Über die ca. 50 Millionen PKWs sprechen wir erst gar nicht.

Es mag ja sein, dass man klein anfangen muss. Aber hier hat sich die Politik selbst unter Druck gesetzt und Versprechungen abgegeben, die sie noch nicht einmal annähernd in den nächsten Jahre erfüllen kann. Vielmehr stellt sich das von allen technischen und logistischen Rahmenbedingungen befreite Plappermaul Baerbock vor die ARD-Tagesthemen von gestern und fordert, die Inbetriebnahme von Nordstream 2 zu blockieren.

Leider wird die Politik von „Experten“ beraten, die meist kein Expertenwissen haben, sondern lediglich ihre grüne Ideologie zum Maßstab ihrer Empfehlungen und Pläne machen.

Damit fahren wir garantiert mit hoher Geschwindigkeit auf eine Wand zu. Aber vielleicht ist das ja auch das eigentliche Ziel der Grünen.

Nachtrag: Die haben inzwischen selbst gemerkt, dass die 50 Milliarden Euro jährlich nicht ausreichen werden. Deshalb haben sie ihre Forderungs-Summe gleich einmal auf 100 Milliarden verdoppelt. Handelsblatt „Klimaneutralität bis 2030: „Die Klimapolitik reicht in keinem Sektor aus“ – Industrie sieht 860 Milliarden Euro Investitionsbedarf“. Also doppelt so viele Techniker, Ingenieure, Handwerker und Gerätschaften, die weltweit aus China, Japan und Süd-Korea herangeschafft werden müssten. Die Lieferketten funktionieren ja so perfekt und wir bekommen Millionen von qualifizierten Arbeitskräften "geschenkt".

Marktdaten

EUR/USD 21.10.21 Kurs / Delta in Prozent
Gold 0,8595 1.781,20 USD 1.530,94 EUR  
  0,02 EUR 0,0%
Silber 0,8595 24,07 USD 20,69 EUR  
  -0,18 EUR -0,9%
Au/Ag   74,0  
[ratio]   0,7 0,9%
Platin 0,8595 1.045,00 USD 898,18 EUR  
  -1,76 EUR -0,2%
Palladium 0,8595 1.954,00 USD 1.679,46 EUR  
  -46,63 EUR -2,7%
NIKKEI225   28.715,04  
  -551,32 -1,9%
DAX30   15.475,50  
  -52,37 -0,3%
S&P500   4.535,28  
    1,49 0,0%

Kommentare zu diesem Thema

Geschrieben von GAST am 28.10.2021 07:07 Uhr

Wie weit ist das Land seit 1990 gekommen? Der Strompreis ist doppelt so hoch und aufgrund dessen wandern Industriebetriebe seit 2000 ab - parallel zur Einführung des "Erneuerbare Energien Gesetzes". Das Wechselstromnetz ist instabil geworden, weil die landwirtschaftlichen und forstwirtschaftlichen Nutzflächen mit Solarpanelen und Windrädern verschandelt werden, deren Stromertrag aufs Jahr gesehen 10 bis 20 Prozent der installierten Leistung beträgt. Die Zwangseinspeisung, das Strompreisdumping und die Strompreiszuzahlung dient 20 Jahre lang allein den staatlich finanzierten Profiteuren. Aus elektrischen Gründen können aber in jedem Augenblick maximal 55 Prozent Fakepower eingespeist werden. Damit sind die Kraftwerke, die Strom mit einer stabilen und synchronisierbaren Frequenz von 50 Hertz erzeugen, automatisch unwirtschaftlich. 45 Prozent statt 95 Prozent Betriebszeit sind zu wenig. Dümmer geht immer! https://www.dz-g.ru/Netzstabilitaet-nur-bis-55-Prozent-Fakepower-moeglich

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