Halbierung und Kollaps: Neues vom Immobilien-Markt

Gold News vom 11. Januar 2023

Gold & Gesellschaft

Auch in Deutschland finden zum Jahresanfang die unternehmensinternen Vertriebs-Konferenzen statt, die die Führungskräfte und Mitarbeiter im Vertrieb bzw. Marketing auf die Ziele des kommenden Jahres einstimmen sollen.

Da darf man nicht zu pessimistisch sein, obwohl das in der aktuellen Lage angemessen wäre. Ein realistischer Vorstand ist sonst schnell seinen Job los. Außerdem möchte man in schwierigen Zeiten auch nur schwierig zu erreichende Boni bzw. Provisionen bezahlen.

So ist es auch kein Wunder, wenn uns die Nachrichten verkünden, dass ein großer Teil der Firmen mit stagnierenden oder leicht steigenden Umsätzen rechnete. Aber in der Baubranche ist man da bereits realistischer. Denn die ersten konkreten Zahlen über wirkliche Transaktionen wurden bereits veröffentlicht.

Aber es kommt noch schlimmer – wesentlich schlimmer. So schreibt das Fachmagazin für institutionelle Anleger - institutional-money.com – am 9. Januar in seinem Artikel „Immobilienmarkt in Deutschland: Halbierung und Kollaps“: „In Deutschland ist eine Immobilien-Flaute ausgebrochen. Das zeigt sich am Dealvolumen, das sich im Bereich Gewerbeimmobilien halbiert hat. Noch schlimmer sieht es bei den Wohnimmobilien aus, dort kann man fast schon von einem Kollaps sprechen.

Zu den Gewerbe-Immobilien, die noch unter der Covid-Flaute litten, die viele Mitarbeiter zwangsweise in das Home Office verbannt haben, heißt es in dem Bericht: „Die Gesamtinvestitionen in Gewerbeimmobilien erreichten in den letzten drei Monaten des Jahres 2022 nur noch 9,9 Milliarden Euro, wie es der Nachrichtenagentur zufolge am Montag in einem Bericht der Immobiliensparte von BNP Paribas hieß. Das Volumen lag damit nur noch halb so hoch wie ein Jahr zuvor. Belastend wirkten dabei die steigenden Zinsen, die nachlassende Konjunktur und die Rekordinflation.

Da haben wir also die Halbierung.

Noch schlimmer sieht es gerade bei den Wohnimmobilien aus, die eigentlich laut Presse, Funk und Fernsehen allein schon wegen den Millionen von Flüchtlingen, die Deutschland zu verkraften hat, eine riesigen Nachfrageschub auslösen müsste. Tut sie auch. Bloß kann sich keiner dieser Neubürger eine Neuimmobilie leisten.

Am deutschen Wohnimmobilien-Markt brach das Transaktionsvolumen im Gesamtjahr gegenüber 2021 sogar um 74 Prozent ein, wie BNP separat mitteilte. Die Zinserhöhungen der Europäischen Zentralbank und anderer Notenbanken haben den seit mehr als ein Jahrzehnt laufenden Boom ausgebremst. Europas Immobilienunternehmen haben vor diesem Hintergrund Probleme, geplante Verkäufe zu tätigen, zumal zu den Werten, mit denen die Immobilien in ihren Büchern stehen.“ schreibt der Artikel.

Man muss hier von einem Kollaps reden, der nicht nur durch die hohen Zinsen ausgelöst worden ist, sondern darüber hinaus von dem Versuch der Wohnungsunternehmen, sich am Markt von einem Teil seines Wohnungsbestandes zu trennen.

Marktdaten

EUR/USD 11.01.23 Kurs / Delta in Prozent
Gold 0,9305 1.875,10 USD 1.744,78 EUR  
  -2,99 EUR -0,2%
Silber 0,9305 23,36 USD 21,74 EUR  
  -0,21 EUR -1,0%
Au/Ag   80,3  
[ratio]   0,6 0,8%
Platin 0,9305 1.067,00 USD 992,84 EUR  
  -10,06 EUR -1,0%
Palladium 0,9305 1.702,00 USD 1.583,71 EUR  
  0,67 EUR 0,0%
NIKKEI225   26.442,06  
  266,50 1,0%
DAX30   14.942,66  
  168,06 1,1%
S&P500 19:30 Uhr 3.950,39  
    31,14 0,8%

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