Herrschaftsverlust durch Selbstmord

Gold News vom 4. Juli 2022

Gold & Gesellschaft

JPMorgan Sees ‘Stratospheric’ $380 Oil on Worst-Case Russian Cut“ berichtete Bloomberg am 1. Juli. Und prophezeite nach den komplexen Absprachen des G7-Gipfels letzte Woche im beschaulichen Elmau einen Barrel-Preis von $380 für Rohöl, wenn Russland seine derzeitige Förderung um täglich 5 Millionen Barrel einschränken sollte.

Anders als unsere westlichen Strategen denken, ist Russland nämlich nicht in dem Maße wie vermutet auf diese Einnahmen angewiesen. Zumal Russland mit den wertlosen Euros und US-Dollar nichts kaufen kann, was nicht den westlichen Sanktionen unterliegen würde.

Russland könnte also finanziell auf die Einnahme-Ausfälle verzichten. Zumal die angebliche Finanzierung des Krieges durch westliche Rohstoff-Zahlungen das Dümmste ist, was unsere Propaganda von sich geben kann.

Schon seit dem Ersten Weltkrieg wird Krieg durch die grenzenlose Ausweitung der Papiergeld-Menge mittels der Druckerpresse finanziert. Und nicht durch Export-Erlöse im Handel mit dem Feind.

Hieran sieht man, wie intellektuell minderwertig die westliche Demokratie die Gehirne ihrer Bürger geformt hat. Selbst einfache Denkmuster stellen sich als ein unüberwindbares Hindernis da.

Aber die Konsequenzen des Selbstmords werden an immer mehr Punkten sichtbar. Zum Beispiel beim deutschen Handelsbilanz-Überschuss, das seit den Neunziger Jahren das ganze EU-Theater finanziert hat. Nun haben wir den Überschuss genullt und gezielt in ein kleines Minus umgedreht.

Mal sehen, wie viele der vielen EU-Parasitenstaaten mit den sicher geglaubten Einnahmen aus der Kombination von deutschem Handelsbilanz-Defizit und der quasi-Schenkung über das EZB Target2-System gemeinsam mit Deutschland zur Hölle fahren werden.

Jedenfalls die Target2-Geldwaschmaschine ist damit zum Erliegen gekommen. Denn deutsche Überschüsse für französische, italienische, spanische und griechische Defizite hat man nun nicht mehr. Und wo nichts ist, muss auch nichts „gewaschen“ werden.

Aber kommen wir zurück zum Thema Erdgas bzw. Erdöl: Vor diesem Hintergrund könnte Russland etwas ähnliches exerzieren, wie beim Erdgas: Nämlich eine Lieferkürzung. Oder einen Lieferstopp für die Länder Europas, die sich besonders stark vor den US-Karren haben spannen lassen.

Laut dem vom Bloomberg zitierten Analysten der US-Großbank JP Morgan wäre der Effekt der folgende: „A 3 million-barrel cut to daily supplies would push benchmark London crude prices to $190, while the worst-case scenario of 5 million could mean “stratospheric” $380 crude”.

Diese 3 bzw. 5 Millionen Barrel per day [Mbd] entsprechen 27 – 45 Prozent der gesamten russischen Erdöl-Förderung von ca. 540 Millionen Tonnen  [Umrechnungsfaktor: 1 Tonne Erdöl = 7,5 Barrel].

US-Leichtöl der Sorte WTI wird derzeit für knapp unterhalb von $110 pro Barrel gehandelt. Das in Europa als Benchmark gehandelte Öl der Sorte Brent ist mit oberhalb von $110 etwas teurer. Hinzu kommen die in den letzten Monaten stark steigenden Aufschläge für die Umwandlung des Rohöls in die Produkte Benzin, Diesel/Heizöl und Kerosin.

Sollte dieses Szenario eintreten – und die Eskalation im Ukrainekrieg scheint das eher wahrscheinlich werden zu lassen – werden wir uns demnächst mit Benzin- und Diesel-Preisen jenseits der Marke von 5 Euro pro Liter konfrontiert sehen.

Marktdaten

KW27 EUR/USD 04.07.22 Kurs / Delta in Prozent
Gold 19:30 Uhr 0,9592 1.806,80 USD 1.733,08 EUR  
  -14,47 -0,8%
Silber 19:30 Uhr 0,9592 19,91 USD 19,10 EUR  
  -0,09 -0,5%
Au/Ag 19:30 Uhr   90,7  
[ratio]   -0,3 -0,4%
Platin 19:30 Uhr 0,9592 886,00 USD 849,85 EUR  
  -8,98 -1,1%
Palladium 19.30 Uhr 0,9592 1.869,00 USD 1.792,74 EUR  
  -21,31 -1,2%
NIKKEI225 7:00 Uhr   26.163,22  
  227,60 0,9%
DAX30 17:30 Uhr   12.794,92  
  -18,11 -0,1%
S&P500 22:00 Uhr 19:30 Uhr 3.825,39  
    0,00 0,0%

Kommentare zu diesem Thema

- Noch kein Kommentar vorhanden -

zurück zur Liste Kommentar schreiben