Hohe Energiepreise dank ‚Green Deal’

Gold News vom 23. September 2021

Gold & Gesellschaft

Heute mal ein Blick auf die Situation des Strompreises in Bulgarien. Dort ächzt die Wirtschaft schon unter Kosten von 169 Euro pro Megawatt-Stunde. Das sind umgerechnet 16,9 Cent / kWh. Zum Vergleich: Die deutsche Industrie bezieht Strom für 98 Euro / MWh.

Natürlich liegt das an der Subvention des Preises durch den deutschen Endverbraucher, der den Großteil der EEG-Zulage und andere staatlich vorgeschriebenen Stromabgaben bezahlt.

Aber die deutsche Industrie ist sehr effektiv beim Jammern auf hohem Niveau. Denn das pro-Kopf BIP liegt in Deutschland fast um den Faktor 5 über dem von Bulgarien. Trotzdem bezahlt deren Industrie fast den doppelten Strompreis.

Verantwortlich für diese Misere – auch beim Thema Erdgas – ist der ‚Green Deal‘ der EU-Kommission. Der verpflichtet nicht nur alle EU-Mitgliedstaaten, ihre Kohleförderung und Kohleverbrennung in den nächsten Jahren einzustellen. Sondern verursacht darüber hinaus durch den Einkauf von ‚Verschmutzungs-Rechten‘ Kosten von 55 Euro pro Megawatt-Stunde.

Das scheint vielen EU-Ländern, insbesondere im Osten Europas, erst jetzt bewusst zu werden, nachdem sie sich im Rahmen der EU-weiten Finanzierung des ‚Green Deals‘ mit vielen Milliarden Euro an Hilfen haben erpressen lassen.

Auch die Einkaufs-Politik der deutschen Erdgas-Versorger zeigt jetzt Wirkung: Anstatt, dass der Markt Wholesale-Preise weit über dem Endkunden-Marktpreis verlangt und viele Netzbetreiber keine festen Abnahme-Mengen und Abnahme-Preise mit ihren Rohstoff-Lieferanten vereinbarten, kann Deutschland dank enger vertragliche Kooperation mit Gazprom weiterhin günstig Erdgas einkaufen.

Natürlich nutzen die Erdgas-Versorger – soweit sie über Erdgas-Speicher verfügen – die Marktsituation dazu aus, ihre Speicher durch Verkauf des Gases über den Wholesale-Markt mit hohem Gewinn zu leeren, so dass selbst die Kanzlerkandidatin von den Grünen laut ZEIT Angst bekommt, die deutschen Haushalte könnten im Winter vor kalten Wohnungen stehen.

Natürlich nutzt Russland dieses Konglomerat aus EU-Fehlentscheidungen dazu aus, den Betrieb ihrer neuen Nordstream2-Pipeline durch die Ostsee zu erzwingen. Alles andere wäre aus marktwirtschaftlicher Sicht auch völlig unsinnig – wie beispielsweise der mit hohen Transit-Kosten verbundene Transport über die Ukraine-Route.

Man muss es einfach so sagen: Deutschland hat hier EU-weit einen guten Deal für seine Industrie ausgehandelt. Und dass das Land zusätzlich noch zum EU-weiten Erdgas-Hub für russisches Gas wird, stabilisiert die Energiekosten für die Industrie zusätzlich.

Bloß die eigenen Bürger werden am Ende leer ausgehen – bzw. mit hohen Energiepreisen zusätzlich gemolken. Aber die deutsche Industrie befindet sich sowieso in der Hand von ausländischen Investoren in New York und London.

Marktdaten 

EUR/USD 23.09.21 Kurs / Delta in Prozent
Gold 0,8512 1.749,90 USD 1.489,51 EUR  
  -26,77 EUR -1,8%
Silber 0,8512 22,64 USD 19,27 EUR  
  -0,24 EUR -1,2%
Au/Ag   77,3  
[ratio]   -0,4 -0,5%
Platin 0,8512 993,00 USD 845,24 EUR  
  -7,66 EUR -0,9%
Palladium 0,8512 1.919,00 USD 1.633,45 EUR  
  -41,64 EUR -2,5%
NIKKEI225   29.650,73  
  0,00 0,0%
DAX30   15.639,03  
  145,35 0,9%
S&P500   4.462,84  
    63,65 1,4%

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