Immobilienbesitzer – der perfekte Sklave

Gold News vom 20. August 2019

Marktgeschehen

Der gestrige Preis-Rückgang bei Gold & Silber war wieder einmal eine Eintagsfliege. Das zeichnete sich schon zum Future-Handel am Montag in New York ab, wo Gold wieder an der Marke von $1.500 kratzte. Trotz des Versuchs, Gold im asiatischen Handel heute früh unter die Marke von $1.500 zu drücken, kam schon während des Londoner Handels eine Gegenbewegung zustande, die Gold wieder über die Marke von $1.500 pro Feinunze trieb. Erneut war der Handel in New York eher der Freund als der Feind von Gold.

Für die Investoren, die noch nach der alten 10.000 Euro Regelung Gold anonym kaufen wollen, wird die Zeit langsam knapp. Denn in 133 Tagen heißt es Finito mit dem Gold Tafelgeschäft.  Da hilft auch kein zeitweiser Rückgang der Goldpreise, wie von vielen prognostiziert. Der aber immer auf erbitterten Widerstand der Gold Investoren zu stoßen scheint. Ob es nun Hedgefonds sind, die wegen der Negativzinsen aus den Staatsanleihen aussteigen oder die Industrie, die zunehmend Gold verarbeitet, ist für diejenigen, die an der Seitenlinie warten, physisches Gold kaufen zu können, am Ende völlig irrelevant. Wenn die Krise erst einmal für alle sichtbar wird, wird der Goldpreis sowieso davon galoppieren.

Gold & Gesellschaft

Altersarmut trotz einer abbezahlten Immobilie, die mehrere hunderttausende von Euro Wert ist – kann denn das sein? – Ja, es kann. Denn wenn die gesamte Überschuss-Leistung, mit der man während der Periode der aktiven Arbeit sein Vermögen aufzubauen versucht, in die Immobilie fließt, dann hat man keine Werte, die die monatlichen Rechnungen bezahlen können. Schließlich kann man nicht Teilstücke seiner Immobilie kurzfristig zu Geld machen. Über welche Szenarien wir hier reden, zeigt ein Newsletter der Banken- und Finanzbranche unter dem Titel „Banken bereiten Negativzinsen für Immobilienkredite vor“. Dort findet man das folgende Szenario, dass für die Immobilien-Klientel typisch zu werden scheint: „Angenommen, ein Kreditnehmer benötigt für einen Gesamtkaufpreis von 600.000 Euro einen Kredit von 300.000 Euro – was einer sehr konservativen Finanzierung entspricht. Insgesamt 15 Institute und Plattformen (einige davon gleichwohl auf gleicher Basis) offerieren für diese Modellanfrage bei fünfjähriger Zinsfestschreibung und drei Prozent Tilgung zurzeit den weiter oben bereits erwähnten effektiven Jahreszins von 0,13%  Die tatsächlichen Zinskosten liegen in diesem Fall bei lediglich noch 1700 Euro über die vereinbarte Laufzeit.

Vor zehn Jahren konnte man das Objekt, das heute 600.000 Euro kostet, noch für 300.000 Euro kaufen. Das ist heute die Summe, die man bei einer "sehr konservativen Finanzierung" als Kredit aufnehmen muss. Also man verschuldet sich heute zu 50% für ein Objekt, das man vor 10 Jahren noch mit Eigenkapital zu 100% Cash kaufen könnte. Denn Null- oder Negativzinsen hin oder her: Die Tilgungsleistung des 300.000 Euro-Kredits bleibt - und beträgt 300.000 Euro.

Was man auch ganz gut beobachten kann: Die Immobilie saugt das komplette Vermögen der Käufer auf - meist für den Rest des Arbeitslebens, wo zu sparende Überschüsse erwirtschaftet werden. Wenn man 300.000 Euro an Eigenkapital mitbringen muss, sind garantiert alle anderen Vermögenswerte weg. Vor 10 Jahren funktionierte das noch mit dem Model: 1/3 Eigenkapital, 2/3 Kredit. Da musste man 100.000 Euro selbst mitbringen - also nur 1/3 von dem heutigen Betrag. Kein Wunder, dass die Menschen bei Arbeitslosigkeit und im Alter in finanzielle Existenznot geraten. Denn eine Immobilie zahlt nicht die monatlichen Rechnungen. Da kann sie auch einen Marktwert von 600.000 Euro - wie in dem obigen Beispiel - haben.

Deshalb predigen wir auch, sein Vermögen auf unterschiedliche Klassen zu splitten. Dabei ist die kurzfristige Verfügbarkeit von Geld – nämlich um die laufenden monatlichen Rechnungen zu bezahlen – eine unbedingte Notwendigkeit. Denn sonst droht durch Arbeitslosigkeit während der Erwerbszeit oder Mindereinnahmen während der Rentenzeit die finanzielle Pleite. Nicht weil man kein entsprechendes Vermögen hätte. Aber dieses Vermögen ist vielfach in einer viel zu teuer erworbenen Immobilie geparkt.

Wir empfehlen vom Gesamt-Vermögen – und dazu gehören auch kapitalisierte Ansprüche aus Renten- und Pensions-Verträgen – ein Drittel in jederzeit liquidierbare Werte zu parken. Davon kann man zum Beispiel sein Geld anlegen in Gold. Aber auch Aktien und Sparkonten gehören zu dieser Kategorie.

Was auf alle Fälle nicht dazu gehört sind Immobilien. Vermögenssicherung ist stets nur außerhalb der Anlageklasse Immobilien möglich. Denn wie der Name schon sagt, sind Immobilien in jeder Form „immobil“; sie können nicht so einfach liquidiert werden und können nicht weglaufen. Und laufende Rechnungen für den Lebensunterhalt können sie auch nicht zahlen.

Marktdaten

EUR/USD 20.08.19 Kurs / Delta in Prozent
Gold 0,9006 1.505,20 USD 1.355,58 EUR  
  2,13 EUR 0,2%
Silber 0,9006 17,13 USD 15,43 EUR  
  0,17 EUR 1,1%
Platin 0,9006 849,00 USD 764,61 EUR  
  -4,54 EUR -0,6%
Palladium 0,9006 1.478,00 USD 1.331,09 EUR  
  9,19 EUR 0,7%
NIKKEI225   20.684,06  
  118,36 0,6%
DAX30   11.648,27  
  -64,72 -0,6%
S&P500 19:30 Uhr  2.915,09  
    -12,97 -0,4%

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