Importierte Inflation

Gold News vom 30. September 2021

Gold & Gesellschaft

Das ist der Nachteil, wenn man sich mittels des Euros eine solche Weichwährung wie den Französischen Franc, die Italienische Lire, die Griechische Drachme oder die Spanische Peseta ins Land geholt hat.

Nicht nur die Urlaube in diese Länder wurden immer teurer, weil der Aufwertungs-Gewinn der Deutschen Mark seit der Jahrtausendwende ausgeblieben ist. Auch beim Rohstoff-Import holt man sich zusätzliche Inflation ins Land.

Dabei sind Energiepreise heute bereits so stark gestiegen wie zum Höhepunkt der Ölkrise vom Jahr 1982. Da gab es zwar noch die Deutsche Mark, aber Ronald Reagans Politik des starken Dollars hat damals auch die Deutsche Mark alt aussehen lassen. Nicht so alt, wie die anderen südeuropäische Währungen im Euroraum.

Plus 16,5 Prozent: Deutsche Importe verteuern sich so stark wie seit 1981 nicht mehr“ schreibt beispielsweise das HANDELSBLATT.

Und die WELT schreibt: „Knappheit: Deutschland importiert Inflation wie in der Ölkrise von 1982“. Wobei man den Titel im Laufe des Tages ‚entschärfen‘ musste. Inzwischen heißt er: „Plötzlich Probleme wie Schwellenländer – Die neue deutsche Anfälligkeit“.

Beruhigend ist das auch nicht. Insbesondere, da sich diese Zahlen langsam trotz der Bremswirkung bestehender Lieferverträge in der offiziellen Teuerungsstatistik wiederfinden. Die beträgt schon 4,1 Prozent, wie die NZZ schreibt.

Wenn man langfristig Geld verleiht oder Rohstoffe wie Erdgas verkauft, aber diese zu kurzlaufenden Zinsen oder Markt-Spotkursen einkaufen muss, dann darf man sich nicht wundern, dass in der derzeitigen Lage so viel kleine Versorger wie in Großbritannien Pleite gehen.

Diese Art von Geschäftsmodellen stehen eigentlich nur den Hedge Fonds gut zu Gesicht. Aber da werden zum Teil horrende Gewinne gemacht, die auch ab und zu mit Total-Verlusten einhergehen. Ein Energieverkäufer kann hier meist nicht auf diese horrenden Gewinne der Vergangenheit zurückgreifen. Deshalb geht es mit denen auch so schnell abwärts. Die Statistik-Behörden erfassen dann aber nur die Konsequenzen, wenn diese Versorger Konkurs machen und die Kunden zu einem wesentlich teureren Lieferanten wechseln müssen.

Der WELT-Redakteur hat nicht ganz unrecht, wenn er schreibt: „Das Wort des Jahres 2020 war Pandemie, das Wort des Jahres 2021 könnte Engpass werden. Fast alles, was die Handelsnation Deutschland importiert, scheint gerade knapp und teuer zu werden.

Hoffnungsvoll klingt das trotz des Versuchs der Notenbanken, mit einer Anhebung des Dollar-Preises und Drückung des Gold-Preises, die inflationäre Stimmung wieder unter Kontrolle bringen zu können, nicht.

Bei so etwas droht ein Gegeneffekt, wenn beispielsweise eine überdehnte Uhrfeder versucht, in die Ruhelage zurückzukehren.

Marktdaten

EUR/USD 30.09.21 Kurs / Delta in Prozent
Gold 0,8636 1.757,30 USD 1.517,60 EUR  
  32,90 EUR 2,2%
Silber 0,8636 22,04 USD 19,03 EUR  
  0,53 EUR 2,8%
Au/Ag   79,7  
[ratio]   -0,5 -0,6%
Platin 0,8636 962,00 USD 830,78 EUR  
  17,43 EUR 2,1%
Palladium 0,8636 1.834,00 USD 1.583,84 EUR  
  51,92 EUR 3,4%
NIKKEI225   29.471,78  
  -67,04 -0,2%
DAX30   15.311,45  
  -47,66 -0,3%
S&P500   4.322,88  
    -39,43 -0,9%

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