In China gehen die Lichter aus

Gold News vom 29. September 2021

Gold & Gesellschaft

Waren es nicht die verbliebenen EU-Europäer, die sich erst kürzlich über die Gaspreis-Explosion und die Versorgungs-Sicherheit beim Strom in dem Brexit-Land Großbritannien lustig gemacht hatten? Und am Ende feststellen mussten, dass sie genau auf dieselben Probleme hinsteuern.

Wie bei Covid-19 sollte man sich vor Schadenfreude über die anderen hüten. Denn wenige Wochen später könnte man sich sonst genau in derselben Situation wiederfinden.

Dank des staatlichen Medien-Monopols von Angela Merkel, Emmanuel Macron, Mario Draghi & Co in ihren Ländern konnte man geschickt die Schuld dafür auf andere abschieben. Am Ergebnis wird das für die Bürger aber nichts ändern. Selbst das ‚Armenhaus‘ der EU – Rumänien und Bulgarien – steht vor noch viel schlimmeren Problemen wie Deutschland. Denn die Preise für Energieträger wie Kohle und Erdgas, sowie die Kosten für CO2-Emissions-Zertifikate fallen in ähnlicher Höhe wie in Deutschland an. Bloß dass das deutsche pro-Kopf Bruttoinlandsprodukt BIP ein Vielfaches das dieser Nationen beträgt.

Der deutsche Verbraucher muss die stark steigenden Energiepreise ertragen. Denn die Bedenken beim Bürger wurden durch monatelange Klimakatastrophen-Berichterstattung der GEZ-Sender einfach weggeframed. Was aber beispielsweise für die Strom-intensive bulgarische Industrie nicht funktioniert. Die muss inzwischen mehr für die MWh bezahlen, als ihre deutsche Konkurrenz.

China ist zwar ein diktatorisches Land. Aber die Kommunistische Partei geht zumindest daran, die versprochenen Klimaziele konsequent umzusetzen. Verbunden mit einigen marktwirtschaftlichen Erwägungen, wie zum Beispiel die Verluste der Betreiber von Kohlekraftwerken wegen der explodierenden Kohlepreise zu berücksichtigen. Da werden Kraftwerke einfach stillgelegt, weil die staatlich regulierte Kilowattstunde Strom nicht mehr ohne Verlust produziert werden kann. Die Süddeutsche Zeitung hat sich dieses Themas in ihrem Artikel „ Stromausfälle: In China geht das Licht aus“ gewidmet.

Am Ende schadet das sowohl der Wirtschaft als auch dem Bürger, der mit kontrollierten Abschaltungen zu kämpfen hat. Auch in Deutschland bereitet uns der Staat auf einen Strommangel mit Abschaltungen vor. Dort nennt sich das Kind aber verniedlichend ‚Spitzenglättung‘ – kommt aber im Prinzip auf dasselbe hinaus. Diese Form der Spitzenglättung haben unsere britischen Nachbarn übrigens bereits im Einsatz: Das E-Auto kann nur zu bestimmten Zeiten geladen werden – in Zeiten, in denen diese Strom-Spitzen eben nicht liegen. Und das sind gerade die Zeiten, wo die Batterie des Fahrzeugs auf dem Weg zur bzw. von der Arbeit geladen werden müsste.

Die Grünen nennen das innovativ ‚angebotsorientierte Stromerzeugung‘. Anstatt der altmodischen Grundlast. Strom ist eben nur dann da, wenn die Sonne ausreichend scheint oder der Wind kräftig bläst.

Der deutsche Bürger wartet nach der Bundestagswahl sehnsüchtig darauf, dass die zukünftige Klimapolitik seinen Geldbeutel zu entleeren hilft. Aber dass das Ergebnis Stromabschaltungen gerade seine neuen Lieblinge E-Auto und Wärmepumpe betreffen wird, das wird ihn wie ein Blitzschlag treffen. Versehen mit ein bisschen Strom-Abschaltung wie in China wird ihn am Ende seine Wahlentscheidung vom letzten Sonntag wie ein Kloß im Halse stecken bleiben. Hat er sich doch so sehr darauf gefreut, seine nichtgrünen Nachbarn mal richtig mit neuen Abgaben belastet zu sehen.

Marktdaten

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Gold 0,8616 1.723,20 USD 1.484,71 EUR  
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Silber 0,8616 21,48 USD 18,51 EUR  
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Au/Ag   80,2  
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Platin 0,8616 944,00 USD 813,35 EUR  
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Palladium 0,8616 1.778,00 USD 1.531,92 EUR  
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NIKKEI225   29.538,82  
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