Inflation in Aktion

Gold News vom 11. August 2021

Gold & Gesellschaft

Waren diese Nachrichten der wahre Grund, warum man am Montag einen eklatanten Angriff auf den Goldpreis gestartet hat? „Teuerungsrate steigt auf höchsten Stand seit fast 30 Jahren“ und „Höchster Wert seit 1993 - Inflation meldet sich mit Wucht zurück“. Natürlich nicht, ohne dass die ZEIT diesen Wert gleich relativieren musste: „Mit einem Anstieg um 3,8 Prozent kletterten die Verbraucherpreise im Juli so stark wie lange nicht mehr. Gründe sind höhere Energiepreise und Corona-Sondereffekte.

Die bösen, bösen Energiepreise sollen also Schuld sein. Aber der N-TV Bericht spricht ebenfalls von einem Zuwachs von 4.3 Prozent bei Lebensmittel. Und in diesen Zahlen sind noch nicht einmal die massiven Preissteigerungen bei den Bauleistungen enthalten, die sich in den letzten Monaten durch Material-Knappheit mit zweistelligen Preissteigerungen verteuert haben. Denn die gehören ja schließlich nicht zum offiziellen, statistischen Warenkorb.

Mieten aber schon; aber bis die Bauleistungen auf diese durchschlagen, ist die Bundestagswahl bereits gelaufen, Und alle Nachrichten, die wir von jetzt an bis Ende September hören werden, sind unter dem Vorbehalt des Wahlkampfes zu werten.

Da ist es also gar nicht so schlecht, einmal einen Blick auf die Energiepreise zu riskieren, die sich bei Heizöl um 53,6 Prozent und bei Sprit im 24,7 Prozent verteuerten.

Die Zahlen aus den USA geben auch keinen Grund zur Relativierung, zumal da der temporäre Effekt der Mehrwertsteuer-Senkung überhaupt nicht zum Tragen kommt.

Ein bisschen mehr darf es in den Vereinigten Staaten schon sein, wie das HANDELSBLATT unter dem Titel „US-Inflation bleibt auf Rekordniveau – Druck auf die Fed steigt“ berichtet und schreibt: „Im Juli stiegen die Verbraucherpreise im Jahresvergleich um 5,4 Prozent. Das könnte den Kurswechsel in der Geldpolitik in den USA beschleunigen.“

Das sind alles statistisch sowieso schon hingebogene Zahlen, weil die Inflationsrate in den USA automatisch an die Steigerung der Sozialleistungen gekoppelt ist. D.h. das zehntel Prozent der Teuerung, die offiziell ausgewiesen wird, kostet dem Staat bereits zusätzliche echte Milliarden-Summen für Sozialleistungen.

Natürlich ist diese „der Druck auf die Fed steigt“ Berichterstattung völliger Blödsinn. Denn das würde ja darauf hindeuten, dass die Fed die Leitzinsen erhöhen und den Geldfluss an die Märkte unterbrechen müsste.

Das wird nie passieren – niemals. Weil die mit Schulden hochgehebelten US-Unternehmen selbst einen Anstieg von Prozent-Bruchteilen ihrer Finanzierungskosten mit dem verdienten Cash Flow gar nicht bezahlen könnten. So wird viel geredet – aber am Ende passiert nichts.

Außer für die Verbraucher, die unter der steigenden Inflation leiden. Aber den letzten beißen sowieso immer die Hunde.

Marktdaten

EUR/USD 11.08.21 Kurs / Delta in Prozent
Gold 0,8507 1.752,00 USD 1.490,43 EUR  
  13,28 EUR 0,9%
Silber 0,8507 23,52 USD 20,01 EUR  
  0,04 EUR 0,2%
Au/Ag   74,5  
[ratio]   0,5 0,7%
Platin 0,8507 1.020,00 USD 867,71 EUR  
  18,78 EUR 2,2%
Palladium 0,8507 2.568,00 USD 2.184,60 EUR  
  -25,19 EUR -1,1%
NIKKEI225   28.064,16  
  174,85 0,6%
DAX30   15.820,75  
  42,64 0,3%
S&P500   4.445,36  
    6,08 0,1%

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