Inflation bei Anzahl der Gasumlagen

Gold News vom 19. August 2022

Gold & Gesellschaft

Kaum wurde die Erste angekündigt, zeigt sich das ganze Maß europäischer Solidarität: Nicht beim gemeinsamen Verzichten oder bei der Hilfe um zusätzliches Gas. Nein, es geht darum, dass europäische Unternehmen ebenfalls die deutsche Gasumlage beanspruchen wollen.

Es ist wie beim Kindergeld, Hartz IV oder bei den Renten: Zahlen können es die Deutschen. Aber verteilt werden muss es europaweit.

Aber wer dachte, mit der beschlossenen Gasumlage sei die zusätzliche Belastung der Verbraucher bereits am Ende, der muss sich auf weitere Gasumlagen laut einem Bericht des FOCUS [„Nach Festlegung der Gasumlage - Jetzt drohen Gaskunden zwei weitere Umlagen] einstellen.

Eine weitere Information erreichte die Bürger: Frankreich, das seine AKWs mit weniger als der Hälfte seiner Nennleistung betreiben kann, muss Strom unter anderem aus Deutschland einführen.

Was die GEZ-Sender genussvoll als ein Erfolg der Energiewende verbreiten, stellt sich nach genauerer Betrachtung als zusätzliche Gasverstromung heraus. Und das in einer Gasmangellage.

Am 15. August haben wir noch geschrieben: „Gerade bei unserem großer AKW-Nachbarn Frankreich, auf den sich im Herbst und Winter nicht nur Deutschland als Stromlieferanten verlassen, sondern ebenfalls die Schweiz, Spanien und Belgien, zeigt der Marktpreis für Strom ein noch gravierenderes Problem an. Für die Lieferung von Strom auf Großhandelsebene werden dort für den Dezember 2022 bereits Preise von 2.000 Euro/MWh aufgerufen. Da stellen sich die 500 Euro für Deutschland und Italien, sowie die 750 Euro für Großbritannien noch klein dar.“

Inzwischen nähern sich die Preise zwischen Frankreich und Deutschland an: Sie explodieren für Deutschland bereits, so dass wir bald das französische Niveau erreicht haben.

Wir kombinieren: Frankreich braucht Strom aus deutschen Gaskraftwerken. Die müssen nicht nur die hohen Beschaffungskosten für die [mit Geld] gekaperten LNG-Tanker bezahlen, sondern ebenfalls die Gasumlage. Hinzu kommt, dass ein Gaskraftwerk aus 1 MWh Erdgas nur zwischen 300-400 kWh Strom erzeugen kann. Das nennt sich in den Zeiten, wo die Menschen noch etwas von den Grundlagen der Physik verstanden haben, „Wirkungsgrad“.

Mr. Market ist wieder schlauer, als wir alle. Denn er zeigt genau diese Situation mit der Annäherung der deutschen Großhandels-Strompreise an das französische Niveau an.

Wir prognostizieren: Sollten die Franzosen über längere Zeit verstromtes Gas aus Deutschland importieren müssen, so droht eine weitere Gasumlage – ich nenne sie mal in Abgrenzung zur ursprünglichen Gasumlage I, der Focus-Umlagen Gasumlage II + III die „Verstromungs-Umlage IV“. Denn wirtschaftlich produzieren können die Gaskraftwerke auf diesem Preisniveau trotz der exorbitanten Strompreise nicht.

Wir werden beim Gas das erleben, was wir beim Strompreis bereits kennen: Ein Viertel bis ein Drittel des Preises machen die Kosten der Beschaffung aus. Und der Rest besteht aus Steuern und sonstigen staatlichen Umlagen.

Da fehlt eigentlich nur noch Trittins monatliche Eiskugel.

Marktdaten

EUR/USD 19.08.22 Kurs / Delta in Prozent Vorwoche in Prozent
Gold 0,9955 1.759,50 USD 1.751,58 EUR      
  -0,08 EUR 0,0% -6,42 EUR -0,4%
Silber 0,9955 19,15 USD 19,06 EUR    
  -0,38 EUR -1,9% -1,27 EUR -6,7%
Au/Ag   91,88    
[ratio]   1,8 2,0% 5,4 5,9%
Platin 0,9955 891,00 USD 886,99 EUR    
  -19,37 EUR -2,1% -50,48 EUR -5,5%
Palladium 0,9955 2.054,00 USD 2.044,76 EUR    
  -36,88 EUR -1,8% -46,52 EUR -2,2%
NIKKEI225   28.922,49    
  -19,65 -0,1% 375,51 1,3%
DAX30   13.535,44    
  -161,97 -1,2% -267,52 -2,0%
S&P500 19:30 Uhr 4.239,12    
    -44,62 -1,0% 31,85 0,8%

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