Inflation auch bei erneuerbaren Energien

Gold News vom 27. Januar 2022

Gold & Gesellschaft

Die Pläne der Politiker stehen vor einer riesengroßen Katastrophe. Zuerst wollte man die fossilen Energieträger wie Rohöl und Erdgas so stark verteuern, dass die alternativen Technologien zur Mobilität– Stichwort Elektrofahrzeuge – und zur Wärmeerzeugung – Stichwort Wärmepumpen – an Attraktivität gewinnen würden. Dann stieg jedoch der Strompreis genauso rasant an, wie die Preise für Erdgas & Co. Schließlich hatte die deutsche Regierung wohl eine göttliche Eingebung gehabt, die Kernkraftwerke abzuschalten und die Verstromung der im eigenen Land geförderten Braunkohle einzustellen.

Da Erdgas im Preis explodiert ist und AKW bzw. Kohlekraftwerke mit Gaskraftwerken insbesondere in den Wintermonaten substituiert werden mussten, ist auch der Preis von Strom explodiert.

Aber auch von der erneuerbaren Front der Stromerzeugung droht Ungemach. Das HANDELSBLATT berichtet heute unter dem Titel „Der Preisverfall der Erneuerbaren ist vorbei: Die Energiewende wird teurer“ von einer Verdopplung der Preise für Solarmodule. Und auch bei der Windkraft geht es nach 10 Jahren des Preisverfalls der Produktion einer Megawattstunde jetzt mit zweistelligen Prozentsätzen nach oben.

Inflation nährt Inflation. Und wer glaubt, den Effekt der Verteuerung politisch einsetzen zu können, um seine Ziele umzusetzen, der wird in einer allumfassenden Inflation aufwachen. Wir sehen derzeit nur die Anfänge: Der Preissprung bei den Energien wird sich über die gesamte Wertschöpfungskette auf sehr viele Produkte fortsetzen.

Dass die Erdgas-Verteuerung nicht nur das Heizen und den Strom teurer macht, sondern über den Umweg der Düngemittel-Produktion [Haber-Bosch-Verfahren der Ammoniak-Synthese] auch die Lebensmittel-Preise nach oben treibt, hätte doch keiner vermuten können.

Und mit dem gestern verkündeten Ende der KfW-Kredite für energieeffiziente Neu- und Ausbauten schwenkt auch mit der Verdoppelung der Preise für Solarmodule ein Teil der Wirtschaftlichkeits-Berechnung vom grünen in den roten Bereich. Zusätzlich führen die Preissteigerungen bei den vielfach aus Rohöl gewonnenen Produkten wie Dämmstoffen das ganze Modell ab absurdum. Die Bauwirtschaft ist zurecht in Panik.

Man wollte eine Inflation in (unerwünschten) Teilbereichen wagen und hat damit einen Flächenbrand bei der Teuerung ausgelöst.

Das ganze wird noch zusätzlich durch die Ukraine-Krise verschärft. Denn mittels der Kriegs-Rhetorik wollte man die eigene Solidarität für dieses Land zeigen. Sozusagen als Kompensation für die Katastrophe in Afghanistan. Und natürlich Russland dafür bestrafen, dass man das dringend benötigte Erdgas nicht über die frei von Transitkosten laufende Direktroute strömen lässt.

Es muss wahrscheinlich gar kein Schuss fallen: Nordstream 2 wird nicht in Betrieb gehen, der SWIFT-Zahlungsverkehr mit Russland wird eingeschränkt und Putin lässt den Gasexport über ALLE europäischen Pipelines einstellen.

Da die Gasspeicher noch zu 30-40 Prozent gefüllt sein sollen, glaubt man so, über den Winter zu kommen. Aber ein Experte für solche Speicher sagt uns folgendes: „Der Gasinhalt eines jeden Speichers unterteilt sich grundsätzlich in Kissengas und Arbeitsgas. Das Kissengas besteht aus dem Gasvolumen, das in einem Speicher erforderlich ist, um den minimal notwendigen Speicherdruck für eine optimale Ein- und Ausspeicherung zu ermöglichen. In Kavernen ist das Kissengas auch zur Gewährleistung der Standfestigkeit erforderlich. Der Kissengasanteil beträgt etwa ein Drittel bis die Hälfte des maximalen Speichervolumens und verbleibt permanent im Speicher. Als Arbeitsgas definiert man das Gasvolumen, das zusätzlich zum Kissengas jederzeit eingelagert oder entnommen werden kann.

Kann es sein, dass das real ausleitbare (Arbeits-)Gas nur 10 Prozent der Speicher umfasst? Dann ist schnell Ende Gelände. Zumal Deutschland & Co noch Länder wie Polen oder die Ukraine mit eigenen Speicherreserven im Reverse Flow Betrieb versorgen muss.

Da wird wohl ein Krieg nicht zu vermeiden sein. Wie sollte man sonst den Bürgern erklären, warum sie für die Solidarität mit der Ukraine frieren und im Dunkeln sitzen müssen.

Marktdaten

EUR/USD 27.01.22 Kurs / Delta in Prozent
Gold 0,8972 1.793,60 USD 1.609,22 EUR  
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Silber 0,8972 22,64 USD 20,31 EUR  
  -0,73 EUR -3,5%
Au/Ag   79,2  
[ratio]   2,2 2,9%
Platin 0,8972 1.018,00 USD 913,35 EUR  
  -9,13 EUR -1,0%
Palladium 0,8972 2.306,00 USD 2.068,94 EUR  
  39,84 EUR 2,0%
NIKKEI225   26.152,86  
  -850,70 -3,2%
DAX30   15.488,75  
  35,73 0,2%
S&P500 19:30 Uhr 4.352,37  
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