Inflation und existentielle Nöte

Gold News vom 19. Januar 2022

Gold & Gesellschaft

Die Inflation steigt weiter. Zwar sind es nach offizieller Berichterstattung noch Zahlen von jährlich 5,3 Prozent. Aber jeder neunte Bürger sah sich nach einer YouGov-Umfrage im Auftrag der Postbank nicht mehr in der Lage dazu, seine Lebenshaltungskosten zu tragen.

War viele Jahre und Jahrzehnte das Thema Inflation kein Thema in der Gesellschaft mehr, so sind heute bereits 44 Prozent der Befragten sehr beunruhigt wegen der hohen Inflationsrate. Nochmal: „sehr beunruhigt“, so schrieb die WELT heute [„Viele Menschen geraten wegen hoher Inflation in existenzielle Nöte“]. Es sollte nicht überraschen, dass 22 Prozent angeben, nichts sparen zu können. Aber das kann primär auf die Konsum-Erwartungshaltung der Menschen zurückzuführen sein. Der Urlaub muss sein – und ein der sozialen Stellung ‚angemessenes‘ Auto gehört auch zum Konsumplan.

Seit langer Zeit sind die Renditen der 10-jährigen Bundesanleihen wieder über die Null-Linie gestiegen, wie FAZ, Süddeutsche Zeitung und andere übereinstimmend meldeten. Den Sparern oder Beziehern von stagnierenden Einkommen wird das  nichts helfen, denn die Kaufkraft des Geldes nimmt ebenfalls immer schneller ab. Allein für den Finanzierungswunsch vieler Wohnungs- und Hauskäufer wird das einen Dämpfer bei den kontinuierlich gestiegenen Immobilienpreisen bedeuten.

Das Sparen in Gold kann zwar den Effekt der derzeitigen Lage abmildern. Aber da ein Großteil des Geldes in Anlageformen jenseits der physischen Edelmetalle liegen, wird deren Anteil weiter entwertet. Denn Gold kann zwar die Kaufkraft erhalten, wird sie aber über einen längeren Betrachtungszeitraum nicht steigern können.

Das liegt an der Eigenschaft des Gelben Metalls, zwar als unvergänglicher Wertespeicher agieren zu können. Aber die Werte, die damit gespeichert werden sollen, mussten erst einmal erarbeitet worden sein. Und wie viele andere Investment-Formen kann Gold diese Arbeitsleistung nicht erbringen. Denn Wertespeicher und Inflationsschutz auf der einen Seite und Leistungserbringer auf der anderen Seite, schließen sich gegenseitig aus.

Marktdaten

EUR/USD 19.01.22 Kurs / Delta in Prozent
Gold 0,8808 1.842,90 USD 1.623,23 EUR  
  23,05 EUR 1,4%
Silber 0,8808 24,13 USD 21,25 EUR  
  0,57 EUR 2,7%
Au/Ag   76,4  
[ratio]   -1,0 -1,3%
Platin 0,8808 1.030,00 USD 907,22 EUR  
  41,88 EUR 4,8%
Palladium 0,8808 1.948,00 USD 1.715,80 EUR  
  91,96 EUR 5,7%
NIKKEI225   27.439,95  
  -815,55 -2,9%
DAX30   15.792,13  
  4,85 0,0%
S&P500 19:30 Uhr 4.592,57  
    16,16 0,4%

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