Inflation heißt heutzutage Reichtum

Gold News vom 16. Juli 2021

Gold & Gesellschaft

Der heutige Artikel in den DWN – Deutsche Wirtschaftsnachrichten – ist symptomatisch für den Versuch, den Bürgern eine positive Stimmung einzureden. Und das, obwohl der Vesuv an allen möglichen Stellen schon gefährlich brodelt.

So heißt es in dem Bericht „Privathaushalte so reich wie nie: Geldvermögen über 7 Billionen Euro“ wörtlich: „Das Geldvermögen der Menschen in Deutschland hat erstmals die Marke von sieben Billionen Euro überschritten. 7143 Milliarden Euro nannten Privathaushalte nach Angaben der Bundesbank zum Ende des ersten Quartals ihr Eigen. Damit erhöhte sich die Summe seit Ende 2020 um 192 Milliarden Euro, wie die Bundesbank am Freitag mitteilte. Berücksichtigt werden dabei Bargeld, Wertpapiere, Bankeinlagen sowie Ansprüche gegenüber Versicherungen. Vor allem Kursgewinne an den Börsen machten sich positiv bemerkbar. Wie das Vermögen genau verteilt ist, geht aus den Daten nicht hervor.

Da haben sich die DWN schön für die Bundespräsidenten-Propaganda einspannen lassen. Denn die leise Kritik im letzten Satz, die anscheinend auf die ungleiche Vermögensverteilung in Deutschland abzielt, ist ja schon fast eine Tautologie.

Natürlich werden Vermögen immer mehr oder weniger stark ungleich verteilt sein. Diese Ungleichverteilung liegt daran, dass die einen zum grenzenlosen Geldausgeben – oft mit einer Vielzahl von Krediten – motiviert werden. Und für die anderen stellt die Geldpolitik unserer Notenbanken sicher, dass dieses überschüssige Geld nicht etwa in Edelmetalle fließt. Sondern in systemkonforme Anlageformen wie Immobilien und Aktien.

Wenn es wirklich dann mal krachen sollte, kann man hier am einfachsten Vermögen abschöpfen oder Vermögen vernichten. Das funktioniert bei den Edelmetalle nicht so. Insbesondere, wenn der Bürger sie als physische Gold-, Silber-Münzen oder Barren-Ware kauft.

Aber zum Beispiel die Preissteigerungen bei den Immobilien haben auch eine Reihe von negativen Folgen. Zum Beispiel wachsen mit den steigenden Verkaufspreisen – oft sogar noch schneller – die Kosten für Handwerker und Renovierungs-Leistungen. So spart man sich auf den ersten Blick zwar sein Eigenheim ab. Um im Alter dann feststellen zu müssen, dass sowohl Nebenkosten als auch dringend notwendige Arbeiten am Haus oder der Wohnung unbezahlbar werden. Der virtuelle Wert einer Immobilie hat eben am Ende nichts damit zu tun, wie man das Geld für laufende Kosten verdient.

Die Immobilie tut es jedenfalls nicht. Und die Aktien mit ihren niedrigen Ausschüttungen auch nicht. Da bleibt dann nur noch das Hoffen und Bangen auf einen kräftigen Kursgewinn. Der übrigens meistens – in Goldgramm gemessen – genau zum Gegenteil führt: Dem Abbau von Vermögen.

Und so sind manche Reiche gar nicht so reich, wie ihnen die Bundesbank einreden will.

Marktdaten

  EUR/USD 16.07.21 Kurs / Delta in Prozent Vorwoche in Prozent
Gold 0,8472 1.811,00 USD 1.534,28 EUR      
  -13,49 EUR -0,9% 10,58 EUR 0,7%
Silber 0,8472 25,59 USD 21,68 EUR    
  -0,59 EUR -2,6% -0,32 EUR -1,5%
Au/Ag   70,77    
[ratio]   1,3 1,8% 1,5 2,1%
Platin 0,8472 1.098,00 USD 930,23 EUR    
  -24,85 EUR -2,6% 12,42 EUR 1,4%
Palladium 0,8472 2.572,00 USD 2.179,00 EUR    
  -69,84 EUR -3,1% -140,39 EUR -6,0%
NIKKEI225   27.995,17    
  -280,83 -1,0% 41,51 0,1%
DAX30   15.532,98    
  -114,70 -0,7% -135,03 -0,9%
S&P500   4.348,12    
    -4,88 -0,1% -14,55 -0,3%

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