Inflationsverarmung: Wie Inflation mit Reichtum verwechselt wird

Gold News vom 2. Januar 2020

Marktgeschehen

Die Neujahrsansprache von Angela Merkel hat es angedeutet: Die Industriegesellschaft wird in ihrer derzeitigen Form nicht weiter existieren. Bekannte Wege zu verlassen bedeutet eben auch ein großflächiger Arbeitsplatz-Abbau in den bisherigen Industrie-Zweigen, die Deutschland über viele Jahrzehnte durch Fleiß und Innovation an die Weltspitze katapultiert haben.

Apropos entschlossenes Einlassen auf Neues: „Nur 19 Autos im November zugelassen – Mercedes’ elektrischer Hoffnungsträger floppt“, berichtet die WELT heute: „Der EQC. Überall sieht man ihn, den ersten rein elektrischen Mercedes. In TV-Spots, auf Kino-Leinwänden oder gigantisch großen Plakaten.“ Wer eben mit Halb-Negern als politisch-korrekt angestrebte Migrationsgesellschaft wirbt, der treibt die klassische Mercedes-Klientel in die vom WDR fokussierte Umweltsau- bzw. Nazisau-Kampagne. Wer dann noch – wahrscheinlich – von den Geheimdiensten lancierte Rechtsextremisten-Demos und Morddrohungen veranstaltet, der zeigt uns den wirklichen Weg in das vollmundig verkündete neue Jahrzehnt.

Währenddessen versucht sich die CSU in der Bargeld-Abschaffung durch die Hintertür – mittels des kostenfreien Basiskontos. Das soll nach einem Bericht des Hof- und Haussenders BR „Wegen Null-Zinsen: CSU will Sparer entlasten“. So einen Unsinn können nur Politiker verzapfen, die auf eine völlig ungebildete Volksmasse hoffen – denn Zinsen und Kontoführungs-Gebühren haben miteinander überhaupt nichts gemeinsam. Man möchte im Rahmen möglicher Bank Runs lediglich verhindern, dass die Menschen ihre Konten auflösen und das ausgezahlte Bargeld horten. Denn bis auf die Problematik der Lagerung ist diese Form des Sparens kostenneutral.

Die Methode, sein Bargeld anonym in Gold tauschen zu können, ist seit Anfang des neuen Jahres verbaut. Wenig überraschend haben sich langjährige Gold-Händler zum Anfang des neuen Jahrzehnts endgültig vom Markt verabschiedet. Auch von dieser Seite kommt die neue Strategie der Politik, seine Bürger zu einem neuen Handeln zu zwingen, zum Vorschein: Mitgefangen-Mitgehangen.

Gold & Gesellschaft

Vermögen entstehen im Papiergeld-System nur in dem Maße, wo sich Bürger, Unternehmen oder der Staat in gleicher Höhe verschulden. Das ist fundamental anders als zum Beispiel bei der Wertanlage Gold - zumindest bei der Investitionsform des physisches Gold kaufen - wo der Wert des Barrens oder der Münze ohne eine Schuldner-Leistung erbracht wird.

Jede Schulden-Politik muss daher am Ende in eine Katastrophe führen. Aber wie der Erfinder dieses Deficit Spending, John Keynes, schon richtig anmerkte: „Langfristig sind wir alle tot.“ Man muss also dieses nur System verstehen, das mittels Inflation mehr Reichtum schafft, ohne dass der Einzelne wirklich reicher wird. So haben auf dem Höhepunkt der US-Immobilienkrise die Menschen ihre Immobilie quasi als Geldautomat genutzt, um ihren persönlichen Konsum auszuweiten. Dazu wurde das Hypotheken-Darlehen – bedingt durch den steigenden Beleihungswert des Objekts – ausgeweitet und in neue Autos, Möbel oder andere Konsumartikel gesteckt.

In einem Gastbeitrag unter dem Titel „Egon W. Kreutzer: Immobilienblase“ beschreibt der Autor, wie das System des angeblichen Reichtums der Immobilien-Besitzer vor dem Hintergrund einer ausufernden Inflation funktioniert. Das Beispiel des Immobilien-Markts München lässt sich hier besonders eindrucksvoll herausstellen: „Ich zitiere nur die krasseste Entwicklung. In München kostete der Quadratmeter Wohnraum vor 10 Jahren noch 2,930 Euro, heute müssen dafür 7.070 Euro abgedrückt werden. Wer also vor 10 Jahren gekauft hat, heißt es, sei reicher geworden, sein Vermögen hätte sich fast auf das Zweieinhalbfache vergrößert.“ Das ist natürlich ein Milchmädchen-Rechnung. Erstens stagnieren die Preise in den ländlichen Gebieten. Zum zweiten kann man den Wert von Gold nicht mit dem Preis von Immobilien in München vergleichen. Der kleine Denkfehler des Autors liegt nämlich darin, dass Gold in der Endphase dieses Systems durch die Decke gehen wird – weil es als einziger liquider Realwert außerhalb des Systems übrigbleiben wird.

Hinzu kommt, dass die steigenden Immobilien-Preise auch sekundäre Sektoren wie die Bauwirtschaft nebst Handwerker-Leistungen in die Höhe treibt. Und natürlich die kommunalen Abgaben, die bei einer Gesamtbetrachtung der monatlichen Kosten der Miete einen immer größeren Anteil in Anspruch nehmen. Diese Leistungen stiegen insbesondere die letzten Jahre schneller an, als die eigentlichen Quadratmeter-Immobilienpreise. Der angebliche Reichtum, den sich die Eigentümer solcher Objekte über die letzten Jahre „angespart“ haben, wird sich so als fatale Entwicklung herausstellen, die zur stetigen Verarmung führt. Denn Handwerker-Rechnungen und kommunale Abgaben müssen aus laufenden Einkommen bzw. liquidem Vermögen bezahlt werden, während der steigende Wert der Immobilie überhaupt keinen Beitrag liefert. Diese Form der Inflationsverarmung wird in Zukunft bei fallenden Einkommen aus laufender Beschäftigung oder Renten immer mehr Menschen in die Armut treiben. Und da wird selbst eine millionenschwere Immobilie am Starnberger See keine Ausnahme darstellen.

Fundamental-Daten kann man eben nicht austricksen – und am Ende wird es nur noch auf die Zahlungsfähigkeit, d.h. die Liquidität, ankommen. Wer sich dann entscheiden sollte, seine Immobilie auf dem freien Markt verkaufen zu wollen, wird mit hohen Preisabschlägen oder gar mit gar keinen Käufer-Angeboten rechnen müssen.

Marktdaten

EUR/USD 02.01.20 Kurs / Delta in Prozent
Gold 0,896 1.525,30 USD 1.366,67 EUR  
  12,98 EUR 1,0%
Silber 0,896 17,96 USD 16,09 EUR  
  0,22 EUR 1,4%
Au/Ag   84,9  
[ratio]   -0,4 -0,4%
Platin 0,896 972,00 USD 870,91 EUR  
  9,61 EUR 1,1%
Palladium 0,896 1.934,00 USD 1.732,86 EUR  
  -19,14 EUR -1,1%
NIKKEI225 kein Handel 23.668,69  
  0,00 0,0%
DAX30   13.396,30  
  147,29 1,1%
S&P500 19:30 Uhr 3.240,43  
    22,68 0,7%

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