Insolvenzwelle im Herbst
02.07.2020 19:30
Gold News vom 2. Juli 2020
Gold & Gesellschaft
Die V-Erholung wird nicht kommen. Das schreibt auch die WELT in ihrem Artikel „‘Beispielloses Desaster‘ - Diese Zahlen zerstören die Hoffnung auf das V-Szenario“. Ebenso wie ein mittelfristiger Einbruch, das sogenannte U-Muster wohl immer unwahrscheinlicher wird. Die Zahlen der Luftfahrt- und Touristik-Branche deuten eher auf eine L-Formation hin – mit leicht steigenden Zahlen.
Es wird also wohl das kommen, was N-TV in seinem Artikel „Kredite stützen "Zombie"-Firmen - Ökonom warnt vor Insolvenzwelle im Herbst“ beschreibt. Obwohl die Firmen bilanztechnisch überschuldet sind und ihre Rechnungen nicht mehr zahlen können, werden sie von der Pflicht zur Insolvenz-Anmeldung beim Amtsgericht verschont. Das heißt, sie versuchen wichtige Rechnungen zu bezahlen, während andere Verpflichtungen auf die lange Bank geschoben werden. Das Unternehmen blutet also aus. Und am Ende liefern Gläubiger und sonstige Drittfirmen nur gegen Vorauskasse.
Gleichzeitig werden mit der staatlichen Gießkanne die Firmen mit Liquidität bedacht, die eigentlich gar keine Überlebens-Chance hätten. Aber den strukturell gesunden Firmen die Kunden wegnehmen. Diese Zombifizierung war auch schon vor der Krise ein riesengroßes Problem. Insbesondere die EZB hat praktisch jede Art von Firmen-Anleihen aufgekauft und damit das Unternehmen liquide gehalten. Obwohl es gegen den Wettbewerb eigentlich keine Überlebens-Chance hätte. Mit diesen Zombies müssen wir uns jetzt vermehrt herumschlagen: Denn keiner darf Pleite gehen.
Wenn das Insolvenzrecht im Herbst wieder greift, dann ist es mit der Rettung quasi schon zu spät. Dann kommt nämlich das Insolvenz-Verfahren, bei dem es eben mangels Masse keinen Überlebens-Plan gibt. Auf gut Deutsch: Das Unternehmen wird geschlossen und abgewickelt – die betroffenen Mitarbeiter ohne Abfindung entlassen. Es bleibt höchstens ein von der Arbeitsagentur bezahltes Insolvenzgeld.
Ähnlich sieht es mit Mietschulden aus. Seit dem 1. Juli läuft nämlich die Regelung aus, dass zahlungsunfähige Privat- oder Geschäftsmieter ihre Mietzahlungen stunden können. Das heißt: Jetzt müssen sie alle aufgelaufenen Mietschulden bezahlen. Ansonsten droht die Kündigung.
Marktdaten
EUR/USD | 02.07.20 | Kurs / Delta | in Prozent | |
Gold | 0,8896 | 1.777,50 USD | 1.581,26 EUR | |
6,40 EUR | 0,4% | |||
Silber | 0,8896 | 17,98 USD | 16,00 EUR | |
0,04 EUR | 0,2% | |||
Au/Ag | 98,9 | |||
[ratio] | 0,2 | 0,2% | ||
Platin | 0,8896 | 805,00 USD | 716,13 EUR | |
-2,18 EUR | -0,3% | |||
Palladium | 0,8896 | 1.845,00 USD | 1.641,31 EUR | |
-0,67 EUR | 0,0% | |||
NIKKEI225 | 22.146,95 | |||
36,16 | 0,2% | |||
DAX30 | 12.611,08 | |||
367,45 | 3,0% | |||
S&P500 | 19:30 Uhr | 3.145,32 | ||
28,03 | 0,9% |
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