Investment-Favorit Kohle

Gold News vom 27. September 2021

Gold & Gesellschaft

Bei den Briten stand neulich die Sorge vor einer massiven Versorgungskrise beim Strom, die im Extremfall zu einem Blackout führen könnte, Pate. Der Inselstaat steht durch explodierende Preise für Erdgas vor der Herausforderung, mehr als 40 Prozent seiner für die Verstromung eingesetzten Energieträger überhaupt an den Spot-Märkten zu vernünftigen Preisen beschaffen zu können.

Also hat Boris Johnson entschieden, die eigentlich zwecks Einhaltung des Klimaabkommens zur Stilllegung vorgesehen Kohlekraftwerke vorerst weiter laufen zu lassen.

Aber das nächste Problem wartet schon: Nämlich die Verfügbarkeit von Steinkohle an den internationalen Märkten. China kauft nicht nur ein Großteil der in Australien geförderten Kohle weg. Nein, das Riesenreich transportiert auch riesige Mengen Kohle aus seinem Nachbarland Mongolei mit Güterzügen.

In den deutschen Medien wird zwar die Weigerung Chinas, den Bau von neuen Kohlekraftwerken im Ausland nicht mehr fördern zu wollen, als Sieg der Klima-Katastrophen-Politiker gefeiert. Erwähnt wird dabei aber nicht, dass das Land für den eigenen Bedarf eine große Zahl eigener neuer Kohlekraftwerke plant.

Schon jetzt ist China mit knapp 50 Prozent für den weltweiten Ausstoß an Kohlendioxid aus solchen Kraftwerken verantwortlich.

Aber wie ist die Verdreieinhalbfachung des Kohlepreises seit letztem September in Kontext zu setzen? Dazu berichtet ein mir bekannter Kraftwerks-Besitzer folgendes: „Zu meiner Zeit im Kohlekraftwerk XXX kostete die Tonne Steinkohle aus Südafrika oder Australien der besten Qualität "fette Nuss III"  maximal 80 DM incl. Transport um die halbe Welt, jetzt 354 DM; ALSO DAS 4,5 FACHE!

Der FOCUS widmet sich heute unter dem Titel „Wieder mehr Strom aus Kohle - Die Energiewende treibt die Blackout-Gefahr - und lässt Preise in die Höhe schießen“ dieses Themas und schreibt: „Die Energiewende in Deutschland hat sich in diesem Jahr umgekehrt: Von einer Energieerzeugung, die sich im ersten Halbjahr 2020 schon mehrheitlich auf erneuerbare Energieträger verlagert hatte, ist sie im ersten Halbjahr 2021 wieder deutlich zurückgeschwenkt: Statt knapp 52 Prozent des verbrauchten Stroms stammten nur noch 44 Prozent aus erneuerbaren Quellen. Der deutlich größere Teil kam aus Kohle, Kernenergie und Erdgas. Unter diesen drei Energieträgern machte die Kohle mit 27 Prozent den stärksten Anteil aus.

Die Erholung der Wirtschaft von den Folgen der Corona-Krise lässt nämlich auch den Strom-Verbrauch wieder ansteigen.

Aber die langfristigen Gas-Lieferverträge Deutschlands mit Russland, die 220 Dollar pro 1.000 Kubikmeter garantieren, führen zur Panik-Reaktionen der Europäer, wenn am Spot-Markt derzeit Preise von 1.000 Dollar verlangt werden. Kein Wunder, dass jetzt genau die EU-Politiker Russland die Schuld an der Misere geben wollen, die durch ihre gescheiterte Energie-Politik die derzeitige Lage verursacht haben.

Marktdaten

KW39 EUR/USD 27.09.21 Kurs / Delta in Prozent
Gold 19:30 Uhr 0,8541 1.751,90 USD 1.496,30 EUR  
  2,26 0,2%
Silber 19:30 Uhr 0,8541 22,66 USD 19,35 EUR  
  0,24 1,3%
Au/Ag 19:30 Uhr   77,3  
[ratio]   -0,9 -1,1%
Platin 19:30 Uhr 0,8541 976,00 USD 833,60 EUR  
  0,12 0,0%
Palladium 19.30 Uhr 0,8541 1.891,00 USD 1.615,10 EUR  
  -0,67 0,0%
NIKKEI225 7:00 Uhr   30.235,63  
  -14,72 0,0%
DAX30 17:30 Uhr   15.585,81  
  61,72 0,4%
S&P500 19:30 Uhr   4.444,15  
    -6,05 -0,1%

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