Jahresrückblick 2020

Gold News vom 31. Dezember 2020

Gold & Gesellschaft

Seien wir einmal ehrlich: Dieses Jahr ist gar nicht soviel passiert. Unser Finanzsystem steht noch. Und wir leiden weder an Nahrungsmittel-Knappheit. Noch sind die Banken zusammengebrochen oder der Strom großflächig ausgefallen. Auch die Sicherheits-Infrastruktur ist nicht zusammengebrochen. Nur bei der Bespaßung durch Urlaub, Freizeit und Unterhaltung mussten wir uns zeitweise kräftig einschränken.

Dass wir Krise nicht können, haben wir 2020 mehrfach unter Beweis gestellt. Die Bürger wollen einfach ihr altes, gewohntes Leben genauso weiterleben, wie in den letzten Jahrzehnten. Man stelle sich vor, was passiert wäre, wenn die Vorhersagen der Crash-Propheten, zu denen wir auch gehören, auch nur teilweise eingetreten wären.

Dass gerade die größte wirkliche Oppositions-Partei in Deutschland praktisch ihre völlige Inkompetenz bei einer Krise unter Beweis stellte und wie ein kleines Kind schmollend in seiner Ecke die Rückkehr zum alten Leben forderte, war die wirkliche Enttäuschung des Jahres 2020.

Gold hat weniger seine Krisenresistenz unter Beweis stellen können, sondern seine Werterhaltungs-Funktion. Insbesondere in der deflationären Phase, die sich vom 12. bis 16. März in einem Goldpreisrückgang von $1.640 auf $1.450 manifestierte. Da kam es wirklich zu einer Spaltung des Goldmarktes in einen Papier-Goldmarkt und einem physischen Goldmarkt, auf dem praktisch weder Goldbarren noch Goldmünzen zu bekommen waren. Das hätte leicht das Ende des derzeitigen Finanz-Regimes bedeuten können.

Aber die Versicherungspolice Gold kam doch nicht zur Auszahlung. Dieser Vertrag läuft weiter. Aber nur mit physischem Gold in Barren- und Münzen-Form.

Die Wunsch-Vorstellung der Gold Community, dass ein Währungssystem auf Basis von Gold als quasi Goldstandard die präferierte Lösung sei, teilen wir nicht. Wir wollen den Staat und sein Geld nicht bei der Preisfindung des Gold mitmischen sehen. Denn Staat bedeutet immer Bevormundung, Betrug und Manipulation. Das haben die Jahre seit Bretton Woods 1944 bis 1971 mit der festen Bindung des US-Dollars an Gold gezeigt. Damit kamen nämlich der Londoner Gold Pool und ähnliche Mechanismen, um Gold auf einem den Staaten genehmen Stand zu halten. Notfalls mit Zwang.

Kommen wir noch zu dem Ausbruch bei Gold, der uns am 18. August historische Höchststände von $2.020 bescherte. Die Gegenbewegung kam nach der Impfstoff-Nachricht von BioNTech / Pfizer und der Erklärung von Biden zum neuen US-Präsidenten, die rein zufälligerweise zusammenfielen. Am 9. November rutsche der Preis des Gelben Metalls von $1.960 auf $1.860. Seitdem haben sich die Preise an den Papier-Märkten von dem physischen Goldpreis erneut auseinander bewegt.

Fassen wir das Jahr 2020 in Zahlen kurz zusammen:

  • Gold stieg im Laufe des Jahres um $370 oder 24,3 Prozent an
  • Silber legte doppelt so viel um $8,68 oder 48,7 Prozent zu
  • In Euro betrug der Zuwachs bei Gold 187,42 Euro oder 13,8 Prozent
  • Euro-Silber stieg um 5,66 Euro oder 35,77 Prozent

2019 war das Jahr der Dollar-Stärke. Und 2020 dominierte ein schwächerer US-Dollar. Deshalb sind die Zuwächse für Gold-Investoren und Gold-Sparer in Euro nur moderat ausgefallen.

Aber aufgeschoben ist nicht aufgehoben. Schließlich wurde im Jahr 2020 soviel neues Geld von allen Notenbanken gedruckt. Und das wird sich in 2021 in einem weiter steigenden Goldpreis manifestieren. Ganz ohne Crash – den sich zwar viele wünschen. Aber den wir lieber nicht haben sollten. Denn westliche Nationen und deren Demokratien können keinen Crash. Das ist die Kern-Botschaft des Jahres 2020.

Marktdaten

EUR/USD 31.12.20 Kurs / Delta in Prozent
Gold 0,8178 1.890,00 USD 1.545,64 EUR  
  7,54 EUR 0,5%
Silber 0,8178 26,24 USD 21,46 EUR  
  -0,04 EUR -0,2%
Au/Ag   72,0  
[ratio]   0,5 0,7%
Platin 0,8178 1.059,00 USD 866,05 EUR  
  2,18 EUR 0,3%
Palladium 0,8178 2.326,00 USD 1.902,20 EUR  
  63,74 EUR 3,5%
NIKKEI225 kein Handel 27.455,97  
  0,00 0,0%
DAX30 kein Handel 13.718,78  
  0,00 0,0%
S&P500 19:30 Uhr 3.732,81  
    -5,52 -0,1%

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