Kalifornischer Exodus

Gold News vom 13. März 2023

Gold & Gesellschaft

Aus – das Spiel ist aus: Aber nicht durch einen großflächigen Zusammenbruch des Bankensystem verursacht, wie die urplötzliche Pleite des Krypto- und Startup-Finanzierers Silicon Valley Bank (SVB) vermuten ließe. Dazu haben US-Regierung und FED schon aus der Finanzkrise 2007/08 gelernt.

Der Name – Silicon Valley – steht stellvertretend für eine Industrie von High Tech Firmen, die inzwischen einen Billionen-schweren Wert an den Aktien-Börsen haben.

Wir lästerten noch vor kurzem über den plötzlichen Abstieg des indischen Milliardärs Adani. Und jetzt trifft die Krise das Herz der Gebiets um San Francisco, das Unternehmen wie Facebook/Meta, Microsoft, Tesla, Apple, Cisco, HP, ebay, Google/Alphabet und Oracle eine Weltmarkt-Stellung eingebracht hat.

Diese Unternehmen sind natürlich nicht gefährdet, da sie über ausreichende Cash-Reserven verfügen, um ihren Betrieb auch bei einer Verschärfung der Krise fortführen zu können. Aber ihre Nachkommen werden schwer leiden müssen.

Aber den groß angekündigten Weg des Bail-Ins, d.h. der Beteiligung der Investoren und diversen Anleger, konnte man auch diesmal nicht gehen. Denn die Alternative, d.h. die Rettung der SVB und ihrer Geldgeber – der Bail-Out – hätte wieder Milliarden-schwere Gelddruck-Orgien aus dem Nichts bedeutet. Und die waren ja seit über 18 Monaten der Haupt-Auslöser der derzeitigen Inflations-Entwicklung.

Obwohl die US-Finanzministerin Janet Yellen noch am Sonntag vollmundig erklärte, dass es eine Rettung der Silicon Valley Bank (Bail-Out) nicht geben würde und die Kunden und Geschäftspartner die Verluste zu tragen hätten (Bail-In), kam heute die Rolle rückwärts.

CNBC schrieb: „U.S. government steps in and says people with funds deposited at SVB will be able to access their money“ 

Die Maßnahmen umfassen im Einzelnen:

(1) Die Aufsichtsbehörden genehmigten am Sonntag Pläne, sowohl Einleger als auch Finanzinstitute, die mit der Silicon Valley Bank verbunden sind, zu unterstützen.

(2) Die Federal Reserve sprang mit einer separaten Fazilität ein, die Kredite mit einer Laufzeit von bis zu einem Jahr für Institute bereitstellen wird, die von den Bankpleiten betroffen sind.

Wie im Jahr 2008: Da musste auch die Investment-Legende Warren Buffet höchst publikumswirksam bei Goldman Sachs einsteigen, da selbst diese größte und raffgierigste Investmentbank der Welt vor dem Untergang stand.

CNBC: "HSBC buys Silicon Valley Bank UK, protecting deposits".

Das ganze Spiel führt aber zu neuen Stilblüten. So haben diverse Investoren - darauf hoffend, dass es keinen Bail-Out geben würde – die von SVB abhängigen Krypto-Währungen leerverkauft. Nachdem aber deren Guthaben wieder durch die Staatsgarantie zum Leben erweckt wurde, kamen die Short-Seller in die Bredouille, ihre leerverkauften Bitcoin, Ethereum und Binance Coin wieder am Markt zurückkaufen zu müssen. Ein klassischer Short-Squeeze, der allerdings auch zeigt, dass die ganze Krypto-Value Chain 100% abhängig von einem funktionierenden (klassischen) Bankensystem ist. Also nichts mit den Phantastereien einer Alternative zum bestehenden Geldsystem.

Höchstens Gold besitzt diese Eigenschaft.

Marktdaten

KW11 EUR/USD 13.03.23 Kurs / Delta in Prozent
Gold 19:30 Uhr 0,9313 1.911,30 USD 1.779,99 EUR  
  24,54 1,4%
Silber 19:30 Uhr 0,9313 21,80 USD 20,30 EUR  
  1,01 5,0%
Au/Ag 19:30 Uhr   87,7  
[ratio]   -3,3 -3,8%
Platin 19:30 Uhr 0,9313 1.003,00 USD 934,09 EUR  
  31,04 3,3%
Palladium 19.30 Uhr 0,9313 1.430,00 USD 1.331,76 EUR  
  93,23 7,0%
NIKKEI225 7:00 Uhr   27.845,20  
  -298,77 -1,1%
DAX30 17:30 Uhr   14.986,58  
  -441,39 -2,9%
S&P500 22:00 Uhr 19:30 Uhr kein Handel  
    #WERT! #WERT!

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