Gold News vom 6. Mai 2020

Gold & Gesellschaft

Deutschland war der Europäischen Union schon immer suspekt. Unter dem Titel „CORONA-HILFEN - Europas Angst vor Deutschlands Krisenkraft“ schreibt die WELT: „Die Angst: Deutschland könnte dem Rest der EU nach der Krise wirtschaftlich noch weiter enteilen“.

Dabei hat man das Land und seine Bürger absichtlich arm gehalten – trotz [oder wegen] der Zahlmeister-Rolle. Margrethe Vestager, die EU-Kommissionskandidatin des Franzosen Macron und jetzige Vizepräsidentin für Wettbewerb, legt inzwischen Deutschland Steine in den Weg, um seine Wirtschaft stützen zu können.

Aber in Wirklichkeit schwebt der Kommission die Angst vor, Deutschland könnte sich seiner in der Krise als besonders anfällig erwiesenen Wirtschaftszweige entledigen und seine Kraft auf eine höhere Fertigungstiefe legen. Das würde nämlich viele Länder der EU, die sich als Zulieferer – ebenso wie China – der deutschen Industrie angedient haben, in den industriellen Logistik-Ketten überflüssig machen. Donald Trump arbeitet ja bereits kräftig daran, den China-Anteil in US-Lieferketten zu entfernen.

Covid-19 ist irgendwie auch ein Game Changer.

Natürlich haben die auf Konsum, Freizeit und Immobilien fokussierten Länder Südeuropas da ein strukturelles Problem. Man denke nur an den Tourismus, die Luftfahrt-Branche oder auch an die Reiseveranstalter. Zukünftig kein Geschäftsmodell, mit der man bei einer Work-Life-Balance, bei der 80% der Zeit wieder die Arbeit einnehmen wird, punkten könnte.

Aber was anderes können die Länder im Süden Europas nicht anbieten. Außer vielleicht Gemüse-Anbau oder Ferien-Domizile. „Gleiche Spielregeln für alle“, fordert bereits der italienische Wirtschafts- und Währungskommissar Paolo Gentiloni – ein Alt-68er und ehemaliger Ministerpräsident. Aber das wird wohl ein Traum bleiben. Denn auf dem Weltmarkt muss sich die europäische Industrie mit den Schwergewichten aus Nordamerika und Südost-Asien auseinandersetzen. Und da stehen nicht nur die USA und China. Sondern auch Japan, Südkorea und Taiwan. Länder, die selbst der deutschen Industrie in der Vergangenheit erhebliche Probleme bei der Jagd um Kunden bereitet haben.

Und da gilt für die französische, die italienische und die spanische Gesellschaft nebst Wirtschaft das Mene mene tekel u-parsin: „Gezählt, das heißt, Gott hat gezählt die Tage Deiner Königsherrschaft und sie beendet. Gewogen, das heißt, Du wurdest auf der Waage gewogen und für zu leicht befunden.“

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