Klumpenrisiko Gewerbesteuer

Gold News vom 20. Juli 2020

Marktgeschehen

Nach unserer Silber-Aktion der letzten Woche geht es beim Silber-Preis weiter aufwärts. Es ist das Gold / Silver Ratio, das inzwischen nachhaltig die Marke von 100 gerissen hat. Im Rahmen der Krise gingen die mit Edelmetall-Investments wenig vertrauten großen Publikums-Gesellschaften in die Wertanlage Gold. Und ließen Silber als Option zur Vermögenssicherung links liegen. Wie Platin und Palladium übrigens auch.

Zu schwer hat das Jahr 2013 den Fondsanlegern im Magen gelegen, wo sie sich damals im großen Maße von allen Edelmetall-Investments fast panikartig getrennt hatten. Inklusiv von ihren Experten für das Investieren in Gold, Silber & Co.

Im Frühjahr 2020 haben sie doch wieder verstanden, dass physisches Gold kaufen in der Krise ein probates Mittel sei. Aber aus Unkenntnis haben sie Silber weiterhin links liegen gelassen. So entstand das Ungleichgewicht zwischen den beiden Metallen.

Wir erwarten, dass in den nächsten Monaten Silber deshalb besser performen wird als Gold. Nicht unbedingt wegen einer erwarteten Teuerungs-Welle. Denn die Geldmengen-Ausweitungen der Notenbanken weltweit heizen die Inflations-Stimmung weiter an. Und da wird sich Silber wohl als das bessere Investment herausstellen.

Gold & Gesellschaft

Jetzt wird es langsam interessant; und es geht an die Substanz der Gemeinde-Finanzen in Deutschland. Schließlich werden Schwimmbäder, Büchereien und Hartz IV Leistungen von den Städten und Gemeinden bezahlt. Und das waren in der Vergangenheit praktisch ausschließlich Steuereinnahmen aus der Gewerbesteuer der ansässigen Unternehmen. Und die Grundsteuer des Eigentum- und Mietbestandes in der jeweiligen Gemeinde.

Wir haben ja lange schon vermutet, dass die durch Beschluss des Bundesverfassungs-Gerichts für ungültig erklärte Berechnung der Grundsteuer den Hintergrund hat, die Gemeinde-Finanzen mit erheblichen Mehreinnahmen ausstatten zu können. Schließlich fallen die seit dem Jahr 2015 nach Deutschland importierten Millionen von Asylsuchenden nach Anerkennung den Städten und Gemeinden als Empfänger der Grundsicherung zu Lasten. Es sei denn, sie finden einen entsprechend bezahlten Job.

Die Covid-19 Krise hat das Problem der Gemeinde-Finanzen erheblich verschärft. Denn in den vergangenen Jahren hat die Gewerbesteuer knapp 80 Prozent des Steueraufkommens ausgemacht. Und die restlichen 20 Prozent waren Grundsteuer.

Nach Presseberichten sind die Einnahmen durch die Gewerbesteuer im zweiten Quartal um 50 Prozent eingebrochen. Im ersten Halbjahr betrug der Rückgang 28 Prozent laut des Berichts der Wirtschaftswoche unter dem Titel „CORONAKRISE - Historischer Einbruch bei der Gewerbesteuer“. Um 55,4 Mrd. Euro jährlich ging es im vergangenen Jahr.

Dagegen muten die Grundsteuer-Einnahmen mit jährlich 14 Mrd. Euro geradezu niedlich an. Aber Immobilien haben für den Staat einen großen Vorteil: Sie können nicht weglaufen. Die Gewerbesteuer ist dagegen abhängig von der konkreten Ertrags-Situation des Unternehmens. Und die Zeppelin-Halle und diverse Schwimmbäder am Bodensee gäbe es sicherlich nicht für die Stadt Friedrichshafen, wenn es nicht das Großunternehmen ZF gäbe, das in der Vergangenheit aufgrund der Autokonjunktur gut verdient – und somit gut Steuern bezahlt hätte.

Hatte – denn die Automobil-Zulieferer, die in Summe für Deutschland viel wichtiger sind als die Konzerne Volkswagen, Daimler und BMW. Denn sie produzieren ebenfalls für viele ausländische Automobil-Konzerne.

Jetzt geht das große Wehklagen los. Klumpenrisiken wirft man den Städten vor. Wie in diesem Bericht der Wirtschaftswoche, den selbst die ZEIT geteilt hat: „KLUMPENRISIKO - Schön hier. Ganz schön gefährdet.

Dabei legt sich eher ein Hund einen Wurstvorrat an, als dass ein Politiker sparsam und vorsichtig mit den ihn anvertrauten Steuergeldern umgeht. Gut, dass der Bund derzeit seine Spendierhose anhat. Da werden nicht nur die Gewerbesteuer-Ausfälle bezahlt. Sondern die Schulden der Gemeinden sollen gleich mit übernommen werden.

Marktdaten

KW30 EUR/USD 20.07.20 Kurs / Delta in Prozent
Gold 19:30 Uhr 0,8739 1.815,90 USD 1.586,92 EUR  
  5,03 0,3%
Silber 19:30 Uhr 0,8739 19,77 USD 17,28 EUR  
  0,40 2,3%
Au/Ag 19:30 Uhr   91,9  
[ratio]   -1,9 -2,0%
Platin 19:30 Uhr 0,8739 837,00 USD 731,45 EUR  
  0,29 0,0%
Palladium 19.30 Uhr 0,8739 2.030,00 USD 1.774,02 EUR  
  43,18 2,4%
NIKKEI225 7:00 Uhr   22.717,80  
  8,91 0,0%
DAX30 17:30 Uhr   13.046,36  
  113,93 0,9%
S&P500 22:00 Uhr   3.240,00  
    16,95 0,5%

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