Land der unbegrenzten Selbsttäuschung
14.09.2020 19:30
Gold News vom 14. September 2020
Marktgeschehen
Die Großbank JP Morgan gehört zu den wichtigsten Playern im internationalen Goldhandel. Schon lange wird die Befürchtung geäußert, dass diese Bank auch im Auftrag der US-Regierung und der US-Notenbank [Fed] den Preis von Gold manipuliert.
Nun berichten die Deutsche Wirtschaftsnachrichten: „Edelmetall-Manipulationen: US-Justiz will JP Morgan mit Hilfe von Anti-Mafia-Gesetz bestrafen“. Wenn die Regierung will, dann kann sie drakonische Maßnahmen verordnen. Aber in der Vergangenheit unter den Präsidenten vor Donald Trump hat JP Morgan im Interesse des US Finanzministeriums [Treasury] gehandelt – und wurde natürlich quasi vor einer Verfolgung durch die Justiz beschützt.
Aber die Regierung unter Trump hat dafür kein Interesse mehr. Man möchte einen sich marktwirtschaftlich entwickelnden Goldpreis sehen. Und dazu ist die sowieso historisch dem demokratischen Lager zugehörige New Yorker Bank dem Präsidenten ein Dorn im Auge. DWN schreibt: „Die US-Staatsanwaltschaft hatte sich im Rahmen ihrer Untersuchung von Preisabsprachen bei JPMorgan Chase ungewöhnlich scharf ausgedrückt. Sie beschrieb den Edelmetallhandel bei der Investmentbank als "organisiertes Verbrechen", das über mehr als acht Jahre aktiv war. Der Fall wurde im September 2019 aufgegriffen und unterliegt immer noch einer Untersuchung.“
Wir sind gespannt, ob es hier zu einem konkreten Ergebnis kommt. Oder ob dieser Versuch, einen großen Markt-Manipulator vom Markt zu nehmen, wieder am Ende – wie in der Vergangenheit – scheitern wird.
Gold & Gesellschaft
Zwischen 40 und 50 Millionen Erwerbstätige sind derzeit in den Vereinigten Staaten arbeitslos. Bislang werden sie von den großzügigen Programmen der Regierung zur Bekämpfung der Covid-19 Pandemie unterstützt. Aber diese Programme laufen demnächst aus. Und es sieht nicht danach aus, dass sich die im Wahlkämpf befindlichen Demokraten mit Präsident Trump einigen werden.
Der Ausgang der Wahl kann zweierlei bedeuten: Eine weitere ultralockere Geldpolitik als auch eine durch eine Deflation ausgelöste schwere Rezession erscheinen möglich. Abhängen wird es davon, inwieweit der Rest der Welt bereit ist, den US-Dollar weiterhin als Weltleitwährung für internationale Geschäfte zu akzeptieren.
Sollte der Dollar nämlich zu kippen drohen, dann würden die USA vor der schweren Entscheidung stehen, entweder der Währung mit einer super-restriktiven Politik wieder etwas Leben einhauchen zu wollen. Oder man geht den Weg, den uns Staaten wie Simbabwe und Venezuela bereits vorgezeichnet haben.
Marktdaten
KW38 | EUR/USD | 14.09.20 | Kurs / Delta | in Prozent | |
Gold | 19:30 Uhr | 0,8435 | 1.953,50 USD | 1.647,78 EUR | |
9,49 | 0,6% | ||||
Silber | 19:30 Uhr | 0,8435 | 27,13 USD | 22,88 EUR | |
0,40 | 1,7% | ||||
Au/Ag | 19:30 Uhr | 72,0 | |||
[ratio] | -0,9 | -1,2% | |||
Platin | 19:30 Uhr | 0,8435 | 943,00 USD | 795,42 EUR | |
17,18 | 2,2% | ||||
Palladium | 19.30 Uhr | 0,8435 | 2.186,00 USD | 1.843,89 EUR | |
-7,50 | -0,4% | ||||
NIKKEI225 | 7:00 Uhr | 23.558,25 | |||
174,38 | 0,7% | ||||
DAX30 | 17:30 Uhr | 13.200,93 | |||
-14,79 | -0,1% | ||||
S&P500 | 22:00 Uhr | 19:30 Uhr | 3.384,69 | ||
61,14 | 1,8% |
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