Lira-Drachmen-Peseten Euro

Gold News vom 1. September 2021

Gold & Gesellschaft

Nach Daten der europäischen Statistikbehörde Eurostat legten die Häuserpreise im ersten Quartal dieses Jahres in Luxemburg um 17,0 Prozent, in Dänemark um 15,3 Prozent und in den Niederlanden um 11,3 Prozent zu – und markierten damit teilweise neue Höchstwerte.“ schreibt das HANDELSBLATT.

Kein Grund zur Beunruhigung. Das war in den EU-Ländern Italien, Spanien und Griechenland in vor-Euro Zeiten Normalzustand. Denn die italienische Lira, die spanischen Peseta und die griechischen Drachme galten seit den siebziger Jahren bereits als Weichwährungen, die mächtig gegen die starke Deutsche Mark inflationierten.

Was blieb den Menschen dort weiter übrig, als anstelle in zunehmend wertlos werdenden Staatsanleihen oder anderen Geldanlagen in ihrer Währung „Beton-Gold“ zu sparen.

Na gut – die niedrigen Zinsen tun noch ein weiteres zu diesem Anstieg dazu. Aber der fing schon seit der Einführung des Euros zur Jahrtausendwende an. Wenn man früher noch 20 Prozent und mehr für seine Finanzierung in Lira hinlegen musste, sind es heute eben nur noch wenige Prozent-Punkte. Aber der Tilgungs-Effekt bleibt. Und bei einem praktisch nicht mehr vorhandenen Kreditzins pendelt er sich auf Werte oberhalb von zwei bis drei Prozent pro Jahr ein. Dabei verkennen viele Bürger die Realität: Ein vierzigjähriges Arbeits- und Verdienstleben ist heutzutage eher die Ausnahme als die Regel.

Solange kräftig neu gebaut wird, tritt ein anderer Effekt in den Hintergrund: Nämlich die Kosten für die Instandhaltung und Modernisierung des Objekts. Und die kommen mit den überproportional gestiegenen Handwerker-Kosten über die Nutzungsdauer an die 2 Prozent der jährlichen Tilgung heran. Das „kostenlose Wohnen“ im Alter wird so quasi zu einer Illusion. Zumal die Eigentums-Nebenkosten ebenso wie die Miet-Nebenkosten zu einer zweiten Miete werden.

Die Deutschen haben es aber zum Großteil noch nicht gerafft. Der heutige Euro gilt nicht mehr als der Nachfolger der starken und stabilen Deutschen Mark vergangener Zeiten. Wobei diese spätestens seit der ersten Stufe der Währungsreform während der deutschen Vereinigung Anfang der 90er-Jahre bereits ein Teil ihres Glanzes verlor.

Was wir heute sehen, ist ein Euro, der für die Charakteristika der Politik der Weichwährungs-Länder Italien, Spanien, Griechenland und zum Teil auch Frankreich steht. Man muss nur einen Blick auf die Präsidenten der EZB seit ihrer Gründung werfen. Mit Trichet haben die Welschen bereits die Kontrolle über die Gemeinschaftswährung übernommen. Und mit dem Italiener Draghi und zuletzt der französischen Karriere-Politikerin Lagarde wurde der letzte Geist der Deutschen Mark endgültig vertrieben.

Und so ist es überhaupt nicht verwunderlich, dass die Menschen europaweit wieder zu ihrer klassischen Altersrücklage zurückkehren: Der Immobilie.

Marktdaten

EUR/USD 01.09.21 Kurs / Delta in Prozent
Gold 0,8436 1.813,50 USD 1.529,87 EUR  
  -7,23 EUR -0,5%
Silber 0,8436 24,14 USD 20,36 EUR  
  0,07 EUR 0,3%
Au/Ag   75,1  
[ratio]   -0,6 -0,8%
Platin 0,8436 997,00 USD 841,07 EUR  
  -14,10 EUR -1,6%
Palladium 0,8436 2.388,00 USD 2.014,52 EUR  
  -29,42 EUR -1,4%
NIKKEI225   28.457,67  
  376,76 1,3%
DAX30   15.818,97  
  14,50 0,1%
S&P500   4.535,52  
    9,26 0,2%

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