Lockdown

Gold News vom 16. März 2020

Marktgeschehen

Dass Deutschland als letzte europäische Nation seine Grenzen geschlossen hat, galt schon als Überraschung. Zu stark hat der Einkaufs- und Spaß-Tourismus aus Frankreich, der Schweiz und Österreich zugenommen – und damit auch die Infektionsfälle. Und heute zieht endlich auch noch die EU-Kommission den Stecker. EU proposes ban on non-essential incoming foreign travel for 30 days”. Bislang konnten ja noch Chinesen, Koreaner, Iraner beispielsweise nach Deutschland per Flugzeug einreisen, ohne dass sie in eine 14-tägige Quarantäne mussten. Das Virus braucht in bestimmten Fällen nämlich zwei Wochen, bis sich bei dem Infizierten Symptome zeigen. Aber trotzdem ist es bereits hochinfektiös.

Gold & Gesellschaft

Das Covid-19 Virus wütet weiter auf praktisch allen Finanzmärkten. Da kann sich auch Gold nicht abkoppeln, da wir derzeit eine extrem angespannte deflationäre Entwicklung sehen. Und das trotz der tausend-Milliarden schweren Liquiditätshilfen der Notenbanken.

Das ist halt eine Eigenschaft unseres Schuldgeldsystems: Die Summe der Forderungen entspricht der Summe der Verpflichtungen. Und wenn Verpflichtungen beispielsweise durch Nachschuss-Verpflichtungen [Margin Calls] zu leisten sind, dann muss man sich von anderen Vermögenswerten wie z.B. Aktien trennen. Trifft diese Situation einen Markt, wo keine Nachfrage mehr besteht, dann können diese Verpflichtungen ganz schön teuer werden. Das sehen wir insbesondere von den drei Partnermetallen des Golds: Silber, Platin und Palladium. Hier kann man von einem regelrechten Massaker bei den Kursen sprechen.

Im Extremfall bis Unendlich. Und wenn keine Aktien mehr verkauft werden können, dann muss man sich zwangsläufig von anderen Asset Klassen trennen. Die nämlich noch liquide sind: Wie Gold. Deshalb sahen wir auch die kräftigen Kursrutsche der letzten Tage.

Nun führt diese zerstörerische Eigenschaft des Schuldgeldes dazu, dass Notenbanken und Regierungen immer mehr frisches Geld in das System stopfen, um die deflationäre Spirale nach Unten zu durchbrechen. Das hatten wir auch schon zur Finanzkrise 2008 – bloß diesmal ist es viel stärker – und zerstörerischer. So stark wie im Jahr 1923 – dem Schwarzen Freitag, der eine Jahrzehnte lange Depression auslöste, die erst der Beginn des Zweiten Weltkriegs „löste“.

Außerdem sehen wir ein starkes Angebots-Defizit bei Gold. Die Kurse, die im wesentlichen den Preis an der Papiergeld-Börse widerspiegeln finden keine Entsprechung mehr mit den verlangten Preisen für physisches Gold: Sei es in Barren- oder Münzen-Form. Der Markt ist derzeit komplett ausgetrocknet und viele Marktteilnehmer sind nicht willens, ihre Goldbestände gegen Papiergeld zu tauschen, das sowieso seinem hyperinflationären Ende zugeht.

Das sind auch unsere Erwägungen. Wenn ein globaler Reset des gesamten Schuldgeld-Systems droht, dann möchte KEINER auf diesen einst so wertvollen Zetteln sitzen. Auch ein Edelmetall-Händler ist schließlich kein Durchlauferhitzer für den Tausch Geld-gegen-Edelmetall. Er muss sich bereits für die Zeiten danach vorbereiten – und das wird eine Art Währungsreform mit Verlust von mindestens 90 Prozent der Vermögen sein.

Marktdaten

KW12 EUR/USD 16.03.20 Kurs / Delta in Prozent
Gold 19:30 Uhr 0,8948 1.486,00 USD 1.329,67 EUR  
  -43,45 -3,3%
Silber 19:30 Uhr 0,8741 12,85 USD 11,23 EUR  
  -1,86 -16,5%
Au/Ag 19:30 Uhr   115,6  
[ratio]   10,7 9,3%
Platin 19:30 Uhr 0,8741 663,00 USD 579,53 EUR  
  -108,25 -18,7%
Palladium 19.30 Uhr 0,8741 1.510,00 USD 1.319,89 EUR  
  -120,66 -9,1%
NIKKEI225 7:00 Uhr   16.967,88  
  -463,17 -2,7%
DAX30 17:30 Uhr   8.740,75  
  -419,25 -4,8%
S&P500 22:00 Uhr 19:30 Uhr 2.459,23  
    -92,23 -3,8%

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