Gold News vom 2. März 2022

Gold & Gesellschaft

Das Statistische Bundesamt bedient sich bei der Sicherung öffentlich zugänglicher Information auch solcher Internet-Tools wie der Wayback-Machine, mit der trotz Löschung bestimmter Informationen diese später noch abrufbar sind.

Unter dem Titel „Who Holds Russia's Central Bank Reserves?” schreibt Katharina Buchholz am 28. Februar 2022 folgendes: „According to a now unavailable report by Russia’s Central Bank saved by internet archive Wayback Machine, China was the single-biggest foreign holder of Russian central bank reserves as of June 30, 2021. 13.8 percent of the total of Russia’s reserves, held in gold and foreign currency, was located in China, roughly the same share of assets held in Chinese currency Yuan Renminbi.”

Gut – mit China bleibt man zahlungsfähig, weil 13,8 Prozent der Währungsreserven der russischen Zentralbank in der chinesischen Währung Yuan gehalten werden. Aber die 16,4 % in US-Dollar und die 32,3 % in Euro sind erst einmal futsch. Oder zumindest eingefroren.

Die Entdollarisierung der Währungsreserven der letzten Jahre war zwar erfolgreich. Dafür hat man sich aber einen weiteren Problemfall ins Währungs-Portfolio geholt: Den Euro.

Es ist die Todsünde eines wirklich auf alle Eventualitäten fokussierten Investor, sich in einer fremden Währung zu verschulden bzw. Guthaben in ihr zu haben. Es sei denn, als Puffer für den Zahlungsverkehr.

Jede fremde Währung ist nämlich völlig außer Kontrolle: Sie kann beliebig von dem ausgebenden Staat gedruckt, inflationiert – oder auch gesperrt werden. Davor sind noch nicht einmal Notenbanken gefeilscht.

Was allerdings nicht geht: Die physischen Goldreserven, gelagert auf russischem Gebiet unter physischer Kontrolle der Zentralbank [immerhin noch 21,7 %] zu entwerten. Es sei denn, die ganze Welt – inklusive der Schattenmächte – würde auf Gold gänzlich verzichten. Aber die Geschichte mit mehreren tausenden Jahren Erfahrung, lehrt etwas anderes.

Physisches Gold in Barrenform mag zwar schwer als Individual-Person beispielsweise im Flugzeug zu transportieren sein. Aber ein geographisches Riesenreich wie Russland findet immer irgendwelche Wege, um sein Gold zwecks Bezahlung in ein anderes Land verfrachten zu können.

Man sieht: Fehler, die Anleger andauernd machen, treffen sogar eine große Zentralbank.

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