Mangelumverteilung

Gold News vom 30. November 2022

Gold & Gesellschaft

Die Zeiten ändern sich. Bisher galt die mittlere Generation der 30- bis 59-Jährigen als der tragende Pfeiler der Gesellschaft, weil sie ca. 70 Prozent der Erwerbsarbeit leistet, die Kinder groß zieht und sich darüber hinaus oft noch um die alten Eltern kümmert.

Aber als die Corona-Pandemie vor über zwei Jahren zu Beschäftigungslosigkeit wegen der Lockdown-Maßnahmen führte, da konnte das Einkommen der Berufstätigen nur durch staatliche Hilfen wie die Kurzarbeiter-Regelung für Angestellte oder Überbrückungshilfen für Selbstständige und Freiberufler sichergestellt worden.

Hinzu kam, dass sich schnell heraus stellte: Mit den Liquiditäts-Reserven der Deutschen steht es im Vergleich zu den europäischen Nachbar-Ländern nicht zum Besten. Die Reichweite dieser Reserven – ohne gleich langfristige Ersparnisse wie die Immobilie, Lebensversicherungen, die private Rentenversicherung bzw. Aktiensparpläne mit Verlust auflösen zu müssen - betrug oft nur wenige Monate.

Der jahrelang vorherrschende Optimismus dieser Leistungsträger nahm dabei Schaden. Vor allen Dingen wurden die eigenen Zukunftsaussichten gedämpft.

Als sich dann noch – praktisch nahtlos – Geldentwertung und Energieknappheit anschlossen, war es mit dem Glauben an die eigene Leistungsfähigkeit endgültig vorbei.

Man schwenkte auf ein Modell, das eigentlich nicht für Deutschlands wirtschaftlichen Aufschwung der letzten Jahrzehnte stand. Sondern vielmehr für weniger prosperierende Länder galt, die ihr Heil in einer durch politische Erpressung ausgelösten Umverteilung im Rahmen der Europäischen Union suchten – und bislang auch fanden.

Solange das deutsche Wirtschaftsmodell florierte, funktionierte dieses Modell der Umverteilung.

Obwohl uns die Medien weißmachen wollen, dass sich die deutsche Wirtschaft wieder erhole, ist das hiesige Erfolgsmodell gestorben. Es bestand aus billigen Rohstoffen und dem Hunger der Welt nach innovativen Produkten, die noch zu einigermaßen wettbewerbsfähigen Entstehungskosten hergestellt werden konnten. So konnte man die Unternehmensgewinne und die hohen Gehälter rechtfertigen und gleichzeitig konkurrenzfähig gegen USA, China & Co. blieben.

Aber die Energieknappheit gepaart mit den um Faktoren gestiegenen Beschaffungspreisen haben diese Margen schrumpfen bzw. verschwinden lassen. Nun scheint Arbeitslosigkeit und Einbruch der Gewinne noch kein dominantes Thema zu sein. Aber immer mehr mittelständische Unternehmen stehen kurz vor dem Zusammenbruch oder planen Maßnahmen wie die Verlegung ihrer Wertschöpfung ins Ausland.

Was nützt es dem deutschen Staat oder den deutschen Arbeitnehmern, wenn z.B. die BASF zukünftig wesentlich kostengünstiger in den USA und China produziert. Nicht weil dort die Arbeitskosten so viel niedriger sind. Sondern weil diese Ländern die Explosion der Energiepreise nicht in dem Umfang mitmachen mussten, wie dies in Deutschland der Fall ist.

Hier auf den angeblich allmächtigen Staat zu vertrauen, wird den Mittelstand in eine noch viel größere Lethargie treiben.

Marktdaten

EUR/USD 30.11.22 Kurs / Delta in Prozent
Gold 0,9692 1.748,80 USD 1.694,94 EUR  
  0,78 EUR 0,0%
Silber 0,9692 21,56 USD 20,90 EUR  
  0,34 EUR 1,7%
Au/Ag   81,1  
[ratio]   -1,3 -1,6%
Platin 0,9692 1.023,00 USD 991,49 EUR  
  23,29 EUR 2,4%
Palladium 0,9692 1.778,00 USD 1.723,24 EUR  
  26,95 EUR 1,6%
NIKKEI225   27.972,89  
  -54,95 -0,2%
DAX30   14.409,60  
  54,15 0,4%
S&P500 19:30 Uhr 3.946,80  
    -20,83 -0,5%

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