Mega-Rendite Stromnetze

Gold News vom 29. April 2024

Gold & Gesellschaft

Wer sich mit der Topologie der Stromnetze beschäftigt, für den schienen vordergründig zwei Komponenten wichtig: Die Großkraftwerke, die an wenigen zentralen Stellen den Strom produzierten. Und die Verteilnetze – meist kommunale Stadtwerke – die den Strom an die jeweiligen Verbraucher verteilen.

Dazwischen lagen die Übertragungsnetze, die mittels der Höchstspannungs-Masten [380 kV, 110 kV] und zentralen Schaltstellen den Stromfluss von den Kraftwerken zu den Übergabepunkten der Verteilnetze sicherstellen.

Eon musste sein 10.000 km langes Übertragungsnetz auf Weisung von EU und der lokalen Politik für eine Milliarde Euro an den niederländischen Staat verkaufen, wie das Handelsblatt unter dem Titel „Tennet - Warum die Bundesregierung so viel für die großen Stromtrassen bezahlen will“ schreibt.

Da den Übertragungsnetzbetreiber eine zentrale Rolle bei dem Umstieg auf alternative Energien zukommt – schließlich müssen die vielen Windräder, Solarparks und Biogas-Anlagen an das Stromnetz angeschlossen und geregelt werden - möchte die rot-grün-gelbe Regierung diese Netze wieder zurückkaufen.

Allerdings steht da jetzt eine andere Summe im Raum. Anstatt einer Milliarde Euro steht jetzt die Summe von 22 Milliarden Euro zur Diskussion.

Die Niederländer wollen sich aus dem Geschäft zurückziehen, weil sie den Milliarden-schweren Ausbau der Stromnetze nicht selbst finanzieren können. So kommen auf den Bund neben den 22 Milliarden für den Kauf noch weitere 100 Milliarden für die nächsten zehn Jahre hinzu.

Der Zappelstrom – der Wind weht nicht regelmäßig und die Sonne scheint nicht in der Nacht oder bei Bewölkung – muss flexibel hinzu und abschaltbar sein. Hinzu kommt, dass man den Stromfluss im europäischen Verteilnetz ebenfalls ausgleichen muss. Denn die angebotene (= produzierte) Strommenge muss sich mit der Strom-Nachfrage die Waage halten. Wenn nicht, kann es zum Blackout bzw. Brownout kommen.

Das Geld, dass bei der Stromerzeugung durch den angeblich billigen Solar- und Windstrom eingespart wird, wird durch die massiven Investitions- und Betriebskosten bei den Übertragungsnetz-Betreibern also mehr als weggemacht.

Kommentare zu diesem Thema

Geschrieben von GAST am 30.04.2024 09:40 Uhr

Nun, ein ähnliches Bild gabs ja auch bei den Wasserversorgern. Erst verscherbeln und dann teuer zurückkaufen. Besser kann man es dem Großkapital ja nicht servieren und dem Bürger die Kosten aufbrummen. Hat ich doch in der Schule mal besser aufgepasst.

Geschrieben von GAST am 03.05.2024 14:55 Uhr

...das alles enteignet Bevölkerungen - und keiner merkt was. Geniale Methoden für die Hintermänner und Treiber gewisser Agenden.

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