Milliardäre an die Front – Mit Cash gegen rechts

Gold News vom 11. Februar 2020

Marktgeschehen

Das klassische Modell der Banken mit einem Kreditgeschäft gibt es heutzutage nicht mehr. Ohne Zinsmarge, also den Unterschiedsbetrag zwischen den Kosten für die Geldbeschaffung und die Geldverleihung, kann keine Geschäftsbank mehr ein Geschäft erzielen. Denn die Basiskosten für Filialen, Mitarbeiter und IT-Infrastruktur müssen irgendwie bezahlt werden. Von den Gewinnen, die eine solche Bank für ihre Besitzer in Form von Dividenden ausschütten sollen, einmal ganz abgesehen.

Deshalb verwundert auch niemand die folgende Nachricht: Unicredit schließt 450 Filialen in Italien und will 6.000 Jobs abbauen. Die Unicredit ist quasi die Deutsche Bank Italiens. Und die will 450 Filialen in Italien nebst 6.000 Jobs abbauen. Nun wurde bereits im Dezember 2019 der Abbau von 8.000 Stellen im Konzern angekündigt. Aber diese Bank umfasst allein mit der Hypovereinsbank in Deutschland weitere 12.000 Arbeitsplätze.

Kein Tag vergeht ohne einen Update zum Thema Corona-Virus. Erneut unter der Überschrift: Die Lieferketten brechen. Der taiwanesische Konzern Foxconn, der in China insbesondere für die weltweite Fertigung des Apple iPhones steht, hat seine Produktion wieder aufgenommen. Allerdings sind von den 360.000 Mitarbeitern in Chinas Sonderwirtschaftszone Shenzhen (Grenze zu Hong Kong) und in Zhengzou nur 10 Prozent zur Arbeit erschienen, wie die WELT berichtete: „Coronavirus bringt nächstes iPhone in Gefahr

Aber auch beim Thema Handy & Co gibt es neben der konkreten Produktion und aktuellen Verkaufszahlen voreilende Indikatoren. So gilt der Mobile World Congress (MWC), der Ende Februar im spanischen Barcelona stattfinden soll, als die Messe, wo sich Hersteller und Netzbetreiber gemeinsam treffen, um die Produktentwicklungen für das Weihnachtsgeschäft 2020 durch Auftragsabschlüsse vorzubereiten. Und diese Messe steht praktisch vor ihrem Ende. Weil sich immer mehr Aussteller trotz bereits bezahlter Ausstellungs-Fläche zurückziehen.

Die Liste wird täglich länger: Intel, Sony, Amazon, LG, Ericsson und Nvidia. „Mobile World Congress könnte abgesagt werden“ meldet das IT-Portal Golem.

Gold wird weiterhin hart unter Beobachtung genommen. Nun nicht nur von China im asiatischen Handel am frühen morgen unseres Tages. Sondern auch während der US-Future Handelszeiten zum Nachmittag. Das macht oftmals mehrmalige Preisanpassungen im Laufe des Tages notwendig. Was kostet das Geld anlegen in Gold im Tagesverlauf: 46.680 Euro pro Kilo am Vormittag, über 46.990 Euro pro Kilo zum frühen Nachmittag, bis 46.760 Euro zum späten Nachmittag / frühen Abend. Keine dramatische Entwicklung, zumal ein Teil der Preisbewegungen beim Gold in US-Dollar durch die schwachen Euro-Kurs wieder ausgeglichen werden. Europa reagiert eben mit seiner schwächelnden Wirtschaft stärker als die USA auf die Entwicklungen im Osten Asiens.

Gold & Gesellschaft

Dieser ZEIT-Artikel muss aufhorchen lassen. Schließlich werden darin die Milliardäre dazu aufgefordert, ihre üppigen Cash-Reserven in die „Demokratie zu investieren“ – also nach der heute gültigen Sprachregelung in den „Kampf gegen rechts“.

Dass das ernst gemeint ist, macht folgende Passage dieses Berichts deutlich: „Wie wäre es denn, wenn die Reichen dieses Landes, also jene von ihnen, die übermorgen nicht gern in einem faschistischen Staat aufwachen wollen (ist auch schlecht für den Wirtschaftsstandort), sich mit ihrem Geld für den Erhalt der Demokratie einsetzen? Wenn also Leute, die mehr Geld haben, als sie jemals in 1000 Jahren ausgeben könnten, anfangen, progressive Kräfte in ihrem Kampf gegen Rechtsextremismus zu unterstützen?

Nun ist das nichts Neues – schaut man sich einmal die historische Entwicklung der Linken an. Die sind zwar vornehmlich antikapitalistisch, können hinter dieser Fassade aber ungehindert Milliarden scheffeln. Während der deutsche Philosoph Friedrich Nietzsche als bekennender Misanthrop – also Menschenfeind – gilt, firmieren unsere „modernen“ Milliardäre gerne als Philanthropen – also Wohltäter oder Menschenfreunde – hinter der Fassade ihre persönlichen Stiftungen. George Soros hat eine – die nennt sich Open Society Foundations (OSF). Und wer will schließlich eine Institution angreifen, die sich für eine Offene und Liberale Gesellschaft einsetzt? Ebenso gibt es die Melinda und Bill Gates Society, die sich für Geburten-Kontrolle insbesondere auf dem afrikanischen Kontinent einsetzt. Und wer will sich gegen deren gesundheitlichen Maßnahmen gegen die Ausbreitung von AIDS in Afrika wenden.

Nicht zu vergessen die Chan Zuckerberg Initiative des Facebook Gründers Mark Zuckerberg. Über die sagt selbst die Wirtschaftswoche in einem Beitrag von 2018: „Zum Wohle ihrer selbst“.

Nicht umsonst galten schon in Zeiten vor dem Ersten Weltkrieg die Reichen, die sich für Revolutionen in Russland und anderen Ländern mit ihren finanziellen Mitteln einsetzten, als Salon-Kommunisten. Auch Friedrich Engels, der finanzielle Förderer des ewig klammen Karl Marx, war ein reicher Sohn eines Fabrikbesitzers in England.

So entpuppt sich der heutige Kampf gegen rechts als nichts anderes als der Kampf des modernen Geldadels gegen den Rest der Bevölkerung. Was der FDP-Politiker Thomas Kemmerich erst neulich erleben durfte, wird auch für diesen in bleibender Erinnerung an die gelenkte BRD-Demokratie bleiben.

Marktdaten

EUR/USD 11.02.20 Kurs / Delta in Prozent
Gold 0,9156 1.566,40 USD 1.434,20 EUR  
  -9,10 EUR -0,6%
Silber 0,9156 17,58 USD 16,10 EUR  
  -0,20 EUR -1,2%
Au/Ag   89,1  
[ratio]   0,5 0,6%
Platin 0,9156 970,00 USD 888,13 EUR  
  6,22 EUR 0,7%
Palladium 0,9156 2.264,00 USD 2.072,92 EUR  
  8,71 EUR 0,4%
NIKKEI225   23.703,31  
  -124,67 -0,5%
DAX30   13.651,24  
  162,28 1,2%
S&P500 19:30 Uhr 3.368,19  
    29,62 0,9%

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