Mit Fiat-Geld ist die Welt nicht zu retten

Gold News vom 2. November 2021

Gold & Gesellschaft

Immer, wenn es Probleme auf der Welt gibt, dann sucht man nach jemanden Reichen, der die Welt rettet. Das geht seit vielen Jahren schon so: Bei der Griechenland-Krise, bei der Euro-Krise, bei den diversen anderen Krisen der Europäischen Union. Und zuletzt auch bei der Klimakrise, der sich nahtlos die Afghanistan-Krise oder die weltweite Nahrungsmittel-Knappheit anschließt.

Wir glauben, ein Land oder die Superreichen müssten einfach ein paar Milliarden von ihrem Vermögen locker machen. Und schon wäre die Menschheit vor dem Hungertod erlöst. Dass man mit einer solchen Aktion nur die Despoten und Warlords in den betroffenen Ländern aktivieren würde, die Nahrungsmittel-Hilfen zu kontrollieren, auf diese Idee käme der Chef des UN-Welternährungsprogramms, David Beasley, gar nicht.

Außerdem schießen die Preise für die Agrarrohstoffe derzeit sowieso schon durch die Decke. Man stelle sich vor, hier würde ein UN-Einkäufer mit mehreren Milliarden Dollar bewaffnet, die Spot-Märkte leer kaufen.

Hinzu kommt, dass unser Geld in Wirklichkeit nur imaginär – d.h. ohne objektiven Wert – ist. Wenn Elon Musk mit Hilfe des Bitcoins und gezielter Falschmeldungen wie bei dem Tesla-Deal mit Hertz den Wert seines Vermögenspakets um mehrere Milliarden Dollar hochpushen lässt, dann hat dafür kein Tesla-Arbeiter mehr wirtschaftliche Leistung in Form zusätzlicher Fahrzeuge erbracht. Sondern Musk lässt höchstens geschickt mit den Gefühlen der Investoren spielen.

Natürlich wird sich jemand finden, der für die Milliarden auch Nahrungsmittel wie Getreide physisch verkaufen wird. Aber die Leistung des Anbaus und der Ernte erbringen dabei ganz andere.

Seit vielen Jahrzehnten funktioniert das Vertrauen in unser Fiat-Geld, das in den letzten Jahren viele Millionäre mittels der Börsen-Bewertungen über Nacht zu Milliardären hat werden lassen. Man mag den Ideen-Reichtum und die Innovationskraft solcher Menschen wie Bill Gates, Jeff Bezos, Mark Zuckerberg und Elon Musk schätzen. Aber die Vermögen, die auf diese Art und Weise entstanden sind, stehen in keinem Verhältnis mehr zu der zugrunde liegenden Realwirtschaft.

Wie lange der wankende Turm des Fiat-Geldes noch halten wird, darüber kann trefflich spekuliert werden. Aber eines sollte jedem klar sein: Er wird irgendwann einmal in sich zusammenfallen.

Marktdaten

EUR/USD 02.11.21 Kurs / Delta in Prozent
Gold 0,8635 1.786,80 USD 1.542,90 EUR  
  -3,15 EUR -0,2%
Silber 0,8635 23,43 USD 20,23 EUR  
  -0,46 EUR -2,2%
Au/Ag   76,3  
[ratio]   1,5 2,1%
Platin 0,8635 1.036,00 USD 894,59 EUR  
  -20,33 EUR -2,2%
Palladium 0,8635 1.943,00 USD 1.677,78 EUR  
  -30,57 EUR -1,8%
NIKKEI225   29.509,34  
  -157,49 -0,5%
DAX30   15.951,52  
  130,18 0,8%
S&P500   4.629,36  
    33,05 0,7%

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