Mit Kanonen auf Spatzen …

Gold News vom 19. März 2020

Marktgeschehen

Inzwischen hat die Covid-19 Krise auch den US-Bundesstaat New York schwer getroffen: 4.152 Infektionen wurden laut Aussage des CNBC-Bericht „New York Gov. Cuomo orders 75% of non-essential workforce to stay home as cases surge to 4,152“ gemeldet. Auch hier fährt man die Wirtschaft auf das Niveau der Basisversorgung runter. An der Wall Street wurde der Parkett-Handel eingestellt – es wird jetzt nur noch elektronisch gehandelt. Das gilt wahrscheinlich auch für die Future-Märkte, die im Wesentlichen die Edelmetall-Preise bestimmen. Ob sich dadurch die einhundert Euro Differenz zwischen dem Papier-Marktpreis und dem Preis für physisches Gold auf Basis einer Feinunze Gold wieder annähern werden: Wir werden es sehen.

Ich kenne jedenfalls keinen Edelmetall-Händler auf Basis täglich lieferbarer Barren- oder Münzen-Ware, der zu den derzeitigen Preisen bereit ist, zu liefern. Höchstens, um sehr attraktiv an Ware zu kommen, die Kunden abstoßen müssen, um ihr Geschäft und ihren Lebensunterhalt bezahlen zu können. Das Helikopter-Geld wird zwar für die Bürger kommen – aber nur zum kleinen Teil für die klein- und mittelständischen Unternehmen.

Selbst dem linken Tagesspiegel werden die Gelddruck-Arien der Notenbanken zur Bewältigung der Folgen der Corona-Krise langsam unheimlich. Fast panisch schreibt man: „EZB pumpt 750 Milliarden in die Märkte - Droht Europa bald die Hyperinflation?

Gold & Gesellschaft

Wo nicht gearbeitet wird und keine Dienstleistungen erbracht und Produkte zusammengeschraubt werden, da brauchen wir auch keine Notenbanken, die versuchen ihre Transaktions-Währungen zu stabilisieren. Es kommt derzeit nur auf die Grundwirtschaft an: Das heißt die Lebensmittelversorgung, die Versorgung mit Strom und Treibstoff. Oder mit anderen Gütern wie Wasser und Abwasser. Die restlichen 90 Prozent unserer Wirtschaftsleistung stehen derzeit still.

Wir sehen derzeit einen Rückfall in die Natural-Wirtschaft, wie wir sie vor der industriellen Revolution hatten. Und diese Art des Wirtschaftens braucht im Prinzip keinen Kredit. Aber sie braucht weiter ein stabiles Geldsystem, mit dem man die Leistungen der Natural-Wirtschaft abwickeln kann.

Deshalb verpuffen auch sämtliche Maßnahmen der Notenbanken innerhalb eines Tages. Man muss zwar den Menschen vorgaukeln, dass sie trotz Beschäftigungslosigkeit trotzdem weiter ihre Rechnungen für die Leistungen, die die Grundwirtschaft für sie erbringt, bezahlen können. Deshalb sind die USA und andere Länder auf bedingungslose Konsum-Schecks umgeschwenkt. Und auch Deutschland geht derzeit diesen Weg.

Wie lange werden die noch Schaffenden der Grundwirtschaft das derzeitige Geld, das für 90 Prozent der Beschäftigungslosen gedruckt wird, akzeptieren? Wir werden es im Laufe der Corona-Krise sehen. Je länger die derzeitige Ausnahmesituation anhält, desto unwahrscheinlicher wird es, dass das derzeitige Geld auch in Zukunft durch die verbliebenen 10 Prozent der Grundwirtschaft akzeptiert wird.

Das wäre dann der Trigger-Punkt, ab dem Dollar, Euro und andere Währungen in die Hyperinflation übergehen werden.

Marktdaten

EUR/USD 19.03.20 Kurs / Delta in Prozent
Gold 0,9375 1.469,30 USD 1.377,47 EUR  
  11,54 EUR 0,8%
Silber 0,9375 12,08 USD 11,33 EUR  
  0,43 EUR 4,0%
Au/Ag   121,6  
[ratio]   -3,8 -3,0%
Platin 0,9375 596,00 USD 558,75 EUR  
  5,39 EUR 1,0%
Palladium 0,9375 1.600,00 USD 1.500,00 EUR  
  91,79 EUR 6,5%
NIKKEI225   16.557,80  
  -164,57 -1,0%
DAX30   8.647,95  
  153,75 1,8%
S&P500 19:30 Uhr 2.441,87  
    155,50 6,8%

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