Monetäre Deflation rockt die Märkte

Gold News vom 30. März 2023

Gold & Gesellschaft

Seit Monaten fallen die Geldmengen-Aggregate M1 (Bargeldumlauf + Sichteinlagen) und M2 (M1 + Geldanlagen bis 2 Jahre/Spareinlagen mit gesetzlicher Kündigungsfrist) sowohl in den Vereinigten Staaten als auch der EU. So ist M1 im Februar 2023 innerhalb der EU um 2,3 Prozent im Vorjahresvergleich gefallen. Außerdem meldet Spanien, dass die (jährliche) Inflationsrate im März gegenüber den Februar-Zahlen von 6,0 auf 3,8 Prozent gefallen ist.

Geld- bzw. Liquiditätsmangel bremsen auch den Konsum, was zu einer einbrechenden Inflationsrate führt. Das ist gut für die Notenbank, die mit drakonischen Zinsen und Abschöpfung von Liquidität versucht, die Inflation unter Kontrolle zu bringen.

Aber das Schuldgeld-System (‚Fiat-Money‘) verträgt Deflation nicht. Weil die Deflation eine Abwärtsspirale von Vermögenswerten in Gang setzen könnte, die unter anderen zu der Bankenkrise beigetragen hat.

Nach mehreren Jahren Corona müssten die Bürger über ausreichend Geld-Vorräte verfügen, die sie eben für Reisen, Restaurant-Besuche und Shopping-Touren in den Innenstädten nicht ausgeben konnten. Das Geld wurde jetzt monetär abgeschöpft.

In den USA fiel die Geldmenge M2 im Februar sogar um 7,9 Prozent innerhalb eines Jahres. Auch hier ist der Zusammenhang mit der Corona-Pandemie sichtbar. Als im September 2019 (vor-Corona) der Repo-Markt zusammengebrochen ist, hat die Fed massiv Liquidität ins System gepumpt. Dieses Geld wird jetzt wieder abgeschöpft und mit hohen Zinssätzen für US-Dollar Kredite hinterlegt, um die schwindende Weltmarkt-Stellung des US-Dollars als Reserve-Währung aufrecht zu erhalten.

In den letzten 25 Jahren ist die Verwendung des US-Dollars für Devisenreserven nämlich stetig von 72 % auf 59 % zurückgegangen. Auf dem Höhepunkt im Jahr 2013 hielt China US-Staatsanleihen im Wert von 1,3 Billionen Dollar. Heute halten sie 850 Mrd. $, und der Verkauf hat sich in den letzten 2 Jahren beschleunigt.

Der englische Telegraph schreibt heute: „Saudi-Arabien will sich dem Anti-Westblock mit China und Russland anschließen - Das Kabinett des Königreichs strebt eine Vollmitgliedschaft in der Shanghai Cooperation Organization an, während sich die USA vom Nahen Osten lösen“. Nicht nur Israel dürfte die neulich von China vermittelte Zusammenarbeit der bislang feindlichen islamischen Lager Iran (Schiiten) und Saudi-Arabien (Sunniten) mit Sorge betrachten. Nun scheint sich Saudi-Arabien auch von der US-Hegemonie befreien wollen.

Marktdaten

EUR/USD 30.03.23 Kurs / Delta in Prozent
Gold 0,9182 1.976,60 USD 1.814,91 EUR  
  0,92 EUR 0,1%
Silber 0,9182 23,32 USD 21,41 EUR  
  -0,15 EUR -0,7%
Au/Ag   84,8  
[ratio]   0,6 0,8%
Platin 0,9182 965,00 USD 886,06 EUR  
  -7,74 EUR -0,9%
Palladium 0,9182 1.385,00 USD 1.271,71 EUR  
  -5,82 EUR -0,5%
NIKKEI225   27.759,87  
  -137,85 -0,5%
DAX30   15.533,00  
  219,79 1,4%
S&P500 19:30 Uhr 4.039,48  
    27,88 0,7%

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