Gold News vom 8. März 2022

Gold & Gesellschaft

„The use of nickel in lithium-ion batteries allows for a higher energy density and increase storage capacity in batteries” heißt es in einer Aufstellung über den Rohstoff Nickel. Und der russische Konzern Nornickel gehört mit 236.000 Tonnen (2020) zu dem weltweit größten Produzenten dieses Metalls.

Eigentlich ein Grund, dass man in der derzeitigen geopolitischen Lage nicht gegen dieses Metall Wetten auf einen sinkenden Preis eingehen sollte.

Aber gerade die chinesischen Banken haben es getan, wie ZeroHedge in dem Bericht „One Of China's Largest Banks Fails To Pay Margin Call After Today's Monster Nickel Squeeze“ meldete. Und wenn man einem Margin Call erhält und nicht die entsprechende Menge Geld nachschießen kann, dann gerät die leerverkaufte Nickel-Position „in trouble“. Das heißt die Position wird durch Zwangsaufkäufe zum aktuellen Preis geschlossen.

Wenn eine Bank kein Geld nachschießen kann, dann ist das noch zusätzlich verdächtig. Weil eigentlich sollte ja China mit seinen Billionen-schweren US-Dollar Devisenreserven kein Liquiditätsproblem haben.

So ist auch der plötzliche Anstieg von 25.000 auf über 62.000 zu erklären.

Die Menschen denken, die derzeitige Lage insbesondere bei den fossilen Brennstoffen wie Rohöl sei ein Treiber für den weiteren, verstärkten Ausbau der Elektromobilität. Aber erstens sind heute früh in Deutschland die Großhandelspreise für Strom auf der Höchstspannungs-Ebene (380 kV) auf bis zu 700 Euro / MWh gestiegen. Und jetzt kommt noch die Preisexplosion bei Nickel hinzu.

Bislang hatten wir unseren Blick auf Lithium geworfen. Und als elektrischen Gegenpol auf Kobalt. Aber Kobalt wurde schon wegen knapper Ressourcen durch Nickel substituiert.

Eine weitere Baustelle tut sich auf, wie wir in den letzten Tagen an anderer Stelle berichtet haben. Wer denkt, China könnte uns aus diesem Schlamassel befreien, indem es die Waren produziert und nach Europa liefert, die der Westen wegen der Sanktionen nicht mehr wegen des Material- und Rohstoff-Mangels – oder nicht mehr wirtschaftlich – produzieren kann, der wird so eines besseren belehrt.

Die Chinesen kochen auch nur mit Wasser – und deren Banken machen die gleichen Fehler, wie HedgeFonds oder andere Investoren im Westen: Sie unterschätzen die derzeitige Dynamik des Marktes.

Und da anscheinend viel mehr – oft unbekannte – Abhängigkeiten bestehen, bleibt die Lage explosiv.

Marktdaten