Negativer Rohöl-Preis

Gold News vom 2. April 2020

Gold & Gesellschaft

Wir kennen es vom Tsunami. Bevor die zerstörerische Welle kommt, zieht sich das Meer erst einmal zurück und Strandbesucher bewundern dieses Phänomen und werden besonders unvorsichtig.

Genauso könnte man die derzeitige Entwicklung des Weltfinanz-Systems inklusiv der Wirtschaft beschreiben: Das Seebeben hat bereits mit dem weltweiten Ausbruch der Covid-19 Krise begonnen. Und das zurückziehende Meer zeigt die stark deflationäre Stimmung an, die derzeit an den Märkten herrscht. Das verleitet zur Unvorsichtigkeit derjenigen, die auf ausreichend Cash sitzen.

Die zerstörerische Wirkung des Schuldgeld-Systems, in dem alle Forderungen und alle Verbindlichkeiten saldiert Null ergeben, wird jetzt sichtbar. Aber das ist die Ruhe vor der eigentlichen Welle, die auf die Weltwirtschaft zurollt. Und sie ist nicht mehr aufzuhalten. Denn das Seebeben hat ja bereits schon vor Wochen stattgefunden und kann nicht mehr aufgehalten werden.

Diese Welle heißt Hyperinflation. Und bedeutet das Ende unseres derzeitigen Schuldgeld-Systems. Ob es nun US-Dollar, Euro, Schweizer Franken oder Japanische Yen heißt.

Wie kann überhaupt ein negativer Rohöl-Preis zustande kommen? Nun, ein treibender Faktor ist der Angebots-Überhang, den insbesondere Saudi-Arabien und Russland fördern, um die ungeliebte Konkurrenz, das sehr aufwendig von den Vereinigten Staaten geförderte Fracking Öl vom Markt zu verdrängen. Saudi-Arabien und Russland fördern Rohöl klassisch aus Ölquellen, die mit wenig technischem Aufwand ausgebeutet werden können. Beide Länder kommen mit einem Preis von $20 pro Fass Rohöl aus. Aber die Fracking-Firmen in den USA stehen vor ihrem Ende, da selbst die Förderkosten höher als diese $20 sind. Hinzu kommen die Investitionskosten und die Kapitalkosten, die noch zusätzlich zu verdienen sind.

Aber das erklärt natürlich nicht einen negativen Rohöl-Preis. Der entsteht dadurch, dass die Lager-Möglichkeiten der Produzenten erschöpft sind. Und dadurch, dass das geförderte Rohöl nicht beliebig lagerbar ist. Außerdem kostet die Förderinfrastruktur auch Investitions-, Kapital- und Personalkosten, obwohl kein einziges Fass Rohöl gefördert würde. Diese „Lights-On“ Kosten spüren derzeit viele Selbstständige, Klein-, Mittel- und Großunternehmen in der derzeitigen Covid-19 Krise.

Hier übrigens der Original-Artikel, der auf dem Wirtschaftssender CNBC erschienen ist. Nicht, dass hier jemand behauptet, wir würden kruse Theorien verbreiten: „Oil prices could soon turn negative as the world runs out of places to store crude, analysts warn”.

Marktdaten

EUR/USD 02.04.20 Kurs / Delta in Prozent
Gold 0,9226 1.611,60 USD 1.486,86 EUR  
  40,45 EUR 2,8%
Silber 0,9226 14,45 USD 13,33 EUR  
  0,72 EUR 5,7%
Au/Ag   111,5  
[ratio]   -3,2 -2,8%
Platin 0,9226 729,00 USD 672,58 EUR  
  16,99 EUR 2,6%
Palladium 0,9226 2.069,00 USD 1.908,86 EUR  
  -78,98 EUR -4,0%
NIKKEI225   17.833,16  
  -242,66 -1,3%
DAX30   9.548,85  
  32,65 0,3%
S&P500 19:30 Uhr 2.489,60  
    13,36 0,5%

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