Neue Ära der Nationalstaaten
07.09.2020 19:30
Gold News vom 7. September 2020
Marktgeschehen
Heute ist Labor Day in den Vereinigten Staaten. Deshalb beobachten wir weder signifikante Ausschläge bei Gold und Silber. Noch Bewegungen an den Aktienmärkten.
Gold & Gesellschaft
Was sind die fünf Säulen der Globalisierung: Handel, Kapitalfluss, Einwanderung, die Verbreitung von Ideen und multikulturelle Institutionen. Sehen wir uns einmal die Grundlagen der Europäischen Union an, so besteht bei drei Punkten vollständige Überdeckung: Beim freien Warenaustausch ohne Zölle, Steuern und Handelsbeschränkungen. Beim Thema des freien Kapitalaustausch zwischen den Ländern. Und bei der Personen-Freizügigkeit innerhalb der Union – das heißt jeder kann dort arbeiten, wo er will.
Die EU stellt also eine globalistische Ordnung dar, die dem Prinzip der Nationalstaaten entgegenwirkt. Dieser Antagonismus – es gibt ja weiterhin nationale Parlamente, nationale Verfassungen und ein nationales Ordnungssystem [Polizei, Gerichtsbarkeit] – steht im Vordergrund der angestrebten Idee von den Vereinigten Staaten von Europa. Zu der es wohl nicht mehr kommen wird: Siehe die erlassenen Grenzschließungen während der Covid-19 Pandemie, die selbst das Heiligtum der EU – nämlich dem unbeschränkten Austausch von Arbeit über Ländergrenzen – in den Grundfesten erschütterten.
Hinzu kommt, dass Globale Player aus der Sicht der Nationalstaaten immer kritischer gesehen werden, weil sie sich in der Vergangenheit ihrer Steuerpflicht durch geschickte Auslagerung der Werteketten ins niedrig besteuerte Ausland entledigt haben. Hier kommt es derzeit nicht nur zu nationalen Alleingängen – im Widerspruch zur WTO Charta insbesondere in den Vereinigten Staaten. Sondern die Nationen drängen darauf, Steuern dort zu erheben, wo die Leistung erbracht wird.
Verschärft wird diese Entwicklung durch die Erkenntnis, dass die fünf größten US-Technologieunternehmen 20 Prozent des gesamten Aktienmarktes dominieren. Aus den ehemaligen Wachstumsmotoren der Weltwirtschaft werden dann kastrierte Riesen, die durch die Nationalstaaten zunehmend besteuert und reguliert werden.
Hinzu kommt, dass die Corona-Krise die Anfälligkeit der Weltwirtschaft für eine zu enge Vernetzung gezeigt hat. Man denke nur an die Lieferketten, die unterbrochen wurden oder die de facto Einstellung des interkontinentalen Reiseverkehrs. Luftfahrtgesellschaften brauchen die gut bezahlenden Geschäftsreisen bzw. die Touristen-Massen, um ihr Geschäftsmodell auch in Zukunft weiter betreiben zu können.
Der moderne Trend ist also der Weg der De-Globalisierung.
Marktdaten
KW37 | EUR/USD | 07.09.20 | Kurs / Delta | in Prozent | |
Gold | 19:30 Uhr | 0,8458 | 1.928,50 USD | 1.631,13 EUR | |
3,57 | 0,2% | ||||
Silber | 19:30 Uhr | 0,8458 | 26,79 USD | 22,66 EUR | |
0,22 | 1,0% | ||||
Au/Ag | 19:30 Uhr | 72,0 | |||
[ratio] | -0,5 | -0,7% | |||
Platin | 19:30 Uhr | 0,8458 | 906,00 USD | 766,29 EUR | |
10,65 | 1,4% | ||||
Palladium | 19.30 Uhr | 0,8458 | 2.188,00 USD | 1.850,61 EUR | |
-17,83 | -1,0% | ||||
NIKKEI225 | 7:00 Uhr | 23.094,38 | |||
-100,27 | -0,4% | ||||
DAX30 | 17:30 Uhr | 13.083,47 | |||
281,72 | 2,2% | ||||
S&P500 | 22:00 Uhr | Feiertag | 3.426,96 | ||
32,21 | 0,9% |
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