Neues Jahr – alte Probleme

Gold News vom 4. Januar 2021

Marktentwicklung

Es ist jetzt 17:20 Uhr MEZ – und wir werfen einen Blick auf die Edelmetalle. Da ragt Gold mit einem Anstieg um $43,20 oder 2,3 Prozent auf $1.941,20 hervor. Wenn man sich allerdings den Euro-Goldpreis ansieht, dann betrug der Anstieg nur 1,1 Prozent [EUR 17,50 auf EUR 1.581,74].

Kurzum: Die Stärke von Gold war zum großen Teil eine Schwäche des US-Dollars. Aber auf den Euro-Kurs kommt es für Gold-Investoren und Gold-Sparer in Europa an. Wir haben schon im Jahresrückblick für das Jahr 2020 darauf hingewiesen.

Das beste Timing war der Herbst 2018, als Gold noch zu Euro-Preisen von EUR 1.035 bei $1.192 zu haben war. Im Anschluss war die Stärke des US-Dollars, die unter der Amtszeit Trump lange Monate die Schwächephase des Gelben Metalls begleitete, vorbei.

Acht Monate später war der Tiefpunkt beim kleinen Bruder des Gold – Silber – erreicht. Da zahlte man lediglich $14,50 für eine Feinunze. Und heute: Da liegt der Preis bei $27,15. Das ist zwar nicht ganz eine Verdoppelung, aber mit einem Zuwachs von 87 Prozent nahe dran.

Konkret heißt das: Während man [ohne Umsatzsteuer] für unseren Valcambi 1kg Silberbarren [999,9 / 1000] 2019 noch 449 Euro bezahlte, sind es heute EUR 790. Da sind die aktuellen Preisaufschläge bei echtem Silber und der schwache US-Dollar bereits mit berücksichtigt.

Gold & Gesellschaft

Der Goldmarkt ist neben dem S&P500 einer der größten Märkte auf unserem Planeten. Und beide Märkte handeln praktisch rund um die Uhr. Dabei sehen wir einen signifikanten Teil der zwischen Banken und Großinvestoren inoffiziell – also am Markt vorbei – ausgetauschten Over-The-Counter [OTC] Geschäfte gar nicht.

Deshalb ist es auch wichtig für die Marktteilnehmer – Käufer und Verkäufer – dass ausreichend Liquidität und Nachfrage vorhanden ist. Das macht einen liquiden und für beide Parteien verlässlichen Markt aus, der nicht gleich bei jeder kleinen Nachricht mit einer Preisexplosion oder einem Preiseinbruch reagiert.

Derzeit sagen uns die Märkte: Es steht schlecht um die Welt-Leitwährung, den US-Dollar. Obwohl der Wunsch-Kandidat der Wall Street, Joe Biden, gewählt worden ist. Und quasi zeitgleich BioNTech/Pfizer und Moderna/Pfizer einen Impfstoff gegen Covid-19 entwickelt haben, der angebliche Marktreife aufweise.

Aber während die Vereinigten Staaten unter Donald Trump, wie die Schweiz beim Skifahren und Schweden bei laxen Hygiene-Regeln eine sehr wirtschaftsfreundliche Corona-Politik betreiben, droht unter Joe Biden das Regime, das der überwiegende Teil der Staaten Europas verfolgt hat: Nämlich strenge Hygiene-Maßnahmen und Lockdowns.

Das ist aber nicht der Grund für die Dollar-Schwäche bzw. die Euro-Stärke. Denn die Infektionslage hat sich auch in den Euro-Staaten nicht signifikant verbessert. Eher sogar noch verschärft.

Was wir jetzt sehen, sind vielmehr die über viele Jahre und Jahrzehnte verdrängten Probleme unserer Wirtschaft und unseres Finanzsystems. An die wir einfach wieder durch die Pandemie erinnert werden.

Die FAZ schrieb gestern: „Das Null- und Negativzins-Regime erweckt bei vielen die gefährliche Illusion, Schulden seien umsonst. Mehr noch, sie werden kognitiv dissonant als Geschenk wahrgenommen.

2021 verspricht ein turbulentes Jahr zu werden.

Marktdaten

KW1 EUR/USD 04.01.21 Kurs / Delta in Prozent
Gold 19:30 Uhr 0,8169 1.941,90 USD 1.586,34 EUR  
  40,70 2,6%
Silber 19:30 Uhr 0,8169 27,11 USD 22,15 EUR  
  0,69 3,1%
Au/Ag 19:30 Uhr   71,6  
[ratio]   -0,4 -0,6%
Platin 19:30 Uhr 0,8169 1.053,00 USD 860,20 EUR  
  -5,85 -0,7%
Palladium 19.30 Uhr 0,8169 2.265,00 USD 1.850,28 EUR  
  -51,92 -2,8%
NIKKEI225 7:00 Uhr   27.274,38  
  -181,59 -0,7%
DAX30 17:30 Uhr   13.737,06  
  18,28 0,1%
S&P500 22:00 Uhr 19:30 Uhr 3.694,91  
    -37,90 -1,0%

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