Ökonomischer Hurrikan

Gold News vom 2. Juni 2022

Gold & Gesellschaft

Gerade von Jamie Dimon, CEO der US-Großbank JP Morgan, die neben Goldman Sachs zu den führenden Kräften der amerikanischen Finanzindustrie gehört, sollte man eigentlich Optimismus oder die üblichen Durchhalteparolen wie ‚Buy the Dips‘ erwarten.

Aber er tut genau das Gegenteil. Er fordert auf einer Finanzkonferenz seine Mitspieler in der Finanzbranche dazu auf, sich auf einen ökonomischen Hurrikan vorzubereiten. Dieser würde durch zwei Faktoren ausgelöst. Erstens das Quantitative Tightening (QT) der FED, mit der die US-Notenbank die massiv von ihr erzeugte Liquidität wieder abschöpfen möchte. Da die Notenbank Geld nur als Kreditgeld bereitstellt, kann sie dieses mit dem Auslaufen der Kreditverträge wieder vernichten.

Die FED war Vorreiter der Notenbanken weltweit bei ihrer Bilanzausweitung, die seit dem Jahr 2020 +114,13% bzw. 4.763,510 Mrd. USD betrug. Nun steht diesem zusätzlichen Geld kein entsprechendes Warenangebot gegenüber, so dass sich das viele Geld auf die wenigen Produkte stürzt. Eine Inflation ist die Folge.

Aber der Plan von QT umfasst lediglich eine Liquiditätsabschöpfung von 95 Milliarden Dollar pro Monat. Die FED bräuchte also 50 Monate oder mehr als vier Jahre, um ihre in zwei Jahren entstandene Bilanzausweitung wieder wettmachen zu können.

Zweitens dem Ukraine-Krieg, der nicht nur die Rohstoff-Märkte seit Monaten heftig durchschüttelt. Sondern zusätzlich Produktion und Warenangebot verringert.

Nach seiner Prognose könnte die derzeitige Lage in Ölpreisen von $150 bis $175 pro Barrel eskalieren.

Nun knirscht es insbesondere bei den Tech-Unternehmen und in der Kryptobranche erheblich. Diese wurde in der Vergangenheit immer wieder durch das reichlich vorhandene neue Geld befeuert. Man muss sich nur die Preischarts von ARK Innovation, Ethereum, Amazon, Bitcoin, Tesla und Nvidia seit Jahresanfang ansehen. Da ist eine gemeinsame Korrelation nach unten ablesbar.

Sollte die US-Notenbank diesmal ihrer Ankündigung der Straffung der Geldpolitik wirklich Taten folgen lassen, können es für die Marktteilnehmer, die eben keine realen Waren produzieren, zu einem Gemetzel kommen.

Aber die Alternative dazu wäre eine Inflation, die sich über Jahre verstetigen würde.

Marktdaten

EUR/USD 02.06.22 Kurs / Delta in Prozent
Gold 0,9306 1.867,90 USD 1.738,27 EUR  
  5,54 EUR 0,3%
Silber 0,9306 22,20 USD 20,66 EUR  
  0,14 EUR 0,7%
Au/Ag   84,1  
[ratio]   -0,3 -0,4%
Platin 0,9306 1.023,00 USD 952,00 EUR  
  14,48 EUR 1,5%
Palladium 0,9306 1.986,00 USD 1.848,17 EUR  
  17,28 EUR 0,9%
NIKKEI225   27.419,40  
  -41,40 -0,2%
DAX30   14.492,52  
  152,96 1,1%
S&P500 19:30 Uhr 4.146,52  
    55,04 1,3%

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