Gold News vom 27. Juli 2022

Gold & Gesellschaft

Ulrike Hermann, TAZ-Wirtschaftsjournalistin und Publizistin hat am 6. Januar 2022 im Rahmen der Veranstaltung „Ökozid“ einen Vortrag gehalten.

Nun weiß man natürlich nicht, wie sich der Umschwung der Grünen von einer Pazifisten-Partei zu einem der Hauptkriegstreiber im Ukraine-Konflikt auf ihre Ansichten auswirken würde. Aber der Vortrag klang schon sehr zeitunabhängig, wurde doch mit Zeitepochen, die sich über viele Jahrhunderte hinzogen, argumentiert.

Die Quintessenz: Öko-Energie wird rar und teuer bleiben. Es wird wohl nix aus dem Eiskugel-Versprechen von Jürgen Trittin. Und ins Flugzeug wird dann auch keiner mehr steigen können. Außerdem wäre dann auch nicht mehr ausreichend von dieser „nachhaltigen Energie“ vorhanden, privat mit dem Auto zu fahren.

Schuld daran soll laut Hermann der Kapitalismus sein. Denn der setze Wachstum voraus. Und Wachstum heißt eben auch mehr Produkte, mehr Rohstoffe und eine größere Plünderung der Erde.

Warum? Das begründet Herman mit Kredit und dem Bankensystem: Man investiere mit geliehenen Geld in Produkte, von denen mehr hergestellt werden müssen. Außerdem kann man den Kredit nur tilgen bzw. die Zinsen bezahlen, wenn man wächst.

Moment mal – das klingt vertraut. Es ist nämlich eine Kritik an unserem Papiergeld-System, das zu 100% auf Schulden aufgebaut ist. Fehlendes Wachstum der Geldmenge bedeutet gleichzeitig der Untergang dieses Systems.

Das ist aber nicht das Problem des Kapitalismus. Es sind die Banker und Geldsozialisten, die dem Kapitalismus dieses Geldsystem aufoktroyiert haben. Kapitalismus hat über viele Jahrhunderte mit einem stabilen Geldsystem funktioniert, das praktisch keinen Kredit kannte. Und damit auch weniger Innovation und – von unserem Planeten geklauten – Wohlstand ermöglichte.

Also kein iPhone mehr für jeden. Und auch der Ballermann-Tourismus könnte in so einem Wirtschaftsmodell nicht existieren. Aber bevor sich ein Ökofeudalismus entwickelt, der die Bürger wie Leibeigene der TAZ-Klasse behandelt und natürlich für sich selbst Öko-Urlaube und weiteren Öko-Wohlstand in Anspruch nehmen will, erscheint der Untergang des Schuldgeldes als die weniger weitgreifende Alternative zu sein.

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