Gold News vom 23. November 2021

Marktgeschehen

Das war uns schon gestern klar, als Gold als Reaktion auf die Wiederernennung von Fed-Chairman Jerome Powell um $40 fiel: Dahinter konnte nur eine konzertierte Aktion gegen die Preisentwicklung des Gelben Metall stehen. Schließlich wäre es sonst schon die vierte Woche in Folge gewesen, in der der Goldpreis pro Feinunze um insgesamt $70 gestiegen ist.

Folglich setze sich die Abwärtsbewegung heute fort: Und zwar um weitere $20. Wir befinden uns also wieder am Anfang einer Periode, wo Gold kräftig zulegte.

Gestern sollen Verkäufe von Gold-Futures in Höhe von $1,25 Milliarden für diesen Einbruch verantwortlich sein. Wer dahinter steckt, dürfte nicht schwer zu erraten sein. Aber alles jammern hilft nichts und der heftige Preisrückgang dürfte eine Reihe von Spekulanten auf einen steigenden Goldpreis aus dem Markt geworfen haben.

Investoren in Gold achten sowieso auf wesentliche größere Zeiträume. Insbesondere wenn man physisches Gold kauft, würde man trotz der vergleichsweise niedrigen Auf- und Abschläge beim Kauf und Verkauf von Goldmünzen und Goldbarren einen signifikanten Verlust riskieren. Hinzu kommt der logistische Aufwand des Besitzers.

Da wir unsere Bestände mit einer mittelfristigen Perspektive aufstocken, schmerzen uns die Rückschläge nicht besonders. Zumal in solchen Perioden meistens auch die Käufer mit Aufstockungen ihrer Bestände abwarten.

Gold & Gesellschaft

Deutsche Außenpolitik wird sowieso in Langley gemacht. Aber die faktische Ernennung von Annalena Baerbock [‚Die Grünen-Vorsitzenden Annalena Baerbock und Robert Habeck spielen bei der Bildung der Ampelregierung eine Schlüsselrolle‘] zur neuen Außenministerin zeigt, in welche Richtung die deutsche Energiepolitik gegenüber Russland gehen wird. Die WELT schreibt heute: „USA verhängen weitere Sanktionen wegen Nord Stream 2“.

Ab dem Jahresanfang 2022 steht Deutschland sowieso vor einer ‚leuchtenden Zukunft‘. Mit Kerzenschein und gemütlichen Abenden am Ofen. So wie aus der ‚Rotkäppchen-Werbung‘. Vorausgesetzt, man verfügt über ausreichend Kerzen und einen mit Holz beheizten Kamin. Ansonsten könnte es bald schon dunkel und kalt werden.

Ihre eigenen Bürger müssen die Vereinigten Staaten dann natürlich vor Besuchen in Deutschland warnen. So wie das US Außenministerium erst kürzlich die höchste Stufe einer Reisewarnung [‚Level 4: Do Not Travel‘] für Deutschland herausgegeben hat. Derzeit gilt das offiziell wegen der hohen Covid-19 Inzidenzzahlen.

Ansonsten steht es nicht zum Besten. ZITAT: „Was die Weltbank in ihrem jüngsten Rohstoffausblick von Ende Oktober zeigt: Um die 80 Prozent sind die Rohstoff- und Energiepreise dieses Jahr im Durchschnitt gestiegen. Der Erdgaspreis hat sich in Europa 2021 fast verfünffacht, Erdöl verteuerte sich um etwa 70 Prozent, Metalle um fast 50 Prozent. Und wer mit Bauen zu tun hat, erhält fast wöchentlich die neuen Preislisten für Baustoffe, die heute je nachdem 20 bis 60 Prozent mehr kosten als zu Jahresbeginn.“

Hinzu kommt, dass immer mehr Unternehmen Kapital aus den Sektoren mit fossilen Brennstoffen abziehen. Das Geld fließt in die angeblich so saubere Wind- und Sonnenenergie. Das führt zu der Situation, dass kaum noch neue fossile Energie-Quellen entstehen und die bestehenden bei dem derzeitigen Fördervolumen schwächeln. Aber ‚Deutschland hat ja die Energie zur Wende‘, wie ein fossiler Großkonzern über sich wirbt.

Alles zusammengenommen sieht es ganz danach aus, dass das Land demnächst in eine richtig schwere globale Versorgungskrise hineinlaufen wird. Und dann wird es richtig teuer: Kein Erdgas bedeutet kein Stickstoff-Dünger und damit keine heimisch angebauten Lebensmittel. Wenig Strom bedeutet Aluminium-Mangel, aus dem alle modernen Metallteile wie z.B. Automotoren gegossen werden. Und von der energiereichen Stahlerzeugung für deutsche Karossen und Maschinen einmal ganz abgesehen.

Marktdaten