Option Auswanderung – wirklich realistisch?

Gold News vom 8. September 2021

Gold & Gesellschaft

Man sieht es an den Wahlumfragen und auch an der Stimmung im Land. Ein Machtwechsel hin zu einer von einem SPD-Kanzler Olaf Scholz repräsentierten Regierung mit den Grünen und den Linken – wie in Berlin seit mehreren Jahren – scheint unausweichlich zu sein.

Die CDU agiert nur noch am Rande und hat sich ihrem Schicksal praktisch ergeben. Denn weder die FDP noch die AfD lassen sich in einem bürgerlich-konservativen Block integrieren. Dazu hat Angela Merkel durch ihre Neuausrichtung der CDU maßgeblich beigetragen.

Schuld daran hat die de facto Sozialdemokratin, die nicht nur einen abgehalfterten Bürokraten der Schröder/Fischer-Ära zum Bundespräsidenten gemacht hat. Sondern auch einen nutzlosen Möchtegern-Groß zum Außenminister hochgelobt hat. Von Olaf Scholz, den cum-ex Bürgermeister der Hansestadt an der Elbe einmal ganz zu schweigen.

Nun denken sich viele Bürger: Wenn es einmal schiefgehen sollte und alle linke und grüne Ideen umgesetzt würden, dann wandere ich mit meinem in der Vergangenheit aufgebauten Vermögen einfach ins Ausland aus. Viele Bürger haben schließlich entsprechende Gelder und die Möglichkeit, auf Einkommen durch einen Job in Deutschland verzichten zu können. Das müssen nicht unbedingt nur Rentner oder früh-Rentner sein. Gerade die Covid-Krise hat gezeigt, dass Arbeit vom Home-Office mit stabilem Internet auch auf weite Entfernungen funktionieren kann.

Ein Beispiel ist Paraguay, nachdem Australien und Neuseeland wegen ihrer strengen no-Covid Strategie praktisch vom Radar vieler verschwunden sind.

Aber schaut man sich das angebliche Auswanderungs-Paradies mit eigenen deutschen Kolonien einmal im Detail an, dann stößt man schnell auf unüberwindbare Hindernisse. Denn natürlich waren EU und insbesondere die Bundesregierung die letzten Jahre im Hintergrund aktiv, um diese Option für viele praktisch unmöglich erscheinen zu lassen.

Zwar gibt es immer noch die Möglichkeit der einfachen Immigration und eines Personalausweises ohne größere Probleme. Aber beim Thema Konto fangen die wirklichen Herausforderungen bereits an.

So benötigt man bereits einen Wohnsitz im Ziel-Land, um ein Konto bei einer lokalen Bank eröffnen zu dürfen. Und dafür muss man nicht nur Vermögen oder laufende Zahlungen aus Deutschland vorweisen, sondern ein regelmäßiges Einkommen aus Paraguay. Wer kann das schon leisten?

Aber damit ist noch nicht das Problem des Vermögens-Transfers von Deutschland auf das ausländische Konto gelöst. Denn für Auslands-Überweisungen gilt eine Sperrfrist von 6 Monaten – jedenfalls in Paraguay.

Solange muss man also sein Geld auf deutschen Konten halten, bis die Gelder in das Land der Wahl überwiesen werden können. Somit wird die Option, sich eine eigene Hazienda zu kaufen, für zumindest ein halbes Jahr ausgebremst.

Natürlich ist das alles nicht auf dem Mist der lokalen Regierung und ihrer Banken gewachsen. Denn ähnlich, wie die USA seinerzeit die Schweiz zu einer de facto Auflösung des Bankgeheimnisses erpresst haben, funktioniert das auch mit Paraguay unter deutschem bzw. europäischen Druck. Soviel Einfluss haben diese nämlich; hier sollte das Desaster in Afghanistan nicht zu einer Fehleinschätzung verleiten.

Das Auswanderungs-Fenster scheint sich kurz vor der Bundestagswahl geschlossen zu haben. Im „besten Deutschland aller Zeiten“ gilt jetzt die Devise: „Mitgefangen – Mitgehangen“.

Marktdaten

EUR/USD 08.09.21 Kurs / Delta in Prozent
Gold 0,8454 1.791,40 USD 1.514,45 EUR  
  -1,69 EUR -0,1%
Silber 0,8454 23,98 USD 20,27 EUR  
  -0,25 EUR -1,2%
Au/Ag   74,7  
[ratio]   0,8 1,1%
Platin 0,8454 974,00 USD 823,42 EUR  
  -12,79 EUR -1,5%
Palladium 0,8454 2.196,00 USD 1.856,50 EUR  
  -90,15 EUR -4,6%
NIKKEI225   29.916,14  
  0,47 0,0%
DAX30   15.624,10  
  -220,44 -1,4%
S&P500   4.507,90  
    -19,76 -0,4%

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