Potential des bidirektionalen Ladens

Gold News vom 28. November 2022

Gold & Gesellschaft

Deutschland ist höchstinnovativ. Jedenfalls, wenn man sich die Pläne zur Sicherstellung der Energiewende ansieht. Da spricht eine Claudia Kemfert vom DIW seit vielen Jahren davon, dass das Problem der Energiespeicher für die überschüssige Energie von Solarzellen während der Sommermonate bzw. Windräder während der stürmischen Herbstzeit kein Problem sei.

Und dann will man laut dem Verkehrsministerium das „Potential des bidirektionalen Ladens“ realisieren. Um den Blackout vermeiden zu können. Schließlich muss man die gerade beschafften Notstrom-Systeme an die Ukraine abgeben, damit bei denen überhaupt noch etwas läuft.

Was verbirgt sich jetzt hinter dieser Strategie? Es ist nicht eine Form des Stromspeichers, der in zentraler Form bereitgestellt werden kann, wie das z.B. bei Pumpspeicher-Kraftwerken der Fall ist. Sondern die Verantwortung soll auf die Besitzer von e-Autos ausgedehnt werden.

Die sollen ihre Batterie-Kapazität im Bedarfsfall dem Netz bereitstellen können. Unabhängig von der Problematik, dass zusätzliche Entladevorgänge die Lebensdauer der Batterie reduzieren würden und der Fahrer am nächsten Morgen ggf. feststellen müsste, dass die Leistung für die Fahrt zur Arbeit nicht mehr reichen könnte, ergeben sich weitere „klitzekleine“ Probleme.

Wie macht man ein Ladestation „rückkanalfähig“, so dass diese nicht nur von 240 Volt Wechselstrom mittels eines Umspannung-Transformator und eines Gleichrichters den Gleichstrom für den Akku erzeugt. Sondern aus dem Gleichstrom wie bei einer Photovoltaik-Anlage Wechselstrom produziert.

Braucht man dazu nicht wesentlich komplexere Leistungskomponenten wie einen Wechselrichter, der aus dem Gleichstrom durch Zerhacken den notwendigen Wechselstrom erzeugt und dazu noch auf das 50 Hertz-Wechselstromnetz synchronisieren muss. Und das ganze muss vom Netz auch noch ferngesteuert werden. Also braucht man einen Umschalter, der auf das Kommando vom Stromnetz für die Umschaltung von „Laden“ auf „Entladen“ wartet und dabei gleichzeitig die vom Netz bereitgestellte Strommenge ermittelt.

Geht alles: Ist schließlich schon in den komplexen Wärmepumpen-Systemen umgesetzt, die beim elektronischen Hilferuf vom Stromnetz ihren Betrieb einstellen müssen. Und die Franzosen haben kürzlich ihre „Smart Meter“ vorgestellt, wo Boiler um die Mittagszeit zwangsweise vom Stromnetz getrennt wurden.

Übrigens: Was ist Horror – ein deutscher Polizist, ein englischer Koch, ein italienischer Arbeiter und ein französischer Ingenieur. Man braucht am Flughafen bei der Mietwagenfirma nur das Pech zu haben, ein französisches Auto zu erhalten. Schon spürt man am eigenen Leib, was wir meinen.

Und das ganze muss dann mit den IT-Systemen der Stadtnetzbetreiber für die Erstellung der Kunden-Rechnung zusammenarbeiten können. Da diese solche Projekte ja so innovativ, flexibel und schnell umsetzen können.

Außerdem muss sich der Kunde verpflichten, sein e-Auto an der Lade- bzw. Entlade-Leitung verbunden zu lassen. Denn wenn der Ladestecker gezogen wird, kann das ganze Entladesystem auch nicht funktionieren.

Für ein Land, das schon mit einfachen Infrastruktur-Problemen und der Realisierung von Energiepreis-Bremsen völlig überfordert ist, ein praktisch unlösbares Problem.

Was unsere Grünen Freunde so einfach auf dem Papier zusammenschreiben und was im Labor-Umfeld funktionieren könnte, stellt nämlich die angedachten Millionen von e-Autofahrern plus die Stadtnetzbetreiber vor praktisch unlösbare Probleme. Vor allem Kosten für die notwendigen Geräte plus die Adaption der IT-Systeme.

Im heutigen Deutschland eine Mission Impossible.

Marktdaten

KW48 EUR/USD 28.11.22 Kurs / Delta in Prozent
Gold 19:30 Uhr 0,9658 1.741,60 USD 1.682,04 EUR  
  -4,07 -0,2%
Silber 19:30 Uhr 0,9658 20,95 USD 20,23 EUR  
  -0,39 -1,9%
Au/Ag 19:30 Uhr   83,1  
[ratio]   1,4 1,6%
Platin 19:30 Uhr 0,9658 989,00 USD 955,18 EUR  
  6,87 0,7%
Palladium 19.30 Uhr 0,9658 1.762,00 USD 1.701,74 EUR  
  -43,07 -2,5%
NIKKEI225 7:00 Uhr   28.143,26  
  -139,77 -0,5%
DAX30 17:30 Uhr   14.383,36  
  -158,02 -1,1%
S&P500 22:00 Uhr 19:30 Uhr 3.981,51  
    -45,34 -1,1%

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