Raus aus den Papierwährungen ist die beste Anlagestrategie

Gold News vom 5. September 2019

Marktgeschehen

Es kehrt derzeit etwas Ruhe in den Goldmarkt ein [Anmerkung: Blick vom Vormittag]. Nach wochenlangen Anstiegen von einem Hoch zum nächsten sind zwar die realwirtschaftlichen Probleme nicht verschwunden – aber sie wurden bereits in die Kurse von Gold und Silber eingepreist.

Das ist natürlich kein Grund, die Auftragseingänge des Verarbeitenden Gewerbes als „katastrophal“ zu bezeichnen, wenn der Rückgang lediglich 5,6 % im Jahresvergleich betrug. Diese Art der Katastrophenberichterstattung führt uns schon beim Thema Klimawandel zu einer Abstumpfung – und zu einem gezielten Ausblenden solcher Nachrichten. Ganz abgesehen davon, dass sich bestimmte Teile der Bevölkerung von dieser depressiven Stimmung anstecken lassen.

Als wesentlichen Treiber für Gold & Silber sehen wir auch weniger überzogene Rendite-Erwartungen oder den Total-Zusammenbruch des Finanzsystems an, sondern insbesondere die Vermögenssicherung. Das heißt die Bewahrung von dem, was man sich zum Teil über Jahrzehnte mit harter Arbeit zusammengespart hat.

Alles wird man selbst bei einem Investment in Edelmetalle nicht retten können. Denn persönliche Sicherheit und Versorgungs-Sicherheit erfordern ganz andere Maßnahmen, die über den anonymen Kauf von Gold oder Silber mittels eines Tafelgeschäft weit hinausgehen. Hier muss jeder selbst für sich die entsprechende Krisen-Strategie entwickeln. Gold & Silber können hier nur dazu beitragen, sich für die Nachfolge-Zeit in eine entsprechend günstige Position zu bringen. Sie können jedoch nicht jugoslawische Verhältnisse verhindern.

Der von vielen erhoffte Einstiegszeitpunkt für ein Gold Investment oder den Einstieg in Silber scheint diesen Nachmittag gekommen sein. Der Goldpreis fiel um 16:00 Uhr MESZ auf den Stand von 1.370 Euro pro Feinunze. Das entspricht einem Kursverlust von EUR 35. Die aktuellen Daten für das Geld anlegen in Gold finden Sie wie gewohnt im Kapitel „Marktdaten“. Oder natürlich aktuell im Gold Shop – mit der Möglichkeit, Gold anonym kaufen zu können. Die verbleibende Zeit bis zum Ende des Jahres wird schließlich entsprechend knapp.

Gold & Gesellschaft

Die ARD hat gestern in ihrem Plusminus-Wirtschaftsmagazin die Zuschauer zum Umdenken wegen der EZB-Politik aufgefordert. Das ist in der Tat dringend erforderlich, stehen doch für den Zeitraum seit 2010 237 Mrd. Euro Zinsersparnis ganze 539 Mrd. Euro an Zinseinbußen gegenüber. Nur der Staat war mit einer Ersparnis von 360 Mrd. Euro der große Gewinner dieser EZB-Politik. Irgendwoher mussten schließlich die vielen Milliarden für die deutsche Großzügigkeit bei dem Thema Flüchtlinge herkommen.

Das sind übrigens keine abstrakten Zahlen, sondern sie manifestieren sich in um 258 Mrd. Euro niedrigeren Auszahlungen durch Lebens-Versicherungen und Co. Also die private Säule unserer Altersversicherung.

Auch beim Thema der 237 Mrd. Euro Zinsersparnis insbesondere für Immobilien-Kredite will bei den Verbrauchern nicht so richtig Freude aufkommen. Denn die Preise für Immobilien haben sich in den letzten Jahren praktisch verdoppelt. Diese Entwicklung ist nicht entkoppelt zu sehen, sondern nur kausale Ursache der Niedrigzins-Politik. Der Bürger denkt schließlich in der Kategorie einer einfachen Cash Flow Berechnung, die folgendermaßen aussehen könnte: „Ich habe pro Monat 500 Euro für den Mietzins netto zur Verfügung. Damit könnte ich mich also bei einem Immobilienkredit von 8% p.a. mit 75.000 Euro verschulden. Bei einem mit 4 % valutierenden Kredit wären es schon 150.000 Euro. Und in unserer heutigen Zeit mit 1,5 % Zinsen wären das schon 400.000 Euro.

Diese Denke treibt die Preise für Immobilien in immer schwindelerregende Größenordnungen hoch. Kein Wunder, dass man sich heute schon mit mehreren hunderttausenden von Euro verschulden muss, um ein Standardhaus bzw. eine Standardwohnung erwerben zu können. Denn es gibt schließlich viele Nachfrager, die die hypothetischen 500 Euro pro Monat ausgeben könnten. Dass man die Kreditsumme in vollen Höhe letztendlich auch tilgen muss, vergessen viele in ihrem Zinstief-Überschwang.

Solch ein Gedanken-Modell ist es nicht, dass das Modell für physisches Gold kaufen derzeit in die Höhe treibt. Ganz angesehen davon, dass vom Goldkauf auf Kredit dringend abgeraten werden muss, beleihen die Banken gar nicht oder mit großen Widerstand das Investieren in Gold. Außerdem war, ist und bleibt Gold ein zinsloses Investment, das eben nicht wie Immobilienpreise durch die Höhe der Kredit-Zinsen getrieben wird.

Hier kommen wir zu einem anderem Aspekt: Plusminus gibt den Deutschen praktisch die Schuld an der Entwicklung, obwohl sie die EZB durch ihre Politik verursacht hat. Das ist die „Schuldumkehr“, die wir oftmals in der Politik finden, um die Bürger zu disziplinieren. Aber das soll nicht unser heutiges Thema sein. Vielmehr kannten die Italiener die Qualität ihrer Lira, die Spanier die Qualität ihrer Peseta. Aber die Deutschen vertrauten auf die Macht der Deutschen Mark. Das ist jetzt aber vorbei. Der Euro hat uns gemeinsam quasi DM-Zinssätze gebracht – aber das Investment Verhalten der Südländer als richtig charakterisiert: Schnell raus aus der Lira und möglichst die Peseta meiden.

Nur der Deutsche musste das am eigenen Leib mühselig selbst lernen.

Marktdaten

EUR/USD 05.09.19 Kurs / Delta in Prozent
Gold 0,9059 1.516,50 USD 1.373,80 EUR  
  -33,74 EUR -2,4%
Silber 0,9059 18,72 USD 16,96 EUR  
  -0,65 EUR -3,7%
Au/Ag   81,1  
[ratio]   1,2 1,5%
Platin 0,9059 962,00 USD 871,48 EUR  
  -14,24 EUR -1,6%
Palladium 0,9059 1.545,00 USD 1.399,62 EUR  
  1,16 EUR 0,1%
NIKKEI225   21.085,67  
  437,63 2,1%
DAX30   12.128,12  
  104,29 0,9%
S&P500   2.976,34  
19:30 Uhr   42,61 1,5%

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