Rekordminus für spanische Bank
04.02.2021 19:30
Gold News vom 4. Februar 2021
Marktgeschehen
Wir können den heutigen Preiseinbruch beim Gold auch nicht erklären. Außer, dass er zu Zeiten des New Yorker Future Handels erfolgte und wasserfallartig ohne irgendwelche auslösenden Finanz-Nachrichten erfolgte.
Ungewöhnlich ist der Absturz um 2,5 Prozent bei Gold schon. Zumal sich das Metall immer relativ stabil selbst bei negativen Nachrichten verhält.
So war der kleine Bruder des Gelben Metalls, also Silber, diesmal kein Abwärts-Beschleuniger. Sondern Silber ist in ähnlicher Größenordnung gefallen. Auch Platin und Palladium zeigten sich heute wenig beeindruckt vom Kurs-Verhalten des Golds.
Weiter wollen wir an dieser Stelle nicht spekulieren. Sondern erst einmal die Entwicklung der nächsten Tage abwarten. Dann findet sich sicherlich ein Grund, warum man Gold auf einem niedrigeren Niveau haben möchte.
Gold & Gesellschaft
Größenwahn beherrscht den EU-Bankenmarkt. Das ist jetzt der spanischen Großbank Banco Santander auf die Füße gefallen. So musste das Institut mehr als 10 Milliarden Euro an „Goodwill“ auf seine diversen Beteiligungen abschreiben. Am Ende stand damit ein Jahresverlust für 2020 von 8,77 Milliarden Euro zur Veröffentlichung an.
Der Begriff „Goodwill“ ist sowieso sehr fragwürdig. Weil es sich eben nicht um etwas freiwilliges handelt, wie die deutsche Übersetzung als „guten Willen“ implizieren würde. Vielmehr handelt es sich um Unternehmens-Beteiligungen, die durch Fusionen mit anderen Firmen oder Tochtergesellschaften entstanden sind, die fälschlicherweise zu historischen Kursen bilanziert werden.
Zum Beispiel: Wenn ein Unternehmen X mit dem Wert 1 Milliarde Euro seine Konkurrenz Y mit dem Wert 2 Milliarden Euro kauft, dann stehen diese insgesamt 3 Milliarden Euro in den Büchern. In Wirklichkeit verliert das fusionierte Unternehmen aber an Bedeutung. Der Anteil des übernommenen Wettbewerbers hätte also nur noch einen Wert von 1 Milliarde Euro.
Schon müssten diese 1 Milliarde Euro abgeschrieben werden. Das bezeichnet man als „Goodwill“ – und Unternehmen vermeiden solche Abschreibungen. Entweder sie sind selbst so groß, dass ein großer Abschreibungs-Betrag nicht sonderlich schmerzt: Wenn Facebook, Google, Amazon und Microsoft kleine, innovative Unternehmen kaufen.
Oder ein großer Verlust ist aufgrund des operativen Verlusts sowieso nicht zu vermeiden. Da kann man gleich zusätzlichen „Goodwill“ auf diesen Verlust draufpacken. Dann müsste sich das Management nicht in Zukunft mit dem Problem des „Goodwill“ herumärgern. Vor allen Dingen: In der Zukunft könnte wieder ein großer Manager-Bonus bezahlt werden.
Das ganze tritt nur auf, weil die Unternehmen ein noch größeres Rad drehen wollen. Und der Markt ist hart umkämpft – da scheint für viele nur noch Größe zu zählen. Aber Eins plus Eins ist nicht automatisch Zwei, sondern meistens nur Anderthalb.
Marktdaten
EUR/USD | 04.02.21 | Kurs / Delta | in Prozent | |
Gold | 0,836 | 1.791,10 USD | 1.497,36 EUR | |
-27,18 EUR | -1,8% | |||
Silber | 0,836 | 25,99 USD | 21,73 EUR | |
-0,35 EUR | -1,6% | |||
Au/Ag | 68,9 | |||
[ratio] | -0,1 | -0,2% | ||
Platin | 0,836 | 1.091,00 USD | 912,08 EUR | |
-1,63 EUR | -0,2% | |||
Palladium | 0,836 | 2.208,00 USD | 1.845,89 EUR | |
15,15 EUR | 0,8% | |||
NIKKEI225 | 28.360,42 | |||
-292,39 | -1,0% | |||
DAX30 | 14.058,67 | |||
125,04 | 0,9% | |||
S&P500 | 19:30 Uhr | 3.861,15 | ||
21,16 | 0,6% |
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