Renten-Knall

Gold News vom 23. August 2021

Gold & Gesellschaft

Bei der Rente dürfte es eigentlich nicht zu einem Knall kommen. Denn demographische Entwicklungen vollziehen sich innerhalb von Jahrzehnten. Da wir aber in den letzten Jahren seit Herbst 2015 die dringend benötigten Fachkräfte wie Raketen-Wissenschaftler und Ärzte in Form von Auslieferern für Amazon, DHL oder Hermes bekommen haben, wird das wohl nichts mit den neuen Netto-Steuerzahlern.

Vielmehr rollt die zweite Welle als Ergebnis des gescheiterten Afghanistan-Einsatzes auf uns zu. Also noch mehr Netto-Steuerempfänger. Wobei wir Sozialkosten wie Krankenversicherung, Pflegeversicherung, Arbeitslosenversicherung und die Rente zu quasi staatlichen Zahlungen hinzurechnen. Denn wie bei den Steuern wird da nichts angespart für die Zukunft – alles Geld, was an Beitragseinnahmen erlöst wurde, wird zur Befriedigung der Beitragszahlungen verwendet.

Und hier kommt der Effekt der „doppelten Alterung“ quasi gleichzeitig zustande: Die ausfallenden Netto-Steuerzahler drehen sich in Netto-Steuerempfänger um. Der Focus spricht vom Jahr 2025 – aber in Wirklichkeit arbeitet kaum jemand bis zum offiziellen Renteneintritts-Alter.

Es ist also zu erwarten, dass der selbst von Rürup, der unter Gerd Schröder neben Walter Riester mit für den Umbau des Rentensystems stand, zu erwartende „Renten-Knall“ weit vor dem Jahr 2025 passieren wird.

Man kann den Effekt des Rentensystems mit einem Pumpstausee-Wasserwerk vergleichen. Wenn das obere Becken durch Zuflüsse oder soziale Pumpleistung immer noch voll ist, wird netto Strom produziert.

Wenn aber der Zufluss aus den Bergen wegen Dürre stockt und sich keine Steuer-Sklaven finden sollten, die sich für die soziale Hochpumparbeit ausplündern lassen, dann läuft der obere Stausee trocken. Während sich der untere bis an den Rand mit Wasser füllt.

In dem Fall kann natürlich auch kein Strom produziert werden, was übertragen auf die Rentenversicherung die Zahlung der Renten bedeutet.

„PARASITENLAND IST ABGEBRANNT“ textete ein Bekannter den folgenden FOCUS-Bericht: „Rürup warnt vor Renten-Knall in 2025: „Problem der doppelten Alterung“. Zu den derzeitigen Zahlen schreibt der FOCUS: „Die Beitragseinahmen beliefen sich im Jahr 2020 auf 252,2 Milliarden Euro, wie die Deutsche Rentenversicherung (DRV) ermittelte. An Ausgaben hatte die DRV im gleichen Jahr 2020 338,3 Milliarden Euro zu bewältigen. Die Lücke von rund 86 Milliarden Euro wurde vom sogenannten Bundeszuschuss gedeckt. Das Geld stammt vom Steuerzahler -  es wird vorrangig genutzt, um Leistungen zu finanzieren, die Rentenexperten als „versicherungsfremd“ bezeichnen. Dazu gehören beitragsfreie Zeiten etwa für Mütter oder Anrechnungszeiten wegen Arbeitslosigkeit.

Wir können natürlich auch das Instrument nutzen, das in den letzten beiden Jahrzehnten noch gut funktioniert hat: Die fehlenden Gelder druckt sich der Staat selbst mit Hilfe der Notenbank-Presse. Aber die Nachwehen der Corona-Krise haben gezeigt, dass man sich diesmal wohl übernommen hat. Das heißt nicht nur Immobilien und Aktien steigen, sondern auch die Rohstoffe und Lebenshaltungskosten.

Für die Rentner wird das wohl heißen: Eine Absenkung des Niveaus der Kaufkraft bei gleichzeitig stabil bleibenden Rentenzahlungen.

Marktdaten

KW34 EUR/USD 23.08.21 Kurs / Delta in Prozent
Gold 19:30 Uhr 0,8516 1.803,80 USD 1.536,12 EUR  
  12,79 0,8%
Silber 19:30 Uhr 0,8516 23,63 USD 20,12 EUR  
  0,41 2,0%
Au/Ag 19:30 Uhr   76,3  
[ratio]   -0,9 -1,2%
Platin 19:30 Uhr 0,8516 1.015,00 USD 864,37 EUR  
  18,32 2,1%
Palladium 19.30 Uhr 0,8516 2.334,00 USD 1.987,63 EUR  
  104,95 5,3%
NIKKEI225 7:00 Uhr   27.501,41  
  491,82 1,8%
DAX30 17:30 Uhr   15.868,63  
  76,19 0,5%
S&P500 19:30 Uhr   4.487,44  
    47,41 1,1%

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