Rohstoff-Märkte im Kriegszustand

Gold News vom 28. Februar 2022

Gold & Gesellschaft

Das Deutsche Reich musste während des Ersten Weltkriegs gegen die englische Seeblockade einen Ersatz für Salpeter finden. Denn ohne Nitratsprengstoffe gibt es auch keine Munition. Das Rezept von damals hieß das von deutschen Wissenschaftlern entwickelte und in produktionsreifen Anlagen umgesetzte Haber-Bosch-Verfahren der Ammoniak-Synthese, das später in Friedenszeiten zum Großteil für die Produktion von Nitrat-Düngemittel eingesetzt wurde.

Und während Japan in Fernost die Briten aus ihren Kolonien vertrieb, um sich Kautschuk und Rohöl für die Produktion von Gummiprodukten und Treibstoffen zu sichern, konnte Deutschland synthetischen Kautschuk nach dem Buna-Verfahren herstellen, während Hydrieranlagen eine Art von Kohleverflüssigung ermöglichten.

Krieg ist immer eine Situation, wo man auf Angebot und Nachfrage wichtiger Rohstoffe achten muss. Seien es nur Energieträger wie Erdöl oder Erdgas, wichtige Metalle wie Nickel und Palladium. Oder schlicht Agrar-Rohstoffe wie Weizen.

Für letzteres zeichnen zwei Nationen in Europa hauptverantwortlich, die sich derzeit im Krieg befinden: Nämlich Russland und die Ukraine. Und wer die letzten Tage einen Blick auf die Preisentwicklung beim Edelmetall Palladium geworfen hat, dem ist sicherlich aufgefallen, dass sich dieser Grundstoff für (Auto- und Industrie-)Katalysatoren einen Preisabstand von $500 pro Feinunze gegenüber Gold erarbeitet hat.

Schließlich zeichnet Russland für 40 Prozent der Weltförderung von Palladium verantwortlich. Weitere 35 Prozent werden von Südafrika gefördert.

Während wir auf die weiter steigenden Energiepreise achten, könnte der Nachschub für Brotgetreide in Ländern wie den Libanon versiegen. Allein Ägypten als größtes Land des Nahen Osten muss mehr als 100 Millionen Einwohnern ernähren. Andere Länder Afrikas sind ebenfalls auf Weizen-Lieferungen aus der Ukraine und Russland angewiesen.

Hier gibt es keine Lösung aus der Retorte wie das Haber-Bosch-Verfahren oder die Buna-Produkte. Im Krisenfall muss eben gehungert werden. Oder eine neue Fluchtbewegung setzt sich in Gang.

Marktdaten

KW9 EUR/USD 28.02.22 Kurs / Delta in Prozent
Gold 19:30 Uhr 0,8928 1.898,90 USD 1.695,34 EUR  
  17,25 1,0%
Silber 19:30 Uhr 0,8928 24,29 USD 21,69 EUR  
  0,35 1,6%
Au/Ag 19:30 Uhr   78,2  
[ratio]   -0,5 -0,6%
Platin 19:30 Uhr 0,8928 1.035,00 USD 924,05 EUR  
  -8,62 -0,9%
Palladium 19.30 Uhr 0,8928 2.418,00 USD 2.158,79 EUR  
  99,63 4,6%
NIKKEI225 7:00 Uhr   26.531,06  
  65,57 0,2%
DAX30 17:30 Uhr   14.481,97  
  -63,80 -0,4%
S&P500 22:00 Uhr 19:30 Uhr 4.347,88  
    -14,62 -0,3%

Kommentare zu diesem Thema

Geschrieben von GAST am 01.03.2022 19:11 Uhr

2014 hat sich in Kiew eine Landesregierung eingenistet, die Krieg gegen die eigene Bevölkerung führt. Auch in 2022 heißt es: Im Osten nichts Neues! Das ganze Drama ist sehr unappetitlich. Man betrachte sich allein die Fotos in der pdf-Datei. Überall gibt es leichtgläubige Menschen, die sich ganz schnell emotionalisieren lassen und in ihren Kommentaren jegliches Maß verlieren. Wenn das die gleichen sind, die auch die Todesspritzen erhalten haben, dann besteht die Aussicht, dass sie die Menschheit vorzeitig verlassen. https://www.dz-g.ru/Veronika-Naidenova_ENT-NAZI-FIZIERUNG-HINTERGRUENDE-DER-MILITAERISCHEN-AKTION-IN-DER-UKRAINE Veroníka Naidenova: ENT-NAZI-FIZIERUNG - HINTERGRÜNDE DER MILITÄRISCHEN AKTION IN DER UKRAINE pdf-Datei zum Herunterladen: 52 Seiten und 26,6 MegaBytes - Stand 28. Februar 2022

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