Schulden muss man sich leisten können

Gold News vom 8. April 2022

Gold & Gesellschaft

2 Prozent Zinsen für Schulden bei 5 Prozent Inflation. Zwar Zahlen aus der jüngsten Vergangenheit. Aber sie zeigen, wie viele Häuslebauer ticken. Denn sie meinen mit der Realverzinsung von minus 3 Prozent würde sich das gekaufte Haus bzw. die Eigentumswohnung von selbst „finanzieren“. Zusätzlich treibt ihnen die Wertsteigerung von zuletzt über 10 Prozent pro Jahr die Dollar- (oder Euro-) Zeichen ins Gesicht.

„There is no free lunch“ – Gewinn ohne Risiko – gibt es nicht im realen Leben. Ebenso wie es das perpetuum mobile aufgrund des Energieerhaltungssatzes nicht geben kann. Diese Frage muss man sich bei jedem Investment immer und immer wieder stellen.

Am weitesten scheint diese Ansicht mit einer 100 Prozent Bezahlung des Eigenheims aus Eigenmitteln erfüllt zu werden. Wobei der Denkfehler folgender ist: Die zwangsweise Entwertung des Kaufpreises für Euro, Dollar & Co Guthaben ist der Politik der Zentralbanken als staatliche Enteignungs-Agenten zu verantworten. Der Bürger flüchtet hier nur in eine weniger Wert verlierende Sachanlage.

Werden jedoch 80 Prozent des Kaufpreises auf Kredit finanziert, dann muss man sich die Schulden auch leisten können.

Wir haben derzeit eine hohe Inflation gepaart mit einer wirtschaftlichen Stagnation: D.h. die Löhne werden auch stagnieren.

Wer also bei seinem „Investment“ – eigentlich ist Immobilienkauf in einem selbstgenutzten Objekt „Konsum“ - auf steigende Löhne kalkuliert hat, sieht sich plötzlich in einer Kostenschere gefangen.

Am Anfang fangen viele Immobilien-Finanzierungen mit Zinsbelastungen nahe dem verfügbaren Haushaltseinkommen an. Die Kalkulation lautet dann wie folgt: Wenn die Löhne über die Jahre steigen, nimmt der Anteil der Zinsbelastungen am Haushalts-Einkommen ab. Über die Zeit kann man also wieder einen höheren Anteil für den Konsum ausgeben.

Wenn die Einkommen aber aufgrund der wirtschaftlichen Stagnation ebenfalls stagnieren, dann bleibt die Zinsbelastung gleich hoch. Hinzu kommt, dass die laufenden Kosten wegen der hohen Inflationsrate mit der Zinsbelastung das Haushaltseinkommen übersteigen können.

Man kann sich die gerade für so niedrig gehaltenen Zinsen plötzlich nicht mehr leisten.

Auch die „Wertsteigerung“ der Immobilien – in Wirklichkeit ein Phantom, das den Wertverlust des Papiergeldes widerspiegelt – hilft da nicht weiter, selbst wenn der Kaufpreis für das Objekt z.B. von 500.000 Euro auf 550.000 Euro gestiegen ist.

Diese 50.000 Euro sind nämlich im Haus „gefangen“. Damit können also keine Zinsen bezahlt werden.

„There is no free Lunch“. Aber es gilt immer noch die alte Börsenregel: „Bulls Win, Bears Win, But Pigs Get Slaughtered“. Man muss höllisch aufpassen, dass man sich am Ende nicht am Schweinetrog wieder findet.

Marktdaten

EUR/USD 08.04.22 Kurs / Delta in Prozent Vorwoche in Prozent
Gold 0,9198 1.942,40 USD 1.786,62 EUR      
  11,46 EUR 0,6% 46,05 EUR 2,6%
Silber 0,9198 24,68 USD 22,70 EUR    
  0,07 EUR 0,3% 0,49 EUR 2,2%
Au/Ag   78,70    
[ratio]   0,3 0,3% 0,3 0,4%
Platin 0,9198 974,00 USD 895,89 EUR    
  12,53 EUR 1,4% 5,70 EUR 0,6%
Palladium 0,9198 2.328,00 USD 2.141,29 EUR    
  159,50 EUR 8,0% 146,99 EUR 7,4%
NIKKEI225   26.953,62    
  65,05 0,2% -718,60 -2,6%
DAX30   14.263,99    
  188,38 1,3% -186,74 -1,3%
S&P500 19:30 Uhr 4.510,22    
    10,01 0,2% -4,54 -0,1%

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